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Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?

Die seit Jahr(zehnt)en diskutierte Forderung nach einem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ taugt so gar nicht für den wechselseitigen Beschuss in Polit-Scharmützeln, weil die Idee in der einen oder anderen Form auf dem Agenda-Setting aller politischen Richtungen zumindest als Utopie durchschimmert. Die noch nicht ganz erreichte Konsensfähigkeit ist wohl mehr der psychologischen Befindlichkeit des ungeküssten Frosches geschuldet, jener Angst vor dem Ankommen der immanent-banalen Lebenswirklichkeit an den Gestaden eines vormals transzendental-geheimnisvollen Horizonts, als einem rationalen Dagegenhalten aus einer historisch weitblickenden Vogelperspektive.

In der aktuellen Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ (Mitherausgeber Jürgen Habermas) reflektiert Daniel Kreutz in dem fundierten Essay „Bedingungslose Freiheit?“ die unterschiedlichen Sichtweisen (mit ähnlichen Ergebnissen) auf dieses gesellschaftspolitische Mega-Thema und stichelt: „Warum die Grundeinkommensdebatte den Freunden des Kapitalismus in die Hände spielt“.

Auch wenn man der Gewichtungsverteilung auf seiner dialektischen Waagschale vielleicht nicht in toto zustimmen mag, lohnt es sich, ihm bei der Kartographierung der roots & streams dieser durch alle Gesellschaftschichten mäandernden Ideen zu folgen und Argumentationsfutter für den ‚Politstammtisch mit gehobeneren Ansprüchen‘ zu sammeln.


Nachtrag: Die Schweizer Dokufilmer Enno Schmidt und Daniel Häni haben einen viel gelobten und thematisch umfassenden Film-Essay „Grundeinkommen“ gedreht und uns darauf hingewiesen, dass der nun auch kostenlos im „Kultkino“ in DVD-Qualität runtergeladenund gebrannt werden kann (z.B. für den Sozialkundeunterricht oder eben den Polit-Stammtisch ;-)

Hier könnt ihr den Film in voller Länge (100 min) direkt und ohne Wartezeit ansehen:

film-essay grundeinkommen

wf

2 Gedanken zu „Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?“

  1. Es ist ein vollständiges Umdenken gefordert. Der Mensch steht im Mittelpunkt und nicht mehr die Profitmaximierung. Welchen Sinn macht, es wenn bein Vorstndsvorsitzender 14,6 Mio. EUR im Jahr verdient? Und nur durch betrügerische Machenschaften kann der Profit weiter erhöht werden? Durch weniger Arbeitszeit für den Einzelnen haben mehr Menschen Arbeitsmöglichkeiten. Die gewonnene Zeit kann für Kinder, Kunst, Musik, Sport usw. kreativ genutzt werden. Die Streßlast wird weniger, die Existenzangst wird verringert, kein Harz IV mehr! Die psychischen Krankheiten, derzeit sind alle Psychatrien voll, geht rapide zurück und damit auch die Kosten. In der Schweiz gibt es Anfang Juni eine Volksabstimmung über das bedingtunslose Grundeinkommen. In Schweden gibt es derzeit Überlegungen. Eine UNI in Deutschland macht Versuche mit 1.000 EUR monatlich. Die Profitmaximierer werden harten Widerstand bieten. Aber das Kapitalismus System ist an Ihrem Ende angekommen. Die unbewältigte Bankenkrise ist Ausdruck dieser Stimmung.

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