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Soziologie

Sinn-Philosophie: Wozu das Alles?

Christian Uhle - Wozu das Alles?

Der Philosoph Christian Uhle begibt sich in „Wozu das Alles?“ auf eine philosophische Reise zum Sinn des Lebens. Vieles deutet darauf hin, dass der Mensch das einzige Lebewesen auf dieser Erde ist, das sich gelegentlich anstrengende Sinn-Fragen stellt, statt sich einfach von seinem evolutionär-biologischen Programm durchs Leben treiben zu lassen. Oder gehört das Fragen und Suchen nach Sinn vielleicht auch zu unseren artspezifischen Bedürfnisbefriedigungen, zur Conditio Humana? Wer dem Berliner Philosophen Christian Uhle auf seiner weit ausholenden Reise in diesem höchst lesenswerten Buch folgt, dürfte am Ende überzeugt sein: Wer… Weiterlesen »Sinn-Philosophie: Wozu das Alles?

Die Renaissance der Heimat

dorfladen

Wie viel Heimat braucht der Mensch? Wie viel kann er ertragen? Und wo ist sie überhaupt, diese Heimat? Der Heimat entkommt man nicht. Und schon gar nicht in diesen Zeiten, da eine inflationäre, nervensägenartige Beschwörung von „Heimat“ aus allen Kanälen, aus Feuilletons, Buchhandlungen, Talkshows und Polit-Stammtischen dräut. Da trauen sich nicht nur die Untoten einer völkisch-rassistischen Blut-und-Boden-Ideologie, die Heimat-Tümler und Ewiggestrigen ans Licht – der Begriff „Heimat“ scheint sich aus seiner Verleimung mit dem Gefühlsschwulst früherer Jahre gelöst zu haben und neue Bedeutung zu gewinnen als raunend formulierter Sehnsuchtsort der Globalisierungsflüchter… Weiterlesen »Die Renaissance der Heimat

Ein Lob der Lüge

Volker Sommer untersucht das tierische und menschliche Täuschen, Tarnen und Tricksen aus evolutionsbiologischer, kulturgeschichtlicher und psychologischer Sicht Haben Lügen kurze Beine? Es scheint eher so zu sein, dass der Entlarvung eines Lügners – sofern sie denn überhaupt gelingt – eine oft lange erfolgreiche Strategie des Täuschens vorangeht mitsamt der intendierten (Schein-)Vorteile für den Trickser. Eine perfekte Maske lässt sich im Tier- und Menschenreich nur schwer oder eben gar nicht erkennen, wozu auch jene Larve zählt, von der wir meist gar nicht wissen, dass wir sie tragen: der Selbstbetrug. Nun präsentiert… Weiterlesen »Ein Lob der Lüge

Muster sind immer und überall

Wie Muster unser Denken, unsere Emotionen und unser Verhalten steuern Kann unser Gehirn die Muster in dieser Welt nur erkennen, weil es selbst in Mustern organisiert ist? Kennt Ihr Denkmuster, die euer Verhalten und euren Alltag bestimmen? Habt Ihr schon einmal versucht diese Muster zu durchbrechen? Und was glaubt Ihr, wie solche Muster entstehen? Es sind solche Fragestellungen, die Gert Scobel in seiner letzten Sendung mit seinen Gästen Gitta Jacob (Psychologin und Verhaltenstherapeutin), Albert Newen (Philosoph) und Martin Sauerland (Sozial- und Wirtschaftspsychologe) diskutierte. Wie üblich anhand etlicher kurzer Filmeinspieler, die… Weiterlesen »Muster sind immer und überall

Vom Wertewandel der Arbeit

Das Arte-Kulturmagazin „Tracks“ widmet dem Thema ein Special Was können wir uns unter dem Begriff der „Arbeit“ in Zeiten ihres radikalen Wandels eigentlich noch vorstellen? Wohl kaum noch das Auslaufmodell der produktionsorientierten und zeitlich starr geregelten Erwerbstätigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltssicherung, welches durch das Scientific Management des Taylorismus  und die Effizienzlogistik des Fordismus geprägt war. Wenn stattdessen die Industrieverbundanlage 5.0 sich demnächst ihrer störanfälligsten Teile entledigt und ebendiese Menschlein nach Hause schickt, auf dass sie sich dem Marx’schen Freizeitideal hingäben um „morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben,… Weiterlesen »Vom Wertewandel der Arbeit

Genuss, Konsum und Sucht

Robert Pfaller

Sind wir eine Gesellschaft von Genuss-Gestörten, die dieses Defizit nur noch durch Konsum kompensieren können? Um diese sozio-philosophische Kernfrage kreiste die Scobel-Sendung zum Thema „Genuss und Sucht“ und versuchte dabei, über eine Phänomenologie der vielfältigen Süchte die hinter den Symptomen der Abhängigkeiten liegenden Ursachen aufzudecken, jene unsere verdeckten Mängel und nichterfüllten menschlichen Bedürfnisse, die im Konsumangebot unserer Wohlstandsgesellschaft mit der FastFood-Gefühlsbefriedigung ihrer Billigdiscounter, Konsumtempel und organisierten Schnäppchenjagden um keinen Preis mehr unsere Eigenwahrnehmung stören sollen. Wer sich Zeit für sich selber nimmt, macht sich der Faulenzerei und Drückebergerei verdächtig;  das… Weiterlesen »Genuss, Konsum und Sucht

