Zum Inhalt springen
Startseite » Adorno

Adorno

Hilft der Leipziger Buchpreis der Lyrik-Szene?

Als der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer, der vergangene Woche im Alter von 83 Jahren starb, für sein schmales Å’uvre 2011 den Literaturnobelpreis erhielt, war das gar nicht mal soo sensationell, denn die Kunst der ‚kleinen Form‘ galt dem schwedischen Kommittee schon lang als preiswürdig, unabhängig von Massengeschmack und Marktkonformität. Schon vorher wurden Autor:innen wie Nelly Sachs, Jaroslav Seifert, WisÅ‚awa Szymborska und einige mehr explizit für ihr lyrisches Werk ausgezeichnet, und etliche andere Poeten, wie etwa Bob Dylan, regelmäßig als Preiskandidaten gehandelt. In unserer nationalen Literaturlandschaft tat man sich dagegen bisher schwer… Weiterlesen »Hilft der Leipziger Buchpreis der Lyrik-Szene?

Kurzfilm-Alternativen zum grottigen TV-Programm

„Was aus dem Fernsehen werden mag, lässt sich nicht prophezeien; was es heute ist, hängt nicht an der Erfindung, nicht einmal an den besonderen Formen ihrer kommerziellen Verwertung, sondern am Ganzen, in welches es eingespannt ist.“ (Theodor W. Adorno, aus „Prolog zum Fernsehen“, 1953) In der Zeit von Weihnachten und Jahreswechsel ist es immer besonders übel, was uns Beitragszahlern in der Glotze an Kitsch und Abgestandenheit von der ‚Kulturindustrie‘ angeboten wird. Um das zu kritisieren, muss man gar nicht mal adornitisch sozialisiert sein, es reicht die Erkenntnis, dass Fernsehen mehr… Weiterlesen »Kurzfilm-Alternativen zum grottigen TV-Programm

Adorno-Ausstellung in Berlin

Das Stöbern im Theodor W. Adorno Archiv, einer Einrichtung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, fördert aufgrund der ungeheuren schriftlichen Hinterlassenschaft immer wieder neue Facetten des Soziologen und Philosophen zu Tage. Einige davon werden nun in einer kleinen Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste gezeigt, überwiegend unpublizierte Dokumente, Bilder und Briefe aus dem Archiv, die einige bisher kaum bekannte Aspekte von Adornos öffentlicher Wirksamkeit neu beleuchten sollen. Darunter befindet sich auch ein Schreiben Adornos an Wilfried Malsch, in dem er seinen Frontalangriff auf die Hölderlin-Deutung von Martin Heidegger (in… Weiterlesen »Adorno-Ausstellung in Berlin

Steckt im Okkultismus Innovationspotential?

Das Okkulte

Weil ja kürzlich Halloween und Allerheiligen war und grad geisterhafte Herbstnebel durch unsere Vorgärten und Gemüter wabern, hatte Volker Panzer im letzten ZDF-Nachtstudio (am 6.11.2011) wieder mal ein paar Gäste zum Gespräch über „Okkultismus“ ans elektronische Kaminfeuer eingeladen – ein volksnahes Thema, denn schließlich glaubt jeder siebte Deutsche (zwei Drittel davon Frauen) an Magie, Hexerei und andere übersinnliche Manifestationen. Da wärs keine Schande, wenn auch Sie schon mal Stimmen aus dem Jenseits gehört oder zu Zwecken der Geisteraustreibung einen „Hausentstörer“, so ein Art Kammerjäger für Spukerscheinungen,  bestellt hätten. Nun gibt… Weiterlesen »Steckt im Okkultismus Innovationspotential?

