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Manns-Bilder

Männer, Politiker, Pfaffen, Trottel, Genies, Musiker, Philosophen, Literaten

Wie objektiv können wir sein? – Schnädelbach bei Scobel extra

Denken kann in guten Fällen eine höchst berauschende Droge sein, ein Kick wie ein Stromstoß bei der Begegnung eigener Ideen mit dem ‚Göttlichen‘ im intellektuellen Rausch. Gern zog sich der Mensch dazu auch schon vor langerlanger Zeit psychoaktive Substanzen aus der Natur als Starthilfe rein, etwa in Form des süffigen „Soma“, wie die indogermanischen Nomaden den Urin von Rentieren nannten, die vorher ausgiebig Fliegenpilze verzehrt hatten. Insofern hatte Gert Scobel einen passenden Ort gewählt, als er für eine „Scobel extra“- Gesprächsreihe zwei Gegenwartsdenker zum angeregten und anregenden Smalltalk in die… Weiterlesen »Wie objektiv können wir sein? – Schnädelbach bei Scobel extra

Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Nachgereicht nun noch, wie in der vorangegangenen Blog-Notiz angekündigt: der zweite ARTE-Beitrag zum Thema Rationalismus als Vorbereitung für’s anstehende französische Philosophie-Abitur – nach der Einführung in Descartes‘ Denkart gibts nun eine zu Spinoza. Moderator Raphaël Enthoven hatte dazu wieder eine junge Philosophin eingeladen (er lädt fast immer junge Philosophinnen ein) und diesmal durfte die aparte Julie Henry darlegen, dass körperliche Bedürfnisse das Denken einschränken können, ja dass die Begierde unser Wesen ausmacht und unsere Handlungen verursacht. Solche Sachen behauptete nämlich auch Baruch Spinoza (1632-1677), der die Willensfreiheit des Menschen bestritt… Weiterlesen »Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht

Die Reihe „ARTE PHILOSOPHIE“ gibt ne Runde Basis-Philo-Wissen aus Ein Hauptmotiv allen Philosophierens ist seit je her das ambivalente Verhältnis von unserer phänotypisch eingeschränkten Sinneswahrnehmung zu unserer erkenntnissuchenden Vernunft – die Grundlegung aller Ontologie und Metaphysik. Als naturwissenschaftlich Vorgebildeter wissen Sie beispielsweise, was passiert, wenn man einen geraden, festen Stab schräg in eine Glasschüssel mit klarem Wasser einführt; er erscheint unserem Sehsinn ab der Wasseroberfläche geknickt, weil Licht in verschiedenen Medien unterschiedlich gebrochen (reflektiert) wird. Nun ist die phänomenologische Irritation bei diesem simplen Beispiel mit etwas Know How offenbar leicht… Weiterlesen »Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht

Die Frith-Experimente

Ein Fundstück von Urb Urbens Fred Friths Gitarrenbehandlung ist gewöhnungsbedürftig – aber was erkennen wir schon noch in unseren Hörgewohnheiten? Die Grenzen der Musik erweitern, Klänge suchen und Instrumente ausloten, das ist das Ziel des britischen Ausnahmemusikers zwischen Artrock und humorvollen Klangcollagen, Avantgarde-Folk und Jazz-Improvisation. Seit ich 1990 den preisgekrönten Film »Step Across the Border« der Schweizer Dokumentarfilmer Nicolas Humbert und Werner Penzel in einem alternativen Programmkino gesehen habe, ließ mich die Friths Musik nicht mehr los. Als Frith seine Gitarre mal wieder mit Bändern, Stöcken und Knabbersachen traktierte, riefen… Weiterlesen »Die Frith-Experimente

Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Wahrscheinlich hätte Sir Karl Popper einige Freude daran, dass sich mit der Beschleunigung des intellektuellen Meinungsaustausches durch das Internet eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung einer ‚Offenen Gesellschaft‚ entwickelt. Auch in der Causa Guttenberg hat das Web einen wichtigen Beitrag geleistet, als „das Licht des Internet in seine Hütte fiel“ (Theo Koll). Zwar nicht als Hauptursache für seinen Fall (die hat sich der Lügenbaron schon selber gebastelt), aber doch als ‚Transparentizer‘ und Katalysator. Nun ist das endlose Nachtarocken meine Sache nicht und aus künftiger historischer Perspektive mag sich Manches anders… Weiterlesen »Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Das humanistische Bildungsideal des Lernens & Studierens als Grundlage zur Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und als geistige Basis einer autonomen Lebensführung ist längst auf der Schlachtbank des neoliberalen Utilitarismus geopfert worden – den Götzen einer unregulierten Marktwirtschaft passt es nicht, wenn ihre Lakaien zu Autoren ihres eigenen Lebens werden. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin, der in seiner aktiven Zeit als deutscher Kulturstaatsminister (2001/02) selbst relativ hilflos im Netz der politischen Sachzwänge zappelte, plädiert schon lang für eine „Reform der Reform“  und eine Rückbesinnung auf die Qualitäten der europäischen Universitätstradition einer umfassenden Weltbildung,… Weiterlesen »Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Guttis Beliebtheit steigt

