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Neurowissen

Hirnforschung und Neurowissenschaften

Vom Neandertal in die Philharmonie

AltenmíƒÂ¼ller_Musik

Warum der Mensch ohne Musik nicht leben kann, versucht der Musikphysiologe Eckart Altenmüller zu ergründen Der Evolutionspsychologe und Kognitionswissenschaftler Steven Pinker meinte ja mal, dass Musik lediglich „akustischer Käsekuchen“ sei, eine wohlschmeckende Delikatesse zwar, die aber für die menschliche Evolution und Arterhaltung keine Rolle gespielt habe. In der Tat erstaunlich, dass Homo sapiens (und vielleicht auch schon der Neandertaler) vor Zehntausenden von Jahren mit dem Musizieren begonnen hat. Kostet Zeit, die dann zum Jagen und Sammeln fehlt, und verursacht Geräusche, die ungünstigenfalls feindlich gesonnene Artgenossen auf den Plan rufen können.… Weiterlesen »Vom Neandertal in die Philharmonie

Spekulatives zum „Bewusstsein“

gehirn

sowie ein Gespräch mit David Chalmers in „Sternstunde Philosophie“ und ein wenig Theorie-Futter Wenn der Mensch etwas nicht so richtig versteht, bedient er sich ganz gern einer anschaulichen Metapher, manchmal auch eines Märchens, um einen Sachverhalt vorstellungskompatibel zu machen, zumal ja bekanntlich Begriffe ohne Anschauung leer sind. So ist das auch, wenn wir von einem „hellen Kopf“ sprechen und damit jemand meinen, der Zusammenhänge schnell durchschaut, sinnvolle Schlüsse ziehen und sein erworbenes Wissen adäquat für Problemlösungen einsetzen kann – kurz: er besitze einen hohen Grad an Bewusstheit, an „geistigem Licht“… Weiterlesen »Spekulatives zum „Bewusstsein“

Die Neuromythen der Neurogesellschaft

Der große Hype um die vermeintliche Leistungsfähigkeit der Neurowissenschaften hinsichtlich der Erklärbarkeit des menschlichen Bewusstseins und Verhaltens, der Willensfreiheit, Moral, Wahrheit & Lüge scheint seinen Zenit überschritten zu haben, auch wenn man als Wissenschaftler jeglicher Couleur noch immer bei entsprechend laut getrommeltem Neuro-Overstatement mit medialer Aufmerksamkeit belohnt wird und reichlich Geldmittel aus allerlei Fördertöpfen abschöpfen kann. Die ‚wissenschaftlichen‘ Etiketten können zu diesem Zweck fast beliebig beschriftet werden, wie etwa Neurotheologie, Neuroökonomie, Neurorecht oder Neuroästhetik. Alle machen ja irgendwie Hirnforschung. Aber es gibt seit einigen Jahren, auch in Deutschland, eine erstarkende… Weiterlesen »Die Neuromythen der Neurogesellschaft

Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit – Ein Versuch von Thomas Metzinger

„Wir fühlen, dass, selbst wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr; und eben dies ist die Antwort.“ Ludwig Wittgenstein Dieses Wittgenstein-Zitat findet sich auch in Thomas Metzingers Essay über „Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit“, den er, wie er schreibt, „als eine Art Epilog zum Ego-Tunnel“ verfasst hat, als ein „erläuterndes Nachwort, möglicherweise auch als Anfangspunkt für einen ganz neuen Gang der Überlegung“. Mit diesem „neuen Gang der Überlegung“ meint Metzinger wohl seine hier aufgeworfene Frage, ob es… Weiterlesen »Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit – Ein Versuch von Thomas Metzinger

Wenn du denkst, du denkst…

Kahnemann

Der Psychologe und Nobelpreisträger für Wirtschaft (2002) Daniel Kahneman stellt in seinem Sachbuch „Thinking. Fast and Slow“ („Schnelles Denken, langsames Denken“) sein umfassendes „Denk-Modell über das Denken“ vor. Dabei geht er von einem Zusammenspiel zweier Denk-Systeme aus: einem schnellen, intuitiven, das häufig zu falschen Entscheidungen führt, und einem zweiten, analytischeren, das wir erschütternd oft unbewusst umgehen, mit manchmal fatalen Folgen. „Die Kompetenzillusion ist nicht nur ein individueller Urteilsfehler; sie ist tief in der Kultur der Wirtschaft verwurzelt. Tatsachen, die Grundannahmen infrage stellen – und dadurch das Auskommen und die Selbstachtung… Weiterlesen »Wenn du denkst, du denkst…

Precht meets Metzinger – zwei Philosophen, die sich einmischen

Metzinger Ego-Tunnel

Der ‚Philosophie-Mediator‘ Richard David Precht interviewt Thomas Metzinger – dabei reden die beiden u.A. auch über ’soziales Schach‘, verteilen einige Spitzen gegen die nur um sich selbst kreisenden Elitezirkel der akademischen Philosophie und wünschen sich von der mehr Weltzugewandtheit Nun also kann Precht mit seiner Berufung zum Honorarprofessor an der Uni Lüneburg zeigen, ob sich seine Vorstellungen von einer zeitgemäßeren Art des Philosophierens auch im akademischen Betrieb umsetzen lassen. Was er dann da so in Seminar- und Bachelorarbeiten schreiben lässt, dürfte zwar kaum Bestseller-tauglich sein, aber sein Thema „Auf der… Weiterlesen »Precht meets Metzinger – zwei Philosophen, die sich einmischen

