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Classic goes Clubbing in der ARTE Lounge

Anoushka Shankar

Vom Allerfeinsten: die Sitar-Virtuosin Anoushka Shankar

Dass ARTE jeden öffentlich-rechtlichen Cent aus den deutschen und französischen TV-Gebühren wert ist, hab ich ja schon erwähnt, als ich hier die Musik- & Kulturmagazine „One Shot Not„, „Metropolis“ und „Cut Up“ vorstellte. Noch nicht ganz so bekannt ist das monatliche Late-Night-Format „ARTE Lounge“, das heute einjährigen Sendegeburtstag feiert. Das Konzept soll „frischen Wind in die scheinbar festgefügten Rituale der Klassikszene“ bringen und so hat man als Live-Location den Berliner Techno-Club „Maria am Ostbahnhof“ ausgesucht. Dort präsentiert die Soul-Sängerin Oceana einmal im Monat, dienstags gegen 23.45 Uhr, neben Weltstars der Klassik und der E-Moderne (Schlippenbach was here!) jedesmal einige Newcomer, Crossover-Künstler, Tänzer und Performances.
Ich finde es jedesmal wunderbar zu sehen, wie sich das großteils jüngere Publikum dabei mit ungekünstelter Begeisterung, manchmal spürbar ergriffen, in einem Techno-Club auf diese sicher nicht hitparadenkompatible Musik einlässt, wie dabei kulturelle Denk-Mauern fallen (Berlin ist wohl nicht zufällig ausgewählt worden).

Zum Geburtstag waren Vadim Repin, Edin Karamazov, Faudel, Rebecca Carrington, Bonaparte und die Freitagsakademie zu Gast, allerdings sind deren Sendevideos noch nicht abrufbar. Deshalb hab ich eins vom Frühjahr ausgewählt, allerdings nicht mit europäischer, sondern mit indischer ‚klassischer‘ Musik.
Klar, da fällt den meisten ‚Westlern‘ zuerst der Name Ravi Shankar (* 1920) ein und deshalb bleib ma heut zum leichteren ‚Eingewöhnen‘ auch dabei, nämlich bei seiner Tochter (und Schülerin) Anoushka Shankar, die als Sitar-Spielerin und Komponistin längst selber zu einem Star der Weltmusik avanciert ist. Mit 13 gab sie ihr Konzertdebüt in Neu-Delhi (bemerkenswert zudem, weil in Indien die Zulassungs-Messlatte für Klassik-Auftritte ziemlich hoch liegt) und seither tourt sie auch immer wieder mit ihrem Vater Ravi.
Anders als ihre Halbschwester, die Smooth-Jazzerin Norah Jones, ist Anoushka Shankar tief in der Tradition verankert, beschränkt sich aber nicht auf die Sitar, sondern verbindet in ihren experimentierfreudigen Kompositionen indische Musik mit zahlreichen Genres wie Elektro, Jazz, Flamenco oder westlich-klassischer Musik. Mit gerade 20 wurde sie für ihr Album „Live at Carnegie Hall“ als jüngste Künstlerin in der Kategorie Weltmusik für den Grammy nominiert.
Mittlerweile hat sie unter ihrem Namen mehrere Soloalben und ein Buch veröffentlicht und veranstaltete 2008 zusammen mit Jethro Tull das „A Billion Hands Concert“, ein Benefizkonzert anlässlich der Terroranschläge von 2008 in Mumbai.
Hier ein Auftritt in kleiner Besetzung vom Verbier Festival (weil des arte-Video schon wieder aus’m Netzangebot genommen wurde):

 

wf

3 Gedanken zu „Classic goes Clubbing in der ARTE Lounge“

  1. Der Meinung bezüglich arte schließe ich mich an.
    Noch vor gut 10 jahren war arte für mich der langweiligste sender auf erden, mittlerweile gehört arte zu den ersten sendern die ich anpeile sofern ich vor dem fernseher sitze.

  2. Der Sender Arte hat sich meiner Meinung nach sehr gewandelt. Im Gegensatz zu früher laufen heute Filme und Sendungen auf Arte die sehr interessant und modern gemacht sind. Früher hatte ich immer den Eindruck, dass Arte vor allem pansionierte Beamten und wissensbegierige Rentner als Zielgruppe hat. Vielleicht war es auch mal so, aber heute sehe ich den Sender selbst sehr gerne und kann ihn nur jedem weiterempfehlen.

  3. Kann mich ebenfalls nur anschließen. Die wenigen Male im Monat, in denen ich mich vor die Glotze setze, bleibe ich noch am ehesten dort hängen.

    Die Arte Lounge kenne ich allerdings noch nicht – werde sie mir aber demnächst wohl am anschauen. Sehr interessant!

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