Zum Inhalt springen
Startseite » Zurück vor den Urknall

Zurück vor den Urknall

Urknall

„Die ersten Philosophen waren Astronomen.“
(Ludwig Feuerbach)

„Zurück vor den Urknall“ heißt das auch in Fachkreisen aufsehenerregende Buch des jungen deutschen Physikers Martin Bojowald (Pennsylvania State University), dem es durch die Weiterentwicklung der Schleifen-Quanten-Gravitationstheorie  gelungen ist, ein Fenster in die Zeit vor dem Urknall aufzustoßen. Demnach soll es ein früheres Universum gegeben haben, das in sich zusammenfiel, aber nicht zu einem unendlich kleinen Punkt, sondern zu einer Minimalgröße. Die endliche Dichte des Urknall-Universums beschreibt Bojowald als eine Billion Sonnenmassen konzentriert auf die Größe eines Protons – bildlich gesprochen eine Art winziger Schwamm vollgesogen mit Raumzeit-Teilchen.

Urknall

Mit diesen verblüffenden Erkenntnissen sind Einblicke in eine aufregend unbekannte Welt möglich geworden – mit negativer Zeit, ‚umgestülpten Raumverhältnissen‘ und einem Kosmos, der sich zusammenzieht, um nach dem ‚Big Bang‘ wieder zu expandieren (wie kürzlich schon unsere Schöpfer-Göttin demonstrierte ;-)

Ansonsten stimmt Bojowalds geniale Theorieerweiterung  mit dem Status Quo der astronomischen Erkenntnis überein: Ganz am Anfang „unseres“ Universums gab es weder Licht noch Schall. Der Urprall/-knall, der mit seiner Initialphase von circa 10-43 Sekunden unbeschreiblich kurz war, entzieht sich unserer Vorstellungskraft. Die Naturgesetze, mit denen wir vertraut sind, wurden in diesen ersten Momenten extremer Energie und extremer Hitze erst geboren – nicht aus dem Nichts oder einer bisher angenommenen Singularität, sondern aus Myriaden von aberwinzigen Raumzeit-Atomen.
In den ersten 10-35 Sekunden nach dem Urprall expandierte das Universum mit mehr als Lichtgeschwindigkeit in der sogenannten Inflation. Das bedeutet, dass es in extrem kurzer Zeit extrem viel größer wurde. Als sich Teilchen und Antiteilchen nicht mehr vollständig gegenseitig aufhoben, bildete sich Sekundenbruchteile später Materie. Innerhalb etwa einer Mikrosekunde formierten sich Quarks zu Wasserstoffatomkernen.
In den nächsten hundert Sekunden entstanden auch die komplexeren Heliumatomkerne. Das All war heiß und undurchsichtig, Lichtteilchen kollidierten ständig mit Materieteilchen. Nach etwa 400.000 Jahren hatten sich die Atomkerne mit den Elektronen zu neutralen Atomen vereinigt. Indem sich nun Licht ausbreiten konnte, wurde das Universum durchsichtig. Dominiert war das junge Universum von der noch kaum erforschten Dunklen Materie.  Sie zog ein unsichtbares Netz und riss dabei die normale Materie mit sich, aus der später die Galaxien entstanden. Bis es allerdings dazu kam, dass sich die ersten Sterne bilden konnten, musste sich das Universum noch 200 Millionen Jahre abkühlen.

