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Boshaftes aus dem Zettelkasten

Deutscher Aphoristiker

Nachdem dieses Blog nun gerade das erste Jahr seiner „Quengelphase“ durchwachsen hat, war es mal Zeit, den zugehörigen Zettelkasten auszumisten und ein paar Krümel des Bodensatzes in das digitale Gedächtnis zu streuseln.  Manche Sprücherl eignen sich vielleicht auch zur Weiterverwendung an Toilettenwänden, in Liebesbriefen und politischen Debatten oder bei Familienfeiern…


  • Wer nicht mit dem Zeitgeist läuft kriegt auch keinen Muskelkater.
  • Das Gelbe vom Ei ist leider oft salmonellenverseucht.
  • Wer seinen Müll nicht sieht, kann ihn auch nicht entsorgen
  • Die Philosophie ist in Zeiten postmoderner Beliebigkeit die einzige übriggebliebene Subkultur, weil nur sie von einer nicht kommerzialisierbaren Minderheit betrieben wird.
  • Viele gute Ideen verkokeln funkenfrei im Neid des Bildungsproletariats.
  • Aber ich bin doch optimistisch, was die Weiterentwicklung der Menschheit anbelangt.
    So scheint mir der Anteil der Idioten in den letzten 20 Jahren von 96% auf 95% zurückgegangen zu sein.
  • Die Idioten haben immerhin Recht, wenn sie sich brüsten, in der Mehrheit zu sein.
  • Es wird ja von fast jederman respektvoll anerkannt, wenn einer hervorragend ein Musikinstrument oder Schach spielt oder U-Boote bauen kann; wehe aber einer kann wirklich gut denken…
  • Wer mit unterkomplexen Weltanschauungen durchs Leben kriecht, für den sind die Krümel vor der Nase schon Berge.
  • Ernsthaftigkeit und Ironie sind ein sich dialektisch ergänzendes Päärchen.
  • Erstaunlich, dass sich manch Einer geehrt fühlt, wenn er als ‚Unbeirrbarer‘ bezeichnet wird.
  • Zwar bin ich ein genauso kümmerlicher Wicht wie du, doch im Unterschied zu dir weiß ich es.
  • Wer jammert, hat schon verloren.
  • Gelassenheit, vor allem in Form zeitgeistiger Coolness, kann auch ein Ausdruck der Dumpfheit sein.
  • Dass Gänse schnattern, gehört zu ihren natürlichen Verhaltensweisen.
    Vorsicht aber, wenn sie anfangen zu quaken.
  • Besser eine hat Haare auf den Zähnen als Fusseln am Maul.
  • Was die Spatzen von den Dächern pfeifen, interessiert mich nicht.
    Kommt’s ja doch aus Spatzenhirnen.
  • Pappnasen sollten ausserhalb der Faschingszeit in ihrer Schachtel bleiben.
  • α-Tierchen entwickeln sich am besten in einer Masse aus β-Bakterien und γ-Würmchen.
  • Nirgendwo klaffen Einbildung und Wirklichkeit weiter auseinander als bei Kaffeehaus-Schachspielern, Lagerfeuer-Gitarristen und Elfenbeinturm-Literaten.
  • Das Mühseligste sind Gespräche mit Leuten, die nur über unterkomplexe Landkarten verfügen.
  • Schweigen ist das wirkungsvollste und infamste aller Gifte.
  • Tiefbohrungen in der Seele eines Menschen fördern in den meisten Fällen zu Tage:
    Schmutziges Gestein und fossile Überreste, die zuwenig Druck ausgesetzt waren, um zu Diamanten zu werden.
  • Wenn einer schon die bürgerlichen Moral- und Wertvorstellungen ganz bequem zur Grundlage seiner eigenen Ethik macht, sollte er zumindest auf eines verzichten – das Kinderkriegen.
  • Der Dalai Lama hat mit der Buddhistischen Philosophie so viel am Hut wie der Papst mit der Aufklärung.
  • Die Buddhisten haben die Grenze der Toleranz definiert, als man ihre Klöster abfackeln wollte und sie den Kampfsport erfanden.
