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Schopenhauer

Die Rennstrecke von Schopenhauers Pudel

Draisine

Die Lösung unseres diesjährigen Neujahrsrätsels Es war diesmal eine ziemlich leichte Matheaufgabe, die dem Neujahrsrätsel zugrunde lag; alle zugesandten Lösungsvorschläge waren richtig, wenn auch manche mit etwas umständlichen Berechnungen ‚veredelt‘ waren. Gefragt war ja einfach nach der Wegstrecke, die Schopenhauers Pudel Atman zurücklegt, wenn er mit konstant 30 km/h zwischen seinem Herrchen und Karl Drais hin- und her flitzt. Da sich die beiden Männer auf der Strecke von 10 Kilometern vom Bahnhof zum Lokal mit 15 km/h auf der Draisine bzw 5 km/h zu Fuss aufeinander zu bewegen (also zusammen… Weiterlesen »Die Rennstrecke von Schopenhauers Pudel

Neujahrsrätsel 22: Atman rennt

Draisine

Schopenhauers Pudel Atman habt Ihr ja schon bei früherer Rätsel-Gelegenheit hier kennengelernt; das war damals allerdings ein eher schwieriges Sommerrätsel, so dass es diesmal beim Neujahrsrätsel eine leichtere Logelei sein soll. Während der Badischen Revolution liefen sich Schopenhauer und der Erfinder Karl Freiherr von Drais wohl erstmals über den Weg, als Schopenhauer Karlsruhe besuchte und sein Hündchen Atman gar nicht genug davon bekommen konnte, um das seltsame Gefährt, mit dem Herr Drais in der Stadt unterwegs war, herumzuspringen. Weil das gute Tier dabei beinah überfahren wurde, geriet der Dauergrantler Schopenhauer… Weiterlesen »Neujahrsrätsel 22: Atman rennt

Schach als Sport, Kunst, Philosophie und Meditation

Was sind das nur für Leute, die sich sowas antun? Die stundenlang schweigend und mit ausdruckslosem Pokerface an einem Tisch hocken, auf ein kariertes Brett starren, gelegentlich ein Klötzchen darauf verschieben oder herausnehmen und dann auf eine Doppel-Uhr drücken? Und wenn sie gelegentlich aufstehen, wandern sie wenige Meter, um wiederum auf die Bretter ihrer Leidensgenossen zu starren. Nur manchmal verzieht sich ihre Mimik dann kurz zu einer Grimasse, von der man nicht so genau sagen kann, ob sie als Kommentar zu dem Geschehen auf den Brettern oder als Gesichtsentspannungsübung gemeint ist. Erst nach Stunden mal hier ein Handshake, dort ein Schultertätscheln, ein anerkennendes Nicken oder stilles High five. Und im ganzen Raum kein Handy, keine Zigarette, nur draussen vor der Tür ein einsamer Aschenbecher mit ein paar Kippen der letzten Raucher, die sich jeden nervösen Zug von ihrer Bedenkzeit absparen mussten.

Ja, es ist wieder Schach-Wettkampfsaison und ich hassliebe sie – diese familienfeindlichen Sonntage mit teilweise hunderten Kilometern Fahrtstrecke bei manchen Auswärtsspielen im engen Mannschaftsbus, das stundenlange Hirnwinden am Brett, das machtlose Mitleiden am Patzerblues eines unausgeschlafenen Teamkollegen, der Gute-Laune-Knockout nach einer (natürlich vermeidbaren) Niederlage, die psychopathologischen Zudringlichkeiten von versäumten Chancen über Tage und Nächte, der scheinbar sinnlose Befriedigungsversuch des narzisstischen Intellekts, die Liebeszurückweisung Caissas.

Ah was! Is schon klasse, sich ab und an auszuklinken aus dem Weltgeschwurbel, wie in meditativer Trance fokussiert auf das neuronale Gestöber der in vielen Jahren gechunkten Stellungstypen mit Fesselungsmotiven, Killer-Gabeln und multifunktionalen Abzügen. Und wenn’s nach intensivem Kampf schließlich Remis wird, weil beide Kontrahenten ihr Potential ohne Patzer in die Partie einbringen konnten (dank des Brettfolge- und Wertungszahlen-Systems trifft man ja in der Regel auf etwa gleichstarke Gegner), dann stellt sich ein befriedigendes Gefühl des gegenseitigen Anerkennens und sportlicher Wertschätzung ein, eine Resonanzerfahrung. (Noch angenehmer, wenn die eigene Mannschaft am Ende doch gewonnen hat ;-)

