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Bildung

Schulpädagogik, Bildungspolitik, Ethikunterricht und Coaching

Bücherbus für Palästina

Wenn das Kind nicht zum Buche kommen kann, muss das Buch eben zum Kind. Deshalb geht seit Ende Februar in den Palästinensergebieten, wo keine öffentliche Bibliothek zugänglich ist, auf Initiative des Goethe-Instituts in Ramallah ein „Bibliobus“ des Deutsch-Französischen Kulturzentrums auf Tour. An Bord befinden sich rund 1.500 Medien in deutscher, französischer und arabischer Sprache. Ergänzt wird das Angebot durch zahlreiche Aktivitäten für Kinder und Jugendliche sowie begleitende Workshops für Pädagogen. Durch Checkpoints und die 725 km lange Sperranlage, die Jerusalem von der Westbank trennt, ist die Bewegungsfreiheit in den Palästinensischen… Weiterlesen »Bücherbus für Palästina

Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Das humanistische Bildungsideal des Lernens & Studierens als Grundlage zur Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und als geistige Basis einer autonomen Lebensführung ist längst auf der Schlachtbank des neoliberalen Utilitarismus geopfert worden – den Götzen einer unregulierten Marktwirtschaft passt es nicht, wenn ihre Lakaien zu Autoren ihres eigenen Lebens werden. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin, der in seiner aktiven Zeit als deutscher Kulturstaatsminister (2001/02) selbst relativ hilflos im Netz der politischen Sachzwänge zappelte, plädiert schon lang für eine „Reform der Reform“  und eine Rückbesinnung auf die Qualitäten der europäischen Universitätstradition einer umfassenden Weltbildung,… Weiterlesen »Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Arabische Impressionen

Wandlungsprozesse finden ständig und überall in der belebten und unbelebten Natur statt, lange im Verborgenen, unserer nur grob auflösenden Zeitwahrnehmung entzogen, bis eine erste Schaumkrone vom nahenden Sturm kündet, die rostende Dachrinne zu tröpfeln beginnt, eine für ewig geschworene Liebe in Achtlosigkeit oder Gezeter entgleitet. Auch die Geschichte von Kulturen und Gesellschaften lässt sich nicht an bestimmten Jahreszahlen von Kriegen, technisch-wissenschaftlichen Innovationen und scheinbar plötzlichen Revolutionen bemessen, es gab immer eine Vor-Gärung im undurchsichtigen Fass der kollektiven Meme, bis ein zu groß gewordener Druck den Deckel absprengt. Was sich derzeit… Weiterlesen »Arabische Impressionen

Neujahrs-Rätsel 2011: Ockhams Obstkisten

Auch heuer gibts hier wieder unser kleines philosophisch-mathematisches Neujahrs-Gewinnrätsel und es dürfte kaum schwieriger zu lösen sein als die letzten beiden. Diesmal mach ma einen Zeitsprung ins Spätmittelalter, als die Kunst der Aristotelischen Logik in den ‚wissenschaftlichen‘ Beweisführungen der Scholastik eine zentrale Rolle spielte. Der englische Franziskaner, Theologe und Philosoph William von Ockham (1285-1347) war bekannt für die analytische Schärfe seines Verstands – auch deshalb ist das in der Wissenschaftstheorie bis heute wichtige Prinzip von „Ockhams Rasiermesser“ nach ihm benannt. Als sich der kirchenkritische Ockham wegen des päpstlichen Vorwurfs der Häresie… Weiterlesen »Neujahrs-Rätsel 2011: Ockhams Obstkisten

Alle Menschen sind Philosophen

Das ist der Titel eines Auswahlbandes mit zentralen Texten aus dem großen Gesamtwerk Karl Poppers, die einen profunden und gut verständlichen Einblick in die Themenbereiche des 1994 verstorbenen Philosophen und Wissenschaftstheoretikers vermitteln. Um dabei aber kein Missverständnis aufkommen zu lassen: diesen Buchtitel hat nicht Popper selbst gewählt, sondern den hat sich der Verlag posthum aus einem Bonmot Poppers rausgeschnitzt, mit dem er eigentlich nur ‚gut gemeint‘ zu mehr Reflexionsbereitschaft anspornen wollte: „Ich glaube, daß alle Menschen Philosophen sind, wenn auch manche mehr als andere.“ Also eher im Beuys’schen Sinne zu… Weiterlesen »Alle Menschen sind Philosophen

Kommunikationsprobleme in sozialen Systemen

Nicht nur als Pädagoge, auch in vielen anderen lebensweltlichen Kommunikationssituationen möchte man manchmal daran verzweifeln, dass viele (gemeinten) Inhalte beim Gegenüber aufgrund unterschiedlicher Sinnhorizonte missverstanden werden oder anscheinend gar nicht ankommen. Unsere Kommunikations-Gesellschaft tendiert immer mehr zu immer kleineren Subsystemen, die sich wiederum aus Sub-Subsystemen zusammensetzen; das ‚Gelingen‘ von Kommunikation wird durch die zunehmende Kontingenz des erworbenen Wissens und der individuellen Erfahrungen erschwert. Ein ‚Fachidiot‘ redet am anderen ‚Fachidioten‘ vorbei, eine Party mit Leuten unterschiedlicher Sozial- und Bildungsgenese organisiert sich kommunikativ auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, dem Subsystem ‚Party‘. Zu… Weiterlesen »Kommunikationsprobleme in sozialen Systemen

