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Die Sprache weiblicher Kurven

 „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes.“ (Zaha Hadid)

Vielleicht könnte man dieses Credo der aus dem Irak stammenden Architekturprofessorin Zaha Hadid  auch als Lösungsansatz für unsere architektonischen Schulprobleme heranziehen – wenn nur die Dame mit ihren kühnen Designideen mittlerweile nicht so rar und teuer wäre; immerhin hat die bisher einzige weibliche Pritzker-Preisträgerin  schon mit einigen Gebäuden wie etwa einem Feuerwehrhaus in Weil am Rhein und dem Wissenschaftsmuseum »phæno« in Wolfsburg ihre Vorstellung von moderner Architektur auch in Deutschland umgesetzt.
Dabei geht es in Hadids Bauten und Projekten nie nur um architektonischen Avantgardismus, sondern auch um die Zusammenführung von Realität und Fantasie, physikalisch Möglichem und scheinbar Unmöglichem – immer unter Einbeziehung der topographischen Voraussetzungen und funktionalen Erfordernisse.

Zaha Hadid Entwurf des "Museo del Mediterraneo" in Reggio Calabria

Zaha Hadid Entwurf des „Museo del Mediterraneo“ in Reggio Calabria

Nun gibt die kürzlich in der Reihe „DVA Architektur“ erschienene Monografie „Zaha Hadid. Bauten, Projekte, Design“  Einblick in ihre kurvenreiche Sprache des Bauens „jenseits des rechten Winkels“. Zwar liegt der Schwerpunkt des Buches auf Hadids Bauprojekten und ihrer Entwicklung als Architektin, doch auch ihre Design- und Mode-Objekte, Bühnenbilder und ihre Malerei sind umfassend repräsentiert.
Und bei Allem scheint sie der Welt-Betrachtungs-Philosophie ihres architektonischen Vorbilds, des russischen Suprematisten  Kasimir Malewitsch zu folgen: „Wir können nur dann Raum wahrnehmen, wenn wir uns von der Erde loslösen, wenn der Auflagepunkt verschwindet.“

Zaha Hadid. Bauten, Projekte, Design
DVA 2009,  256 Seiten
ISBN: 978-3421037466

wf

3 Gedanken zu „Die Sprache weiblicher Kurven“

  1. Die Bauten sind großartig – von einer unmöglichen Leichtigkeit, statisch erscheinen sie fast unausführbar, aber sie verschiebt vielleicht das Unmögliche. Entsprechend erstaunlich ist, dass gleich zwei der teuren Werke in Innsbruck zu finden sind – die Skischanze und die Bergstation der Hungerburgbahn. Ob diese Ästhetik sich auch auf das Gemüt der Innsbrucker niederschlägt?

  2. Das erinnert an die zerfließenden Uhren-Zifferblätter eines Dali. Die werbende Visualisierung muss natürlich besser sein als die Wirklichkeit. Aber bei wechselnden Lichtstimmungen wird es später vielleicht noch zu vielen beeindruckenden Ansichten kommen.

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