Aber was ist Schach denn nun eigentlich? Spiel, Sport, Kunst, Meditationstechnik oder Philosophie? Seit Mitte der 70er Jahre ist es in Deutschland offiziell eine Sportart, als DSB im DSB, wie etwa der Fussball, und in vielerlei Hinsicht zeigen sich Parallelen. Zwar nehmen nur jene die Metapher ‚Rasenschach‘ in den Mund, die dem Gekicke einen Hauch geistiger Weihe verleihen wollen, aber immerhin verbrennt so ein Kicker während eines 90-minütigen Spiels in etwa so viele Kalorien beim Laufen wie ein Schachspieler in einer Wettkampfpartie auf volle Zeitdistanz beim Denken.
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Ein Lob des Fatalismus

drobinski_lob_des_fatalismus

Irgendwann lernen es alle, so sehr sie sich auch abstrampeln in der Hoffnung, ihres eigenen Glückes Schmied zu sein: Das Unplanbare und Unvorhersehbare gehört zum Wesen dieser Welt, zu den Lebensrisiken, gegen die man sich nicht versichern kann. Der naive Glaube, man könne jederzeit alles unter Kontrolle halten und sich in sorgfältig geknüpften Sicherheitsnetzen unbeschadet durch seine Planspiele schaukeln lassen, blättert einem in den Hin-und-Her-Geworfenheiten des konkreten Lebens nach und nach von der Seele. Manche verzweifeln daran, andere resignieren, einige sehen sich als Opfer böser Mächte – aber es gibt… Weiterlesen »Ein Lob des Fatalismus

Sommerpreisrätsel 2015: Die Würstchen von Schopenhauers Pudel

Erfreulicherweise gibts immer mehr Magazine, die regelmäßig originelle Logikrätsel anbieten (wie etwa die ZEIT oder „Spiegel online“), doch mir als hiesigem Rätsel-MC wird es dadurch eher erschwert, euch hier immer wieder Frischware aufzutischen. Ihr wollt ja schließich nicht einfach nach ner Lösung googeln, sondern lieber wagen selber zu denken ;-) Da ist mir beim Sinnieren über einen Rätselentwurf glücklicherweise eingefallen, dass im letzten Blogbeitrag auch von Schopenhauer und seinem Pudel Atman die Rede war. Zu deren Verhältnis wurde hier zwar schon so manches gesagt, aber die folgende Angelegenheit bedarf noch… Weiterlesen »Sommerpreisrätsel 2015: Die Würstchen von Schopenhauers Pudel

Eine kurze Geschichte des Reisens

Odysseus und die Sirenen

Wenn Einer eine Reise tut und dann in der Ferne auf Landsleute trifft, wird er wahrscheinlich dasselbe Phänomen entdecken wie seinerzeit schon Michel de Montaigne (1533-1592): „Wo sie hinreisen, halten sie sich an ihre Gebräuche und Weisen und verabscheuen die fremden. Finden sie einen Landsmann in Ungarn, so tun sie entsetzlich fröhlich über ihren Fund. Denn die meisten reisen nur, um wieder heimzukehren; reisen mit einsilbiger und ungesprächiger Klugheit bedeckt und verwahrt, und beschützen sich vor der Ansteckung einer unbekannten Luft.“ Nun war allerdings zu Montaignes Zeiten und noch drei… Weiterlesen »Eine kurze Geschichte des Reisens

Comic-Ausstellung mit Schwerpunkt Wilhelm Busch

Was wäre der gute Schopenhauer ohne seinen Pudel gewesen? Ein Philosoph, der noch nicht auf den Hund gekommen ist, könnte man jetzt kalauern; aber tatsächlich waren in diesem Fall Mann & Hund in der öffentlichen Wahrnehmung untrennbar miteinander verbunden, denn das bekannteste Bildnis des Anti-Hegelianers war seinerzeit eine Zeichnung dieses Päärchens beim alltäglichen Spaziergang in einem Frankfurter Park von Wilhelm Busch, die wohl vielen von uns in Kindertagen einen ersten ikonographischen Eindruck vom flaneurhaften Tagesablauf eines Philosophen verschaffte und so das Charakteristische und Begehrenswerte dieser Profession in unserer Vorstellung verankert… Weiterlesen »Comic-Ausstellung mit Schwerpunkt Wilhelm Busch