Altruismus in der buddhistischen Philosophie

Von der gutgemeinten Sendereihe ARTE PHILOSOPHIE bin ich nicht sonderlich angetan, weil, kurz gesagt, die dort betriebene Mischung von begriffsanalytischen und hermeneutischen Deutungsversuchen der jeweiligen Themen meistens in metaphysisch-spekulatives Geplapper mündet. Dem lässt sich allerdings zugute halten, dass Moderator Raphaël Enthoven und seine jeweiligen Gäste selbiges nicht immer mit allzu seminaristischem Ernst betreiben, sondern bei ihren dialektischen Umkreisungen auch leicht mal durch die Luke der (selbst-)ironischen Perspektive blinzeln. Dass ich hier grad heut wieder mal auf die Reihe zu sprechen komm, liegt daran, dass nun statt einer der Wiederholungen ein… Weiterlesen »Altruismus in der buddhistischen Philosophie

Wer bin ich und für welche Maschine?

Essay zum Projekt „Die Untoten. Life Sciences & Pulp Fiction.“ – von Oliver Müller Der Mensch gestaltet mit seiner Technik schon längst nicht mehr nur die äußere Natur, sondern auch sich selbst. Neben der biotechnologischen Manipulation des Genoms sind es zunehmend die Neurotechnologien, mit denen der Mensch tief in das eigene Selbst eingreift.Vier Entwicklungen sind hier zu nennen, die die technische Formung des Menschen in den nächsten Jahren prägen werden: (1) Durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaften (und deren bildgebenden Verfahren) wird das Gehirn und seine Funktionen immer präziser kartiert. Die… Weiterlesen »Wer bin ich und für welche Maschine?

Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Neuronen

Neuro-Cybernetics oder wie lebendige Systme lernen – Neues vom Robo sapiens Beginnt nun, nachdem der Supercomputer „Watson“ das Wissens-Kombinations-Quiz Jeopardy souverän gewonnen hat, die Ära der selbstlernenden KI-Systeme? Längst sind weltweit Millionen Industrie- und Militärroboter im Einsatz, die allerdings, vollgestopft mit mathematischen Algorithmen, als programmierte „˜Handlanger“™ kein auf sich selbst zentriertes Wirklichkeitsmodell haben, kein „Körper-Ich“ als Kern eines Selbstbewusstseins. Da dieses aber die Grundlage für autonomes Handeln, selbstständige ‚Vernetzungs-Intelligenz‘, Intuitionen und Reflexionsfähigkeit ist, konzentriert sich die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz auf neuronale Netze, in denen die Abläufe des menschlichen Gehirns… Weiterlesen »Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

„Wege zum Glück“ bei Scobel

Nachgereicht: Wie im Kommentar zum letzten Artikel angekündigt, brachte 3sat/Scobel nun ebenfalls eine Sendung zum Thema „Glück“. Das dabei angeschnittene Spektrum der Filmbeiträge und Diskussionen reichte von der steigenden Anzahl an Depressionserkrankungen in der ‚Leistungsgesellschaft‘ über die Staatsphilosophie des „Bruttosozialglücks“ in Bhutan bis zur „Positiven Psychologie“ und anderen Glücksstrategien. Nichts Neues im Wesentlichen, aber wie bei Scobel üblich leicht verständlich präsentiert, ohne dem TV-Diktat zur Trivialität allzuviel Tribut zu zollen. Angenehm weil unprätentiös auch seine Studio- und Interviewpartner Andrea Abele-Brehm (Sozialpsychologin), Michael Hampe (Philosophieprofessor) und Bruno Frey („Glücksökonom“). Von den… Weiterlesen »„Wege zum Glück“ bei Scobel

Guter Fussball lebt von Voodoo und Intuition

Für die meisten Afrikaner ist die Magie im Fußball das spielentscheidende Element, und so gehören zu jedem afrikanischen Fussball-Team, obwohl offiziell untersagt, neben Trainerstab und Masseur einige „Witchdoctors“, die mit allerlei Voodoo-Zauber und magischen Ritualen dafür sorgen, dass überall, wo in Afrika der Ball rollt, auch die Geister mitspielen. Nun kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass unsere europäischen Spieler davor gefeit sind; immerhin benutzen wir für das Unerklärliche, scheinbar Übernatürliche lieber den eleganten Begriff der ‚Intuition‘, die im allgemeinen Sprachgebrauch gern mit ‚göttlicher Eingebung‘ gleichgesetzt wird – im Fussball… Weiterlesen »Guter Fussball lebt von Voodoo und Intuition

Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?

Ist es segensreicher Fortschritt, wissenschaftliche Hybris oder die Gier nach Ruhm & Geld, wenn Forscher „Gott“ spielen wollen wie der umstrittene Biochemiker Craig Venter mit seinen (kürzlich gelungenen) Genom-Experimenten zur Erschaffung primitiven künstlichen und fortpflanzungsfähigen Lebens? Zumindest scheint durch die Möglichkeit zur synthetischen Lebenszüchtung das evolutionäre Prinzip der Selbstorganisation alles Lebendigen entzaubert. Über die ethischen, sozialen und wissenschaftlichen Konsequenzen von mensch-designter Schöpfung nach 3,6 Milliarden Jahren natürlicher Evolution sprach 3sat-Kulturzeit mit dem Medizinethiker Giovanni Maio: Interview hier anklicken! Craig Venter, der Extrem-Genetiker (Süddeutsche Zeitung vom 21.05.2010) Der US-Genetiker Craig Venter… Weiterlesen »Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?