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Lichtenberg

Zur Typologie der Dilettanten

Georg Christoph Lichtenberg

Ach, könnt die Welt nicht eine bessre sein, wenn’s keine Dilettanten gäbe? Die Beispiele, wie durch Inkompetenz und Ignoranz politischer, sozialer und wirtschaftlicher Unsinn angerichtet wurde und wird, sind unzählig. Doch andererseits: wo kämen wir denn hin, wenn’s keine Dilettanten gäbe? Die Beispiele, wie leidenschaftliche Amateure in Kunst, Philosophie und Wissenschaft großartige Werke und bahnbrechende Entdeckungen in den Mem-Pool der Menscheit eingebracht haben, sind unzählig. Nun wäre aber die simple Einordnung eines Dilettanten auf die eine oder andere Seite dieses Gut-Böse-Schemas ein Zeichen dilettantischer Komplexitätsreduktion, weshalb wir, die sich gern… Weiterlesen »Zur Typologie der Dilettanten

Vom Füllen des Sommerlochs

So genau lässt sich nicht mehr feststellen, wann das erste Sommerloch aufgetaucht ist und wer es entdeckt hat. Schriftlich überliefert ist es erstmals auf einem ägyptischen Papyrus aus dem Jahr 2593 v. Chr., als der Steinetransport auf dem Nil zum Bau der Cheops-Pyramide wegen einer sommerlichen Flaute unterbrochen werden musste. Dieses Windloch vertrieb damals als Gesprächsstoff ein wenig die Langeweile in den Bierschänken der halbfertigen Pyramide. Ab dem Beginn der Neuzeit wurden von namhaften Wissenschaftlern wilde Theorien zu Herkunft und Funktion verschiedener Sommerlöcher aufgestellt. Etwa von dem holländischen Astronomen Christiaan Huygens,… Weiterlesen »Vom Füllen des Sommerlochs

Guter Fussball lebt von Voodoo und Intuition

Für die meisten Afrikaner ist die Magie im Fußball das spielentscheidende Element, und so gehören zu jedem afrikanischen Fussball-Team, obwohl offiziell untersagt, neben Trainerstab und Masseur einige „Witchdoctors“, die mit allerlei Voodoo-Zauber und magischen Ritualen dafür sorgen, dass überall, wo in Afrika der Ball rollt, auch die Geister mitspielen. Nun kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass unsere europäischen Spieler davor gefeit sind; immerhin benutzen wir für das Unerklärliche, scheinbar Übernatürliche lieber den eleganten Begriff der ‚Intuition‘, die im allgemeinen Sprachgebrauch gern mit ‚göttlicher Eingebung‘ gleichgesetzt wird – im Fussball… Weiterlesen »Guter Fussball lebt von Voodoo und Intuition

Wir irren stündlich (in idiosynkratischen Kontingenzen)

Wer seine Gesinnung öffentlich zur Schau trägt, hat schnell ein paar Spötter im Rücken. Dabei will er doch nur zeigen, wie sehr er sich einer Idee verbunden fühlt, etwa wenn der blaßgesichtige Hänfling im California-Surfing-T-Shirt zur Grillparty kommt oder der beschlipste Banker in der Mittagspause im Dritte-Welt-Café gegenüber den Che Guevara neckisch unter dem lässig geöffneten Jacket hervorblinzeln lässt. Die Symbole eines erträumten oder versäumten Lebens sind freilich auch ergiebige Geldquellen für diverse Textil-Siebdrucker und Logo-Rechteinhaber und vor dem Diskurshintergrund über die Unverkäuflichkeit immateriell-digitaler Werte in der Kostenlos-Mentalität des Internet… Weiterlesen »Wir irren stündlich (in idiosynkratischen Kontingenzen)

Von Idioten und Arschlöchern

Zu den unverzichtbaren Gewürzen eines jeden philosophischen Süppchens gehört seit jeher das Sich-Aufregen über all die Idioten und Arschlöcher, die Banausen und Kleinbürger, die als dialektischer Kontrapunkt zum Feingeistigen die Kreativität des Denkers und Künstlers herausfordern und beflügeln. In welche Höhen das tragen kann,  zeigte an diesem Wochenende in gewohnt whiskeygeschwängertem Erkenntniszustand der Chef der Metal-Hardrocker von Motörhead, Lemmy Kilmister, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Noch ganz im Widerstandsgeist des Punk (die Band wurde 1975 gegründet) bringt der heute  62-jährige, der sogar mal von einem deutschen Gesinnungsgenossen in… Weiterlesen »Von Idioten und Arschlöchern

Wir irren stündlich

Und weil der gute Lichtenberg so recht hat, möchte ich in diesem kleinen Blog in Zukunft auf einige Themen der Gegenwartsphilosophie, zur soziokulturellen und geisteswissenschaftlichen Diskussion unterschiedlich gefärbte Schlaglichter aus meinem Synapsengeflacker werfen wf