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Zitate

Sinnsprüche und Scherzhaftes von Lichtenberg, Temptations, Wilson-Schaef, Nietzsche und anderen

In der Höhle des Musikantenstadl

Wenn Heimat da wär, wo für den Schunkelfreund des „Gfui“ is, dann könnte man den „Musikantenstadl“ und ähnliche volkstümliche Verwahranstalten als solche fensterlosen, aber lagerfeuergemütlichen Orte des reflexionsfreien Dahindämmerns ansehen. Böse Zungen behaupten, die bairische CSU habe diese Form des Wegsperrens nur erfunden, um ihr Wahlvolk vor dem gleißenden Licht der Erkenntnis zu schützen und mit dumpfbackigen Vorstellungen von „Heimat“, „Gfui“ und „Volksmusik“ einzulullen, von denen man in diesen Höhlen nur unscharfe Schatten sehen könne. Nun bin ich kein ausgewiesener Freund des öffentlich-rechtlichen deutschen Kabaretts, denn das ist mit dem Rückzug… Weiterlesen »In der Höhle des Musikantenstadl

Narzissmus und moralischer Selbstbetrug

Glauben Sie, dass Sie gut aussehen? Denken Sie da mal genau drüber nach. Denn laut einer Studie des Personality and Social Psychology Bulletin neigen die meisten Menschen, wenn sie sich ihr Selbstbild vorstellen, zu einer euphemistischen Imagination, in der sie sich etwa um 20% besser aussehend einschätzen als sie in Wirklichkeit sind. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass uns morgens im Spiegel gelegentlich ein ziemlich schräger Typ entgegen grient, mit zerzaustem Haar, blassem Teint und halb zugeschwollenen Augen. Dieses Mängelwesen kriegen wir schon wieder hin, wenn wir Gottes Werk… Weiterlesen »Narzissmus und moralischer Selbstbetrug

Die Ökonomie des Glücks

 „Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr. Und wenn der Narr oder das Schwein anderer Ansicht sind, dann deshalb, weil sie nur die eine Seite der Angelegenheit kennen. Die andere Partei hingegen kennt beide Seiten.“ John Stuart Mill In den USA ist das „Streben nach Glück“ (persuit of happiness) sogar in der Verfassung verankert, allerdings nur als der Anspruch, sich Richtung Glück auf die Socken zu machen und nicht als Garantie für dessen Erreichen. So einfach ist’s… Weiterlesen »Die Ökonomie des Glücks

Halloween in der Höhle des Bergkönigs

Halloween-RíƒÂ¼be

Als liberale Ironikerin seh ich das Halloween-Treiben eher gelassen, es gibt ja schließlich Dümmlicheres, mit dem die Unterhaltungsindustrie auf Taschengeld und Denke unserer Kleinen zugreift. Eigentlich sollte man den Klamauk sogar unterstützen, da doch der ehemalige Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, im Feiern von Halloween einen Angriff auf christliche Werte und Traditionen sah und in der „Bild am Sonntag“ schrieb: „Wir sind in der Pflicht, christliche Traditionen gegen den Zeitgeist zu verteidigen, mag er noch so locker daherkommen.“ Ah wo, was heißt da Zeitgeist, beleuchtete Kürbis- oder Rübengesichter in… Weiterlesen »Halloween in der Höhle des Bergkönigs

Schopenhauers buddhistische Roots

Schopenhauer

„Schopenhauer hat die Menschheit mit dem Kainsmal seiner Verachtung gezeichnet, er hat das Ungeheuerlichste an Skeptizismus vollbracht, das jemals unternommen wurde. Er hat mit seinem Hohn alles durchpflügt und alles ausgehöhlt. Und heute noch leben im Geist selbst derer, die ihn schmähen, seine Gedanken fort.“ (Guy de Maupassant) Der Mensch hat’s im Allgemeinen nicht so gern, wenn man ihn in seinem Welt- und Selbstbild kränkt; da reagiert er bockig und straft den Übeltäter mit Zurückweisung, egal wie berechtigt und rational die Kritik sich äußerte. Denn nicht die Vernunft entscheidet über… Weiterlesen »Schopenhauers buddhistische Roots

Michel Serres – Denken wider das anthropozentrische Weltbild

„Die Welt hat sich so radikal verändert, dass die politischen Institutionen dagegen wirken wie Dinosaurier. Und ich will nicht mit Dinosauriern spielen. Die wahren Dinge geschehen außerhalb dessen, was die Politik darstellt.“ (Michel Serres) Diese Kritik an der Irrationalität der Politik, die veränderte Realitäten zu spät oder gar nicht zur Kenntnis nimmt und so Ketten von Fehlentscheidungen produziert, äußerte der französische Philosoph Michel Serres, Professor an der Pariser Sorbonne und im kalifornischen Stanford, kürzlich in einem SZ-Interview anlässlich seines 80. Geburtstags (leider noch nicht online verfügbar). Gleichzeitig erneuerte er seinen… Weiterlesen »Michel Serres – Denken wider das anthropozentrische Weltbild