…  und er hat seinen Abstand auf der Scala der meistkarikierten Politiker vor Angie & Co. diese Woche weiter vergrößert. Ihm zu Ehren hat nun der toonpool seine Guttenberg Cartoon-Gallerie eröffnet, deren Besuch wir an so einem Sauwetter-Sonntag wärmstens empfehlen wollen… © by Marian Kamensky/ toonpool ____________________________________________________ © by Erl/ toonpool

Just for Funk

„Mr. Funky Trombone“ Fred Wesley trifft Sly Johnson zur Session bei One Shot Not Wer’s noch nicht gehört hat, wie man mit einer „funky“ Trombone, also einer schmutzig intonierten und nach der „schweren Eins“ off-beat gespielten Posaune die Leute zum Grooven bringen kann, darf jetzt mal seinem inneren Zappelphilipp freien Lauf lassen – nicht mal die Mauern von Jericho konnten da seinerzeit stillhalten. Der Funk eignet sich wegen seines repetitiven Charakters und der einfachen Harmonik prima zum Jammen, ohne große Verabredungen geht’s spielerisch zur Sache, und so machen’s auch die… Weiterlesen »Just for Funk

Neujahrs-Rätsel 2011: Ockhams Obstkisten

Auch heuer gibts hier wieder unser kleines philosophisch-mathematisches Neujahrs-Gewinnrätsel und es dürfte kaum schwieriger zu lösen sein als die letzten beiden. Diesmal mach ma einen Zeitsprung ins Spätmittelalter, als die Kunst der Aristotelischen Logik in den ‚wissenschaftlichen‘ Beweisführungen der Scholastik eine zentrale Rolle spielte. Der englische Franziskaner, Theologe und Philosoph William von Ockham (1285-1347) war bekannt für die analytische Schärfe seines Verstands – auch deshalb ist das in der Wissenschaftstheorie bis heute wichtige Prinzip von „Ockhams Rasiermesser“ nach ihm benannt. Als sich der kirchenkritische Ockham wegen des päpstlichen Vorwurfs der Häresie… Weiterlesen »Neujahrs-Rätsel 2011: Ockhams Obstkisten

Philo-Clip: Karl Popper

In dieser neuen Reihe „Philo-Clips“ möchte ich euch in loser Folge und leicht verständlichen „Häppchen“ Leben, Denken und Werk einiger Philosophen vorstellen, die meiner Meinung nach auch für das zeitgenössische Nachdenken über unsere Gesellschaft, über Politik, Kultur und Wissenschaft wichtige Beiträge erarbeitet haben. Die Clips sollen natürlich auch Lust-auf-mehr machen, wofür die dunkle Jahreszeit sich ja besonders eignet… Anfangen möchte ich mit Karl Popper (1902-1994), weil zum einen seine an der lebenspraktischen und politischen Vernunft orientierte Denkart („Nichts ist sicher“) auch ohne akademisches Vorwissen gut zugänglich ist und weil ich… Weiterlesen »Philo-Clip: Karl Popper

Schopenhauers buddhistische Roots

Schopenhauer

„Schopenhauer hat die Menschheit mit dem Kainsmal seiner Verachtung gezeichnet, er hat das Ungeheuerlichste an Skeptizismus vollbracht, das jemals unternommen wurde. Er hat mit seinem Hohn alles durchpflügt und alles ausgehöhlt. Und heute noch leben im Geist selbst derer, die ihn schmähen, seine Gedanken fort.“ (Guy de Maupassant) Der Mensch hat’s im Allgemeinen nicht so gern, wenn man ihn in seinem Welt- und Selbstbild kränkt; da reagiert er bockig und straft den Übeltäter mit Zurückweisung, egal wie berechtigt und rational die Kritik sich äußerte. Denn nicht die Vernunft entscheidet über… Weiterlesen »Schopenhauers buddhistische Roots

Jimi, der Himmelsküsser

Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix Als ich mein Kinderakkordeon gegen die erste Gitarre eintauschte, war Jimi schon zwei Jahre tot, aber mein Gitarrenlehrer Hannes hatte ihn noch live bei seinem letzten Auftritt auf der Insel Fehmarn gesehen. Der Auftritt sei ein musikalisches und menschliches Desaster gewesen, statt eines Gitarrengottes schattete ein Drogenwrack über die Bühne und zwölf Tage später wurde Hendrix tot im Londoner Samarkand Hotel aufgefunden, voll mit Alkohol und Schlaftabletten und an seinem Erbrochenen erstickt. Diese traurige Geschichte hatte die Begeisterung meines Lehrers für Hendrix‘ Musik kein… Weiterlesen »Jimi, der Himmelsküsser