Philo-Clip: Karl Popper

In dieser neuen Reihe „Philo-Clips“ möchte ich euch in loser Folge und leicht verständlichen „Häppchen“ Leben, Denken und Werk einiger Philosophen vorstellen, die meiner Meinung nach auch für das zeitgenössische Nachdenken über unsere Gesellschaft, über Politik, Kultur und Wissenschaft wichtige Beiträge erarbeitet haben. Die Clips sollen natürlich auch Lust-auf-mehr machen, wofür die dunkle Jahreszeit sich ja besonders eignet… Anfangen möchte ich mit Karl Popper (1902-1994), weil zum einen seine an der lebenspraktischen und politischen Vernunft orientierte Denkart („Nichts ist sicher“) auch ohne akademisches Vorwissen gut zugänglich ist und weil ich… Weiterlesen »Philo-Clip: Karl Popper

Gleiche Menschenrechte für Alle – Kulturimperialismus oder politisch durchsetzbarer Universalitätsanspruch?

gerechtigkeit

Wer für die Entwicklung einer ‚gerechten‘ Weltgemeinschaft im Zuge der Globalisierung der Finanz- und Warenwirtschaft auch soziale und juristische, weltweit gültige Menschenrechts-Standards einfordert, macht sich schnell einer Gleichmacherei-Gesinnung verdächtig, mit der gewachsene kulturelle Differenzen ‚weggebügelt‘ werden sollen. Nun sind allerdings die Menschenrechte kein „Exportartikel“ wie so mancher abendländische ‚Kulturmüll‘, mit dem wir kassenklingelnd die ‚Rest-Menschheit‘ beglücken, sondern eine argumentativ begründbare ethische Universalie, die sich im interkulturellen Diskurs mit dem Gleichberechtigungsanspruch anderer Kulturen in Einklang bringen lassen kann. Im folgenden Essay plädiert Otfried Höffe, Professor für Politische Philo­sophie an der Universität… Weiterlesen »Gleiche Menschenrechte für Alle – Kulturimperialismus oder politisch durchsetzbarer Universalitätsanspruch?

Verständliche Einführung in die Philosophie zur online-Lektüre

„Wenn zwei Philosophen zusammentreffen, ist es am vernünftigsten, wenn sie zueinander bloß »Guten Morgen« sagen.“  (Jean-Paul Sartre) So ist es in der Philosophie: Zwei Philosophen, zwei Meinungen – 100 Philosophen, 100 Meinungen; denn im Unterschied zu den Naturwissenschaften gibt es in der Philosophie kein allgemein verbindliches Fundament, auf dem jeder sein nächstes Steinchen zum Wohlgefallen aller sicher setzen könnte. Wenn also zwei „Philosophen“ in allen Punkten einer Meinung sind, dann ist mindestens einer von den beiden überhaupt kein Philosoph. Nach dem kürzlichen Blogartikel zur Sendereihe „Denker des Abendlandes“ wurde ich… Weiterlesen »Verständliche Einführung in die Philosophie zur online-Lektüre

Der Stoff aus dem der Kosmos ist

„Wer weiß, was der Alte sich da ausgedacht hat…“ staunt Harald Lesch am Ende seines wie immer lockeren und dabei gehaltvollen Vortrags über das bisher bekannte Universum, über dessen „Flächigkeit“, die dunkle Energie, den Vorhang der kosmischen Hintergrundstrahlung und Anderes, was die Astrophysik über unseren Kosmos heute als glaubhaft oder zumindest wahrscheinlich annimmt (Februar 2010, Deutsches Museum München). In unserem neugierigen „Was können wir erkennen?“, „Wie sind die Dinge (an sich) beschaffen?“ und „Wie hängt was zusammen?“ sind wir weit davon entfernt, aus unseren epistemologischen und ontologischen Verwirrungen, Denkweisen und… Weiterlesen »Der Stoff aus dem der Kosmos ist

Der Neandertaler lebt ja doch in uns

Verbreitung der Neandertaler

Seit der Entdeckung des ersten Neandertalers im Jahr 1856 bei Düsseldorf wurde spekuliert, ob nicht in dem einen oder der anderen von uns auch ein paar genetische Spuren von ihm zu finden seien, die jüngeren Ursprungs sind als die von einem noch vorzeitlicheren gemeinsamen Urahn. Dazu hätte (naheliegender) Sex zwischen den Hominidenarten allein nicht gereicht; zeugungsfähige Nachkommen hätten die Genschnipsel bis heute in unserem Erbgut verankern müssen und das galt bisher als unwahrscheinlich. Wär ja nochmal eine Klatsche für das hehre Selbstbild des Homo sapiens sapiens gewesen, so ein ungeschlachter… Weiterlesen »Der Neandertaler lebt ja doch in uns

Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?

Die seit Jahr(zehnt)en diskutierte Forderung nach einem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ taugt so gar nicht für den wechselseitigen Beschuss in Polit-Scharmützeln, weil die Idee in der einen oder anderen Form auf dem Agenda-Setting aller politischen Richtungen zumindest als Utopie durchschimmert. Die noch nicht ganz erreichte Konsensfähigkeit ist wohl mehr der psychologischen Befindlichkeit des ungeküssten Frosches geschuldet, jener Angst vor dem Ankommen der immanent-banalen Lebenswirklichkeit an den Gestaden eines vormals transzendental-geheimnisvollen Horizonts, als einem rationalen Dagegenhalten aus einer historisch weitblickenden Vogelperspektive. In der aktuellen Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ (Mitherausgeber… Weiterlesen »Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?