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Utopien

Gesellschaft, Philosophie, Humanismus, Bildung

Wer bin ich und für welche Maschine?

Essay zum Projekt „Die Untoten. Life Sciences & Pulp Fiction.“ – von Oliver Müller Der Mensch gestaltet mit seiner Technik schon längst nicht mehr nur die äußere Natur, sondern auch sich selbst. Neben der biotechnologischen Manipulation des Genoms sind es zunehmend die Neurotechnologien, mit denen der Mensch tief in das eigene Selbst eingreift.Vier Entwicklungen sind hier zu nennen, die die technische Formung des Menschen in den nächsten Jahren prägen werden: (1) Durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaften (und deren bildgebenden Verfahren) wird das Gehirn und seine Funktionen immer präziser kartiert. Die… Weiterlesen »Wer bin ich und für welche Maschine?

Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Neuronen

Neuro-Cybernetics oder wie lebendige Systme lernen – Neues vom Robo sapiens Beginnt nun, nachdem der Supercomputer „Watson“ das Wissens-Kombinations-Quiz Jeopardy souverän gewonnen hat, die Ära der selbstlernenden KI-Systeme? Längst sind weltweit Millionen Industrie- und Militärroboter im Einsatz, die allerdings, vollgestopft mit mathematischen Algorithmen, als programmierte „˜Handlanger“™ kein auf sich selbst zentriertes Wirklichkeitsmodell haben, kein „Körper-Ich“ als Kern eines Selbstbewusstseins. Da dieses aber die Grundlage für autonomes Handeln, selbstständige ‚Vernetzungs-Intelligenz‘, Intuitionen und Reflexionsfähigkeit ist, konzentriert sich die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz auf neuronale Netze, in denen die Abläufe des menschlichen Gehirns… Weiterlesen »Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Wahrscheinlich hätte Sir Karl Popper einige Freude daran, dass sich mit der Beschleunigung des intellektuellen Meinungsaustausches durch das Internet eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung einer ‚Offenen Gesellschaft‚ entwickelt. Auch in der Causa Guttenberg hat das Web einen wichtigen Beitrag geleistet, als „das Licht des Internet in seine Hütte fiel“ (Theo Koll). Zwar nicht als Hauptursache für seinen Fall (die hat sich der Lügenbaron schon selber gebastelt), aber doch als ‚Transparentizer‘ und Katalysator. Nun ist das endlose Nachtarocken meine Sache nicht und aus künftiger historischer Perspektive mag sich Manches anders… Weiterlesen »Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Kant meets Marx – ein Plädoyer für politische Bildung

Die Kritische Theorie ist weder tot noch riecht sie komisch. Zumindest, wenn man den Gedanken von Oskar Negt im Spiegel-Interview folgen mag, in dem er die schöne, allerdings nicht neue Utopie eines demokratischen Idealstaates propagiert, mit aufgeklärten, mündigen Bürgern, voller Verantwortung für sich selber und gleichzeitig das Gemeinwesen. Ja, das wär’s doch, da darf sich dann schon mal Kants Kategorischer Imperativ mit dem Sozialismus vermählen, unser Aller sapere aude als Trauzeuge. Schließlich wäre der Sozialismus als real existierender vielleicht auch nicht gescheitert, wenn seine „Macher“ die Voraussetzung für die Marx’schen… Weiterlesen »Kant meets Marx – ein Plädoyer für politische Bildung

Gleiche Menschenrechte für Alle – Kulturimperialismus oder politisch durchsetzbarer Universalitätsanspruch?

gerechtigkeit

Wer für die Entwicklung einer ‚gerechten‘ Weltgemeinschaft im Zuge der Globalisierung der Finanz- und Warenwirtschaft auch soziale und juristische, weltweit gültige Menschenrechts-Standards einfordert, macht sich schnell einer Gleichmacherei-Gesinnung verdächtig, mit der gewachsene kulturelle Differenzen ‚weggebügelt‘ werden sollen. Nun sind allerdings die Menschenrechte kein „Exportartikel“ wie so mancher abendländische ‚Kulturmüll‘, mit dem wir kassenklingelnd die ‚Rest-Menschheit‘ beglücken, sondern eine argumentativ begründbare ethische Universalie, die sich im interkulturellen Diskurs mit dem Gleichberechtigungsanspruch anderer Kulturen in Einklang bringen lassen kann. Im folgenden Essay plädiert Otfried Höffe, Professor für Politische Philo­sophie an der Universität… Weiterlesen »Gleiche Menschenrechte für Alle – Kulturimperialismus oder politisch durchsetzbarer Universalitätsanspruch?

Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?

Ist es segensreicher Fortschritt, wissenschaftliche Hybris oder die Gier nach Ruhm & Geld, wenn Forscher „Gott“ spielen wollen wie der umstrittene Biochemiker Craig Venter mit seinen (kürzlich gelungenen) Genom-Experimenten zur Erschaffung primitiven künstlichen und fortpflanzungsfähigen Lebens? Zumindest scheint durch die Möglichkeit zur synthetischen Lebenszüchtung das evolutionäre Prinzip der Selbstorganisation alles Lebendigen entzaubert. Über die ethischen, sozialen und wissenschaftlichen Konsequenzen von mensch-designter Schöpfung nach 3,6 Milliarden Jahren natürlicher Evolution sprach 3sat-Kulturzeit mit dem Medizinethiker Giovanni Maio: Interview hier anklicken! Craig Venter, der Extrem-Genetiker (Süddeutsche Zeitung vom 21.05.2010) Der US-Genetiker Craig Venter… Weiterlesen »Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?