Halloween in der Höhle des Bergkönigs

Halloween-RíƒÂ¼be

Als liberale Ironikerin seh ich das Halloween-Treiben eher gelassen, es gibt ja schließlich Dümmlicheres, mit dem die Unterhaltungsindustrie auf Taschengeld und Denke unserer Kleinen zugreift. Eigentlich sollte man den Klamauk sogar unterstützen, da doch der ehemalige Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, im Feiern von Halloween einen Angriff auf christliche Werte und Traditionen sah und in der „Bild am Sonntag“ schrieb: „Wir sind in der Pflicht, christliche Traditionen gegen den Zeitgeist zu verteidigen, mag er noch so locker daherkommen.“ Ah wo, was heißt da Zeitgeist, beleuchtete Kürbis- oder Rübengesichter in… Weiterlesen »Halloween in der Höhle des Bergkönigs

Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Die ganze kommende Woche lang gibts auch bei 3sat unter dem Motto „Sinn des Lebens“ (vom 22.-28. März 2010) ‚philosophische Schnipsel‘ in Form von Filmen und Gesprächen – unter anderem mit Jürgen Habermas, Slavoj Zizek, Richard David Precht und mit den Literaten Durs Grünbein und Umberto Eco über die Zusammenhänge zwischen Philosophie, Literatur und Poetik. Zu verschiedenen Themen wie Wahrheit, Ethik, Glaube, Idealismus, Empirismus, Dialektik, Logik, Hermeneutik und Existenzialismus werden dazu zwischen den Hauptbeiträgen häppchenweise ca. 3-minütige Videoclips eingestreuselt, die recht amüsant gemacht sind und die ihr unabhängig von der… Weiterlesen »Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Flaschenpost von Adorno

minima moralia

Was Adorno bereits vor über einem halben Jahrhundert über die schmierigen Mechanismen im System der Kulturindustrie und den schnell hochgepäppelten Autorenruhm in seinen „Minima Moralia“ geschrieben hat, bezeichnete er selber als „Flaschenpost für unbekannte Finder in einer unbestimmten Zukunft“.  Er befürchtete einen „Verfall, auch im Sinne intellektueller Abklärung“ bei den von der Kulturindustrie Gehätschelten ebenso wie bei den kritiklos Konsumierenden, für die es „kein richtiges Leben im falschen geben kann“. Und der Mitbegründer der Kritischen Theorie hätte sich wohl kaum gewundert,  dass heutzutage das von Medienkonzernen gesteuerte Groß-Feuilleton die Aufgabe… Weiterlesen »Flaschenpost von Adorno

Buchmessen-Nachlese

„Beim Besuch einer Buchmesse ergriff mich eine sonderbare Beklemmung“, schrieb Adorno 1963. „Als ich suchte zu verstehen, was sie mir anmelden wollte, ward ich dessen inne, dass die Bücher nicht mehr aussehen wie Bücher.“ Wenn also schon die Bücher von 1963 nicht mehr wie Bücher aussahen, weil sie „anfangen,  dramatisch Reklame für sich selbst zu machen“, wie hätte es den Mitbegründer der Kritischen Theorie wohl gegraust bei einem Rundgang über die diesjährige Frankfurter Buchmesse – nicht nur wegen der weiter fortgeschrittenen Degenerierung des Buches zum massenkompatiblen Konsumartikel mit allem denkbaren… Weiterlesen »Buchmessen-Nachlese

Kritische Theorie und Cultural Studies

Kritische Theorie

„Mit dieser Welt gibt es keine Verständigung; wir gehören ihr nur in dem Maße an, wie wir uns gegen sie auflehnen.“ Die Punkszene übersetzte diesen ‚Marschbefehl‘ Adornos in das straßentauglichere „Macht kaputt was euch kaputtmacht“ und würde man der zugrundeliegenden postmarxistischen Sozial- und Kommunikationstheorie der ‚Frankfurter Schule‚  unreflektiert folgen, erstürbe jedes intellektuelle Engagement zur Entlarvung der Pappnasen und des Aufpäppelns zarter Kulturpflänzchen in den (früheren) paradigmatischen Ausschließlichkeitsansprüchen und Denkverboten von Habermas & Co. Bei Vielen steht die ‚Kritische Theorie‚ deshalb heute noch in dem Verdacht, als Denk-Erbe von Hegel und… Weiterlesen »Kritische Theorie und Cultural Studies