Macht Schadenfreude glücklich? – The How and Why of Happy

Die Psychologie-Professorin Sonja Lyubomirsky untersucht die „Mythen des Glücks“ Ach ja, das Glück, das ist ein flüchtig Ding, und es verdünnisiert sich schon, während es anhält. Denn weil der Mensch sich an Alles zu gewöhnen vermag, eben auch ans Glück, schleicht sich jede Hochgestimmtheit nach und nach zurück auf den set point der „hedonistischen Adaption„. Dann kann man/frau es sogar als lästig empfinden, wenn der Lover jeden Morgen das Frühstück ans Bett bringt. So weit, so bekannt; wenn aber das schon geklärt ist, was soll’s dann für die empirische Glücksforschung eigentlich noch Interessantes… Weiterlesen »Macht Schadenfreude glücklich? – The How and Why of Happy

Kann empathisches Bewusstsein die Welt retten?

rifkin

Der „wandelnde Thinktank“ Jeremy Rifkin setzt auf dezentralisierte, aber vernetzte Formen der Zusammenarbeit und weltweite Solidarität im Problemlösen Der US-amerikanische Soziologe und Neoliberalen-Schreck lebt nicht schlecht vom Verkauf seiner sozialromantischen Utopien, die in sich in zig Abwandlungen seit Rousseau auf die bei vielen ‚Intellektuellen‘ so gern gehörte Melodie stützen, man müsse und könne das herkömmliche Denken und die falschen Vorstellungen verändern, mit denen wir Kinder erziehen, Geschäfte machen und Staaten regieren. Schon in seinen vorangegangenen 17 Büchern (am wirkmächtigsten wohl Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft von 1995) und… Weiterlesen »Kann empathisches Bewusstsein die Welt retten?

Kluge – Luhmann, die zweite: Der Liebesbeweis

„Spontane Liebe hat es schwer, sich zu beweisen. Sie folgt keiner Buchhaltung.“ Niklas Luhmann Gern komme ich dem Wunsch einiger Leser nach, hier noch was von Luhmann dazuzustellen; es ist die Fortsetzung des vorherigen Gesprächs mit Alexander Kluge und handelt wieder von der „Beobachtung 2. Ordnung in der Liebe“, von den nicht ausgesprochenen Paradoxien und Unschärfen in Liebesbeziehungen, von der Pathologie des ständigen Reflektierens der Erwartungshaltung des Anderen, von Überbeanspruchung und von Tauschverhältnissen mit unklaren Leistungsbedingungen… dctp.tv

Zunehmender Narzissmus in den Pop-Lyrics

Wer vermutet, dass die Texte in der Popmusik immer dümmer und garstiger geworden sind, kann sich nun von einer sprachwissenschaftlichen Analyse bestätigt fühlen, die mit Hilfe von Computerauswertungen englischsprachige Songtexte aus drei Jahrzehnten unter die Lupe nahm. Dabei zeigte sich vor allem in Chart-Hits ein signifikanter Trend zu Narzissmus und Feindseligkeit, Worte wie „I“ und „me“ sind immer häufiger mit aggressiven Aussagen konnotiert, während gleichzeitig das Ausdrücken von „Wir“-Gefühlen und positiven Emotionen abnahm. Der Psychologe Nathan DeWall, der die nach Musikgenres aufgegliederte Studie zusammen mit ein paar Kollegen von der… Weiterlesen »Zunehmender Narzissmus in den Pop-Lyrics

Wer bin ich und für welche Maschine?

Essay zum Projekt „Die Untoten. Life Sciences & Pulp Fiction.“ – von Oliver Müller Der Mensch gestaltet mit seiner Technik schon längst nicht mehr nur die äußere Natur, sondern auch sich selbst. Neben der biotechnologischen Manipulation des Genoms sind es zunehmend die Neurotechnologien, mit denen der Mensch tief in das eigene Selbst eingreift.Vier Entwicklungen sind hier zu nennen, die die technische Formung des Menschen in den nächsten Jahren prägen werden: (1) Durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaften (und deren bildgebenden Verfahren) wird das Gehirn und seine Funktionen immer präziser kartiert. Die… Weiterlesen »Wer bin ich und für welche Maschine?

Narzissmus und moralischer Selbstbetrug

Glauben Sie, dass Sie gut aussehen? Denken Sie da mal genau drüber nach. Denn laut einer Studie des Personality and Social Psychology Bulletin neigen die meisten Menschen, wenn sie sich ihr Selbstbild vorstellen, zu einer euphemistischen Imagination, in der sie sich etwa um 20% besser aussehend einschätzen als sie in Wirklichkeit sind. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass uns morgens im Spiegel gelegentlich ein ziemlich schräger Typ entgegen grient, mit zerzaustem Haar, blassem Teint und halb zugeschwollenen Augen. Dieses Mängelwesen kriegen wir schon wieder hin, wenn wir Gottes Werk… Weiterlesen »Narzissmus und moralischer Selbstbetrug