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Doors-Keyborder Ray Manzarek ist tot

In den 70ern gab’s beim hinlänglich sozialisierten Freak-Nachwuchs keine Fete ohne Doors-Sound (zumindest nicht, wenn ich auflegte ;-) und so war denn auch „Light my Fire“ einer der ersten Soundtracks meines erwachenden Liebeslebens. Da übernahm quasi schon der Song die verbalerotische Anmache und ich hatte den Mund frei hatte für das Wichtigere. Und ja, der Song stellte ob seiner Länge doch gewisse Ansprüche an die Kusskünste.

Ray_Manzarek

Ray Manzarek

Geschrieben hat das Stück, wie so viele andere, Keyborder Ray Manzarek zum Text von Jim Morrison, die sich im Sommer 1965 am Strand von Venice Beach in Kalifornien als kongeniales Gründerteam der Doors zusammengetat hatten. Ihr Sound lebte anfangs von einer damals ‚unerhörten‘ Spannung, vom Kontrast zwischen den oft „bachisch“ anmutenden Orgel-Hooklines des klassisch ausgebildeten Manzarek zu den meist eingängigen Gesangsmelodien mit der oft surrealistischen Lyrik des Mesacalineros Morrison.
Kamen ihre Songs auf den Studio-Alben meist radiokompatibel zusammengeschnurrt daher, waren die Liveauftritte in der Art des seinerzeit angesagten Psychedelic-Rock mit langen Improvisationen gestreckt – was dabei musikalisch und showmäßig so alles abging, vor allem bei dem drogensüchtigen Jim Morrison, könnt ihr, wenngleich wohl leicht entstellt, in dem Film „The Doors“ von Oliver Stone sehen & hören; der Film läuft immer mal wieder in einem unserer 1001 TV-Programme und der letzte echte Freak aus eurer Nachbarschaft hat ihn bestimmt auch auf DVD.

Die Doors sind übrigens die einzige Rock-Band in der Rock and Roll Hall of Fame ohne Bassisten, denn dessen Job erledigte Manzarek mit links auf einem Fender Bass Rhodes gleich mit.

Nun ist Ray Manzarek, der nach Morrisons Tod mit verschiedenen Soloprojekten und bis 2012 auch noch mit seinem Doors-Kollegen Robby Krieger (Gitarre) Konzerte gab,  mit 74 Jahren während eines Krankenhausaufenthalts in Rosenheim an Gallengangkrebs gestorben.

Und auch wenn’s die meisten von Euch wohl schon kennen, hier eine ‚ungeschminkte‘ Liveaufnahme von „Light my Fire“, denn dieser schwarz-weiß Mitschnitt von 1968 ist in Bild & Ton ziemlich „ehrlich“:

wf

2 Gedanken zu „Doors-Keyborder Ray Manzarek ist tot“

    1. Ach geh, Hardy, verdirb uns doch nicht die nostalgische Freude an unserem Freak-Dasein! So ein „Freak“ ist (laut Wikipedia) „in der heutigen Umgangssprache meist eine Person, die eine bestimmte Sache, zum Beispiel ihr Hobby, exzessiv bzw. über ein „normales“ Maß hinaus betreibt, diese Sache zum Lebensinhalt macht oder sich zumindest mehr als andere darin auskennt. Lebensweise bzw. Lebensstil und Lebensführung eines Freaks können sich von der eines Durchschnittsbürgers unterscheiden und bewusst individuell, unangepasst, anders oder ‚flippig‘ sein.“
      Na, und daraus wollen doch auch wir Doors-Fans einen gewissen Distinktionsgewinn ziehen ;-)

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