Die Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum ‚Embodiment‘

KI Embodiment

Die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz konzentriert sich auf neuronale Netze, die den Funktionsweisen des menschlichen Gehirns entsprechen. Robotik-Forschungsgruppen und viele Neurowissenschaftler vermuten, dass diese die Grundlage für autonomes Handeln, intelligente Leistungen und vielleicht auch Intuitionen und eigenes Bewusstsein sind. Zwar ist es bislang nur eine Vision, eine Künstliche Intelligenz zu erschaffen, die der des Menschen ebenbürtig ist (ein mit mathematischen Algorithmen vollgestopfter Schachcomputer taugt nicht zum Vergleich), aber das darin steckende enorme wirtschaftliche (und militärische!) Potential schiebt die weitere Entwicklung der KI kräftig an. Mittlerweile sind weltweit schon mehr… Weiterlesen »Die Künstliche Intelligenz auf dem Weg zum ‚Embodiment‘

Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?

Die seit Jahr(zehnt)en diskutierte Forderung nach einem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ taugt so gar nicht für den wechselseitigen Beschuss in Polit-Scharmützeln, weil die Idee in der einen oder anderen Form auf dem Agenda-Setting aller politischen Richtungen zumindest als Utopie durchschimmert. Die noch nicht ganz erreichte Konsensfähigkeit ist wohl mehr der psychologischen Befindlichkeit des ungeküssten Frosches geschuldet, jener Angst vor dem Ankommen der immanent-banalen Lebenswirklichkeit an den Gestaden eines vormals transzendental-geheimnisvollen Horizonts, als einem rationalen Dagegenhalten aus einer historisch weitblickenden Vogelperspektive. In der aktuellen Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ (Mitherausgeber… Weiterlesen »Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungslose Freiheit?

Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Wie tiefgreifend das Internet unsere Weltgesellschaft, unsere Politik, Warenwirtschaft, Informationsverbreitung, Bildungsarbeit und Kultur verändert beziehungsweise schon verändert hat, zeigt sich auch daran, dass die Diskussion darüber mittlerweile an allen Stammtischen angekommen ist. Das mag ein Zeichen für den prinzipiellen partizipatorischen Charakter dieses sowohl passiv als auch aktiv nutzbaren Mediums sein, ist aber auch ein Ausdruck der allgemeinen Verunsicherung über die Konsequenzen, die Chancen und Gefahren dieser erweiterten intersubjektiven Kommunikation in einer gemeinsamen öffentlichen Welt. Das Internet ist dabei nicht nur selber schon zu einem Meta-Mem wie die Nutzung des Feuers… Weiterlesen »Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Lippenbekenntnis zur Kultur im Koalitionsvertrag

Die Empfehlung des Deutschen Kulturrats an die neugewählte Regierung, die „Kultur als Staatsziel“ in den Koalitionsvertrag und in die Verfassung aufzunehmen sowie die Gründung eines Nothilfefonds für Kultureinrichtungen zu beschließen, fand keine mehrheitliche Zustimmung – nicht einmal die ebenfalls geforderte Guido-Formel „Die Sprache der Bundesrepublik ist deutsch“ wurde aufgenommen. Darüber mag man sich amüsieren und einwenden, dass ein „Staatsziel Kultur“ in der Verfassung ohnehin nur symbolische Bedeutung haben könne, weil angesichts der Sparmaßnahmen in den öffentlichen Haushalten an jedem Subventions-Euro eh schon drei Theater, Orchester und Filmakademien dranhingen, doch andererseits… Weiterlesen »Lippenbekenntnis zur Kultur im Koalitionsvertrag

Pimp your brain mit happy pills

Happy Pills

Kontroverse Diskussion zu den Möglichkeiten und Gefahren des Neuro-Enhancement Wenn Sie sich wundern, dass ihr langjähriger Schachpartner, bisher immer ein dankbares Opfer für die Kibitze der Caféhaus-Galerie, Sie plötzlich mit kombinatorischen Feuerwerken vom Brett fegt, könnte es daran liegen, dass er zu den Pillentestern eines neuen Zweigs der Pharmaindustrie gehört: den Herstellern von Wirkstoffen für das sogenannte Neuro-Enhancement. Denn wenn es nach deren Vorstellungen geht, sollen in Zukunft nicht nur psychische Störungen mit der Chemiekeule angegangen werden, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit und psychische Belastbarkeit von eigentlich gesunden Menschen damit… Weiterlesen »Pimp your brain mit happy pills

Die Kassandrarufe des „Wilden Denkers“

Wissen wir denn überhaupt was wir wirklich wollen? Der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Žižek spekulierte gestern in einem Interview bei 3sat-Kulturzeit: „Unser Problem besteht nicht darin, dass unsere Sehnsüchte befriedigt werden. Unser Problem ist: Woher wissen wir, was wir ersehnen? Menschliche Sehnsucht ist nichts Spontanes. Unsere Sehnsüchte sind künstlich. Man muss uns überhaupt erst beibringen, wie wir begehren sollen.“ Er meinte damit, dass die kapitalistischen Spielregeln der Spaßgesellschaft unsere Bedürfnisse erst wecken,  uns durch oberflächliche Vergnügungen versklaven und uns so von ‚uns selbst‘ entfremden. Wir seien Marionetten eines Systems,… Weiterlesen »Die Kassandrarufe des „Wilden Denkers“