  • Offenbar hat der manchmal unsägliche Spaßvogel Heidegger etliche Gedanken aus „Sein und Zeit“ der Buddhistischen Philosophie entlehnt.
  • Unter ‚Buddhismus‘ kann man sich zwar auch allerlei Unsinn vorstellen; für mich ist er eine ‚Psychologische Erkenntnistheorie‘.
  • Das ‚Nirvana‘, in dem das Wechselspiel der Hormone und Stimmungen dem Gleichmut weichen soll, ist ein dem Menschsein widernatürlicher Zustand.
  • Zur (langsamen) Heilung der von jedermann durchlittenen „Narzisstischen Kränkungen“ reicht der Buddhismus viel tiefer und klarer an die Ursachen als Freud oder die moderne Psychoanalyse.
  • Das Leben ist so lang eine Kette von narzisstischen Kränkungen, bis du das Festhalten an der herausragenden Bedeutung deines Ego aufgegeben hast.
  • Viele Probleme lösen sich auf, wenn man sich selber nicht mehr so wichtig, dafür aber ernst nimmt.
  • Solange wir in einer Gesellschaft leben, in der ein aufgeblasener Ministerialdirektor mehr Ansehen geniesst als ein kreativer Jazzmusiker, kannst du dich nur mit Hopfen & Malz dem Wahnsinn entziehen…
  • Von den momentan realisierbaren Gesellschaftsformen ist die Demokratie das geringste aller Übel.
  • Kunst ist keine demokratische Veranstaltung.
  • Die grössten Stinker sind die, die allerorts ihre privaten Scheisshäuflein absetzen und nach dem Abkacken nicht mal mehr wissen, wo…
  • Und nichts ist einfacher, als sich selber ins Gehirn zu scheißen.
  • Wenn ein Satz mehr als sechs Worte oder ein Komma beinhaltet, sind 90% deiner Zuhörer nicht mehr dabei.
  • Auch ohne Kenntnis von Goethe und Mann lässt sich’s vielleicht schreiben; nicht aber ohne Proust und Hohl.
  • Da doch nur 0,1 Prozent was von den Feinheiten des Schach verstehen, warum sollte es in der Literatur anders sein?
  • Auch in thematisch anspruchsvolleren Internet-Foren tummeln sich hauptsächlich Schwätzer und Hauptseminaristen.
  • Wer versucht, in einem Disput Überblick zu behalten, gilt gemeinhin als arrogant.
  • Wenn dein Gesprächspartner dir nicht folgen konnte, heißt das noch lange nicht, dass du Schmarrn gequasselt hast.
  • Entschuldige bitte, daß ich dich bis vor Kurzem überschätzt habe.
  • Ignoranten kann man nicht ignorieren, weil Ignoranz die Nichtbeachtung gar nicht bemerkt.
  • Das stille Wasser gründete so tief, weil es überhaupt keinen Boden hatte…
  • Der historische Unterschied zwischen islamistischen und katholischen Fundamentalisten ist der, dass Letztere 100mal mehr Menschenleben auf ihrem gottgefälligen Konto haben.
  • Die Menschen unterscheiden sich durch nichts so sehr wie durch die Art ihres Humors.
  • Manch Einer hat im Leben nichts zu lachen. Weil er den Witz nicht versteht.
  • Tritt nur kräftig genug auf den nicht erfüllten Erwartungen deines Lebens herum!
    Dann kelterst du daraus – Gelassenheit.

Deutscher AphoristikerSo. Ein paar Schnipsel zum Thema ‚Liebe‘ gibts dann ein andermal in einer special edition – vielleicht passend zu Weihnachten…

Boshaftes aus dem Zettelkasten (als PDF-Download)

wf

Ein Gedanke zu „Boshaftes aus dem Zettelkasten“

  1. Pingback: Philosophische Schnipsel » Wir irren stündlich (in idiosynkratischen Kontingenzen)

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