Nachnotiz zur unsäglichen Sarrazin-Debatte

Man hofft ja doch immer, dass unsägliche Zustände ein baldiges Ende nähmen, doch von einem Abebben der Debatte um Sarrazins dümmlich-krude, faschistoide Thesen konnte in den letzten Tagen keine Rede sein. Mag jemand einwenden, dass die kollektive Empörung über so einen Schwachsinn doch ein gutes Zeichen für einen funktionierenden öffentlichen Diskurs seien, so halte ich entgegen, dass diese Debatte erstens zu den tatsächlichen Sachfragen in Integrationspolitik so gut wie nix beiträgt und dass zweitens ohne die Aufmerksamkeit der wasweißichwievieltausend politisch korrekten Zeitungs- und Blogartikel der Herr S. wenigstens auf dem… Weiterlesen »Nachnotiz zur unsäglichen Sarrazin-Debatte

Kant meets Marx – ein Plädoyer für politische Bildung

Die Kritische Theorie ist weder tot noch riecht sie komisch. Zumindest, wenn man den Gedanken von Oskar Negt im Spiegel-Interview folgen mag, in dem er die schöne, allerdings nicht neue Utopie eines demokratischen Idealstaates propagiert, mit aufgeklärten, mündigen Bürgern, voller Verantwortung für sich selber und gleichzeitig das Gemeinwesen. Ja, das wär’s doch, da darf sich dann schon mal Kants Kategorischer Imperativ mit dem Sozialismus vermählen, unser Aller sapere aude als Trauzeuge. Schließlich wäre der Sozialismus als real existierender vielleicht auch nicht gescheitert, wenn seine „Macher“ die Voraussetzung für die Marx’schen… Weiterlesen »Kant meets Marx – ein Plädoyer für politische Bildung

Schnupp dir was

sternschnuppe

„Gedanken sind Sternschnuppen, die besten stürzen lautlos an unserer Lebenssphäre vorbei. Nur zufällig erblickt jemand am Nachthimmel das lichte Gedachte, wie es vorbeischießt und erlischt. Manche Werke und Bilder aber gleichen Sternbrocken, die unsere Lebensbahn immer wieder kreuzen.“ (Botho Strauß) Mitte August ist alljährlich die beste Zeit zum Sternschnuppen-Gucken, weil da die Sonnenumlaufbahn der Erde die Perseiden, die verglühenden Staub-Abfälle in der Bahn des Kometen Swift-Tuttle kreuzt. Mein Haus-Astronom sagt voraus, dass man heuer vom 10. bis 14. August wohl auch als normaler Beobachter ohne Teleskop oder Fernglas bei dunklem,… Weiterlesen »Schnupp dir was

Vom Füllen des Sommerlochs

So genau lässt sich nicht mehr feststellen, wann das erste Sommerloch aufgetaucht ist und wer es entdeckt hat. Schriftlich überliefert ist es erstmals auf einem ägyptischen Papyrus aus dem Jahr 2593 v. Chr., als der Steinetransport auf dem Nil zum Bau der Cheops-Pyramide wegen einer sommerlichen Flaute unterbrochen werden musste. Dieses Windloch vertrieb damals als Gesprächsstoff ein wenig die Langeweile in den Bierschänken der halbfertigen Pyramide. Ab dem Beginn der Neuzeit wurden von namhaften Wissenschaftlern wilde Theorien zu Herkunft und Funktion verschiedener Sommerlöcher aufgestellt. Etwa von dem holländischen Astronomen Christiaan Huygens,… Weiterlesen »Vom Füllen des Sommerlochs

Verständliche Einführung in die Philosophie zur online-Lektüre

„Wenn zwei Philosophen zusammentreffen, ist es am vernünftigsten, wenn sie zueinander bloß »Guten Morgen« sagen.“  (Jean-Paul Sartre) So ist es in der Philosophie: Zwei Philosophen, zwei Meinungen – 100 Philosophen, 100 Meinungen; denn im Unterschied zu den Naturwissenschaften gibt es in der Philosophie kein allgemein verbindliches Fundament, auf dem jeder sein nächstes Steinchen zum Wohlgefallen aller sicher setzen könnte. Wenn also zwei „Philosophen“ in allen Punkten einer Meinung sind, dann ist mindestens einer von den beiden überhaupt kein Philosoph. Nach dem kürzlichen Blogartikel zur Sendereihe „Denker des Abendlandes“ wurde ich… Weiterlesen »Verständliche Einführung in die Philosophie zur online-Lektüre

Die Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum ‚Embodiment‘

KI Embodiment

Die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz konzentriert sich auf neuronale Netze, die den Funktionsweisen des menschlichen Gehirns entsprechen. Robotik-Forschungsgruppen und viele Neurowissenschaftler vermuten, dass diese die Grundlage für autonomes Handeln, intelligente Leistungen und vielleicht auch Intuitionen und eigenes Bewusstsein sind. Zwar ist es bislang nur eine Vision, eine Künstliche Intelligenz zu erschaffen, die der des Menschen ebenbürtig ist (ein mit mathematischen Algorithmen vollgestopfter Schachcomputer taugt nicht zum Vergleich), aber das darin steckende enorme wirtschaftliche (und militärische!) Potential schiebt die weitere Entwicklung der KI kräftig an. Mittlerweile sind weltweit schon mehr… Weiterlesen »Die Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum ‚Embodiment‘