Macht Schadenfreude glücklich? – The How and Why of Happy

Sonja Lyubomirsky

Die Psychologie-Professorin Sonja Lyubomirsky untersucht die „Mythen des Glücks“ Ach ja, das Glück, das ist ein flüchtig Ding, und es verdünnisiert sich schon, während es anhält. Denn weil der Mensch sich an Alles zu gewöhnen vermag, eben auch ans Glück, schleicht sich jede Hochgestimmtheit nach und nach zurück auf den set point der „hedonistischen Adaption„. Dann kann man/frau es sogar als lästig empfinden, wenn der Lover jeden Morgen das Frühstück ans Bett bringt. So weit, so bekannt; wenn aber das schon geklärt ist, was soll’s dann für die empirische Glücksforschung eigentlich noch Interessantes… Weiterlesen »Macht Schadenfreude glücklich? – The How and Why of Happy

Das „Anthropozän-Projekt“ – mit Musike von Gary Burton

Das AnthropozíƒÂ¤n-Projekt Illustration: Benedikt Rugar

„Wir müssen uns vorstellen, was die Welt über uns erzählen wird, wenn wir nicht mehr da sind.“ Claire Colebrook Die Erdzeitalter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, sie werden immer kürzer. Nicht lang her, so vor knapp 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit, waren wir ins Holozän gerutscht und nun  soll schon das  Anthropozän begonnen haben? Diesen Begriff schlug 2002 der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen für die „Menschenzeit“ vor, in der Homo Sapiens durch seine Machenschaften auf diesem Planeten dessen Bio- und Geosphäre so massiv veränderte als… Weiterlesen »Das „Anthropozän-Projekt“ – mit Musike von Gary Burton

Precht besetzt Hüther als Staffage für seinen Sermon

Selten kommt es vor, dass zwischen einem Philosophen und einem Hirnforscher solche Eintracht herrscht wie in der gestrigen Erstausgabe von „Precht“, dem ZDF-Nachfolger des „Philosophischen Quartetts“, wozu der namensgebende Bestseller-Autor den ebenfalls populärwissenschaftlich umtriebigen Neurobiologen Gerald Hüther eingeladen hatte. Zu einem Thema, das rechtzeitig zu Schuljahresbeginn als Provokation aufgetakelt daher kam: „Skandal Schule „“ Macht Lernen dumm?“ Wer nun aber ‚Philosophie‘ in der Sendung erwartet hatte, wird wohl zumindest in den ersten 44 (von 45) Minuten enttäuscht gewesen sein, es gab ja nicht einmal sowas wie eine Diskussion, da beide… Weiterlesen »Precht besetzt Hüther als Staffage für seinen Sermon

Zur Typologie der Dilettanten

Georg Christoph Lichtenberg

Ach, könnt die Welt nicht eine bessre sein, wenn’s keine Dilettanten gäbe? Die Beispiele, wie durch Inkompetenz und Ignoranz politischer, sozialer und wirtschaftlicher Unsinn angerichtet wurde und wird, sind unzählig. Doch andererseits: wo kämen wir denn hin, wenn’s keine Dilettanten gäbe? Die Beispiele, wie leidenschaftliche Amateure in Kunst, Philosophie und Wissenschaft großartige Werke und bahnbrechende Entdeckungen in den Mem-Pool der Menscheit eingebracht haben, sind unzählig. Nun wäre aber die simple Einordnung eines Dilettanten auf die eine oder andere Seite dieses Gut-Böse-Schemas ein Zeichen dilettantischer Komplexitätsreduktion, weshalb wir, die sich gern… Weiterlesen »Zur Typologie der Dilettanten

Nichts als Katzen-Content

kater_paul

Der Katzenkulturkenner Detlef Bluhm gibt „Kater Paul – Das Facebook-Tagebuch“ heraus Der Katzenliebhaber Kurt Tucholsky beschwerte sich einmal, die Katze sei das einzige Tier, das dem Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber nichts dafür zu tun. Dabei wusste er natürlich sehr wohl, was er an ihr hatte, denn wie vielen anderen Literaten und Künstlern schnurrte die Katze auch ihm als Muse ins Handwerk, gern trat er auch mal als Theobald Tiger oder Peter Panter unter ihrem Namen auf und seinem Kater Mingo schrieb „Tucho“ gelegentlich launige… Weiterlesen »Nichts als Katzen-Content