Diesen Themenkreis diskutierte Scobel gestern mit seinen Gästen Martin Bojowald, Michael von Brück und Rolf Landua, pünktlich zum Start der Teleskope „Herschel“ und „Planck“, die ja an den Ursprung des Universums zurückschauen, sozusagen die letzten Reste von Licht und Strahlung zusammenkratzen sollen.
Die Diskussion selbst resümierte eher Obengenanntes samt den bekannten Kompatibilitätsproblemen der verschiedenen physikalischen Theorien und brachte nichts zusätzlich Erhellendes, doch die vier in der Sendung eingespielten popularwissenschaftlichen Filmbeiträge waren wieder mal auf dem gehobenen Niveau „unterrichtsgeeignet“. Und immerhin überschritt der Philosoph und Religionswissenschaftler Michael von Brück die rein physikalischen Denk-Horizonte, indem er auf die Ähnlichkeit alter kosmologischer Vorstellungen aus Indien und China vom ewigen Zyklus des Werdens und Vergehens des Weltalls mit den aktuellen physikalisch-astronomischen Thesen hinwies.
Ein interessanter Deutungsaspekt abseits jeder Esoterik, da auch die Schleifen-Quantengravitation ein zyklisches Universum nahelegt, welches sich von einem Urprall zum nächsten wiederholt, ohne Anfang und ohne Ende. Für die Hindus etwa, so von Brück, sei die Welt nichts Festes, Vibration der Anfang von allem. So ließe sich auch Shiva’s Tanz interpretieren, mit dem er durch seine Bewegung die Zeit erst erschafft. Für Buddhisten existiere das Universum aus der wechselseitigen Abhängigkeit aller Phänomene. Die Frage nach dem Ursprung versuche der Buddhismus gar nicht erst zu beantworten, weil sie sogar zum Wahnsinn führen könne.
Diesem wollte die Scobelrunde dann doch nicht verfallen und war sich deshalb am Ende  einig, dass auch die Schleifen-Quantengravitation die letzten Fragen nach einer Urkraft nicht beantworte und wir Philosophen und Gläubige, Physiker und Astronomen also wohl noch eine Zeitlang weiter suchend in die Sterne gucken werden …

Martin Bojowald – Zurück vor den Urknall
S. Fischer 2009, ISBN-13: 978-3100039101

wf / 3sat-Scobel (WH am 20.5.09 um 5.00h)


Nachtrag: Für seinen „Garten der Information“ hat sich auch Alexander Kluge 2013 auf dctp.tv zu ebendiesem Themenkomplex mit dem Gravitationsphysiker Jean-Luc Lehners unterhalten, der ebenfalls von konkreten Hinweisen spricht, dass der „Urknall“ nicht der Anfang unseres Universums war.
Der Beitrag dürfte auch für interessierte Laien verständlich sein; die kurzen Werbe-Einblendungen sollten euch dabei nicht stören, es ist ja ohnehin kaum noch möglich Kulturprojekte zu finanzieren…

wf

4 Gedanken zu „Zurück vor den Urknall“

  1. Auf meiner Internetseite http://www.cwirko.de habe ich meine Theorie der gravitativen Wirkung vorgestellt.
    Ich behaupte und ich habe gute Gründe dazu, dass die Gravitation und sowieso unsere Universum vollkommen anders funktioniert als die Wissenschaft sich so vorstellt.
    Um das zu erklären muss ich eueren Geduld ein bisschen strapazieren. Leider geht es nicht in 2 Setzen.
    Die Grundlage meiner Überlegung basiert auf der Erklärung der Pioneer Anomalie. Dieses Phänomen ist bekannt, also spare ich mir die Beschreibung.
    Gemäß meiner Theorie entsteht die gravitative Wirkung nicht als Folge einer Kraft und auch nicht durch die Krümmung des Raumes sondern durch Interferenz von Raumoszillationen.
    Weiteres ist auf meiner Internetseite http://www.cwirko.de zu erfahren.
    Die Quelle der Raumoszillationen ist der Gravitative Hintergrund, eine den ganzen Universum umfassende stehende Gravitationswelle.
    Der mathematische Beweis ist nicht kompliziert und basiert auf den Arbeiten von Nobelpreisträger Pound und Rebka. Die haben in Rahmen eines Experiments festgestellt das die Photonen einer Gammastrahlungsquelle auf einem Vertikalen Weg von 22,57 m eine Frequenzänderung (einen Blueshift) erfährt.

    Δf / f = 2,5 x 10^-15
    Δf „“ Frequenzänderung zwischen Quelle und Detektor
    f – Anfangsfrequenz
    ^ – Zeichen für Potenz
    x „“ Zeichen für Multiplikation
    Die Verschiebung ist also äußerst gering aber noch messbar. Diese experimentell festgestellte Frequenzverschiebung wurde auf der Grundlage eines mathematischen Beweises überprüft. Ein Photon wird seine Quantenenergie verlieren, wenn es dem Gravitationsfeld zu entkommen versucht, oder gewinnen, wenn es sich in Richtung Gravitationszentrum bewegt. Entsprechend steigt oder fällt seine potenzielle Energie. Anders gesagt, sein Spektrum wird entweder Rot oder Blau verschoben.
    Gemäß der bekannten einsteinschen Energie-Masse-Beziehung kann man dem Photon eine Masse zuordnen.

    E = mph x c^2
    E – Energie
    mph – Photonenmasse
    c – Lichtgeschwindigkeit im Vakuum
    Max Planck stellte fest, dass die Energie der Strahlung durch folgende Gleichung beschrieben werden kann

    E = h x f
    h – Das Planck“™sche Wirkungsquantum
    f – Frequenz der Photonen
    Wir könnten jetzt die Beiden Gleichungen miteinander Vergleichen.
    → h x f = mph x c^2
    und dann die Aqivalenz der Masse des Photons errechnen.
    → mph = h x f / c^2
    / – Zeichen für Division
    Aufgrund der Bewegung Richtung Gravitationszentrum wächst die Energie des Photons
    ΔE = h x Δf
    Und verringert sich seine potenzielle Energie
    ΔE = mph x g x H
    g- Erdbeschleunigung
    H „“ Höhenunterschied
    Nach einem Vergleich
    h x Δf = mph x g x H
    und dem Austausch des Parameters der Photonenmasse durch die Gleichung
    mph = h x f / c^2 bekommen wir
    h x Δf = h x f / c^2 x g x H
    Wen wir jetzt diese Gleichung nach Frequenzänderung lösen haben wir
    Δf / f = g x H / c^2
    Wir können die theoretische Frequenzänderung errechnen
    Δf / f = 9,81 x 22,57 m/s^2 x m / (3×10^8) ^2 (m/s)^2
    und bekommen ein Ergebnis von 2,5 x 10^-15 was der Beobachtung entspricht.
    Nehmen wir an, dass die Photonen auf ihrem Weg zu Erde einer ständigen Beschleunigung unterliegen. Diese Beschleunigung ergibt sich aus der nacheinander folgenden dreidimensionalen Kontraktion und Expansion des Raumes. Die Entfernung zwischen zwei Maxima oder Minima ist sehr gering wahrscheinlich viel kleiner als Durchmesser des Atomkerns, die Frequenz aber sehr Hoch. Machen wir ein Gedankenexperiment und Überlegen wir uns wie wird sich ein Materieteilchen (aus der weiteren Beschreibung wird sich ergeben, dass die Photonen Teilchen sind) in so einem Raum verhalten.
    Sie werden natürlich auch oszillieren müssen. Weil die Photonen viel kleiner sind als die Amplitude der Oszillationen ergibt sich ein Bewegungsablauf der in dem folgendem Link dargestellt ist.

    http://upload.wikimedia.org/…Rising_circular.gif
    Viel interessanter ist aber wie diese Bewegung zustande kommt. Betrachten wir zuerst die eindimensionale Bewegung).
    Das Photon wird als ein Teilchen ausgestoßen. Es hat eine bestimmte Richtung und Geschwindigkeit. In dem Augenblick der Emission wird es der Wirkung der Kontraktion oder Expansion des Raumes ausgesetzt.
    Es wird von der Änderung des Raumes mitgerissen und beschleunigt
    In dem nächsten Schritt wechselt die Oszillation in andere Richtung jetzt wirkt auf das Teilchen eine Beschleunigung in einem entgegengesetzten Richtung.
    Das Teilchen wird abgebremst und erreicht seine Emissionsgeschwindigkeit genau in der älfte des Bereiches der es zuerst überqueren konnte. Die Zyklen wiederholen sich so lange bis der Teilchen absorbiert wird.
    Das Teilchen wird also auf Passiverweise durch den Raum bewegt. Die Geschwindigkeit der Bewegung entspricht also der Hälfte der Geschwindigkeit mit der der Raum oszilliert. Wir könten jetzt zwei weitere Dimensionen berücksichtigen und werden feststellen das die nacheinander folgende Abläufe in jeder Dimension insgesamt zu einer Spiralförmigen Bewegung des Teilchens führen (wie in dem Link dargestellt). Die Bewegungskomponente (Lichtgeschwindigkeit) entsteht durch Raumoszillationen, die Emissionsgeschwindigkeit wird in die Rotationskomponente umgesetzt. Ein Beobachter wird also Feststellen, dass das Teilchen während der Bewegung ein Wellencharakter bei Emission und Absorption aber überraschenderweise korpuskulare Eigenschaften zeigt. Gemäß meiner Theorie besteht kein Widerspruch zwischen den beiden Beobachtungen umgekehrt wir verstehen sofort solche Experimente wie Doppeltspaltversuch oder Photoelektrischen Effekt. .
    Das Besondere liegt aber daran, dass wir endlich Abschied nehmen können von solchen Vorstellungen wie die heisenbergsche Unschärferelation und mit ihr auch von den Modellen der ART und Quantenmechanik. Unsere Unfähigkeit zu vorhersage von Ort und Impuls berührt auf die Unkenntlichkeit der Anfangsbedingungen und der Unfähigkeit Gravitativen Hintergrund als beherrschendes Element der Bewegung zu erkennen.
    Universum ist deterministisch das ist die Botschaft die meine Theorie verkündet.
    Kommen wir aber zurück zu unserem Gedankenexperiment.
    Ein Photon der sich frei in dem Vakuum befindet muss sich mit der Lichtgeschwindigkeit bewegen. Seine Emissionsgeschwindigkeit verteilt sich anteilig auf die drei Richtungskomponenten der Raumoszillationen. Das Photon vollzieht daraufhin eine oszillierende spiralförmige Bewegung. Im Grunde genommen handelt sich hier um eine Kreisbewegung um eigenes Barizentrum herum mit dem kleinen Unterschied, dass das Photon und die Barizentrum sich noch dazu bewegen. Auf das Photon wirkt also beständig eine Beschleunigung die ihm auch eine imaginäre Masse verleiht. In Bewegungsrichtung des Photons bleibt die Barizentrum immer hinten und übt auf das Photon eine Beschleunigung die sich auf seine Emissionsbewegungskomponente auswirkt. Diese abbremsende Komponente wird von uns wahrgenommen als so genannte Rotverschiebung der Strahlung.
    Ich habe vorgeschlagen dieser Komponente als Gravitative Hintergrund zu nennen.
    Wenn wir in unserem Gleichung Δf / f = g x H / c^2 Erdbeschleunigung (g) durch den GH (Δa) ersetzen und H durch ein Weg der das Photon bewältigen musste dann nimmt diese Gleichung folgende Form an
    Δf / f = Δa x D / c2
    Δa – Beschleunigungskomponente des GH
    D – Entfernung der Strahlungsquelle
    Diese Formulierung iΔf / f ist uns aber bestens Bekannt als die so genannte Rotverschiebung der Strahlung. Wir wiesen auch, dass die Rotverschiebung des Lichts empirisch von Edwin Hubble nachgewiesen wurde. Im lokalen Universum ist die Hubble-Konstante eine Proportionalitätskonstante, die eine lineare Beziehung zwischen den Entfernungen D von Galaxien und den aus ihren Spektren gemessenen Rotverschiebungen z darstellt.
    Δf / f = z → c x z = Ho x D → z = Ho x D / c
    z – Rotverschiebung
    Ho „“ Hubble-Konstante
    Es wurde die These gestellt, dass die Rotverschiebung z auf den GH zurückzuführen ist.
    Wir könnten die beiden Gleichungen vergleichen und stellen einen überraschenden Zusammenhang:
    Δa x D / c2 = Ho x D / c
    Δa x D x c = c2 x Ho x D
    Δa = Ho x c
    Und das ist das Wert der Beschleunigung die man bei der Pioneer-Sonden gemessen hat.
    Die empirische Messung hat ein Wert ergeben, das ungefähr dem Produkt der Hubble-Konstante und der Lichtgeschwindigkeit entspricht.
    Die hier erbrachte theoretische Erklärung des Effekts verwendet physikalischen Begriffe der herrschenden Doktrin trotzdem zeigt sie eindeutig, dass die Rotverschiebung der Strahlung nicht auf die Expansion des Universums zurück zu führen ist sonder durch den Gravitativen Hintergrund verursacht wurde.

    Somit handelt sich bei der heutigen Physik um ein Märchen weil man den falschen Vorstellungen über die Natur hat, weil man nicht in der Lage ist durch die Messungen zwischen Realität und eigener Einbildung zu unterscheiden und zum Letzt nicht in der Lage ist auf der Basis der Mathematik die physikalischen Prozesse zu beschreiben.

  2. Pingback: Philosophische Schnipsel » Troll Toys - Der Ring

  3. Als Update zu diesem Beitrag ist am Ende nun ein Gespräch von Alexander Kluge mit dem Gravitationsphysiker Jean-Luc Lehners zu ebendiesem Themenkomplex als dctp.tv-Video aus 2013 angefügt (nach Hinweis von Daniel-Pascal Zorn) – unbedingt lohnenswert für Kosmologie-Interessierte!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.