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Vom Wertewandel der Arbeit

Das Arte-Kulturmagazin „Tracks“ widmet dem Thema ein Special Was können wir uns unter dem Begriff der „Arbeit“ in Zeiten ihres radikalen Wandels eigentlich noch vorstellen? Wohl kaum noch das Auslaufmodell der produktionsorientierten und zeitlich starr geregelten Erwerbstätigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltssicherung, welches durch das Scientific Management des Taylorismus  und die Effizienzlogistik des Fordismus geprägt war. Wenn stattdessen die Industrieverbundanlage 5.0 sich demnächst ihrer störanfälligsten Teile entledigt und ebendiese Menschlein nach Hause schickt, auf dass sie sich dem Marx’schen Freizeitideal hingäben um „morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben,… Weiterlesen »Vom Wertewandel der Arbeit

Wo Trolle philosophieren und Lieder aus der Edda singen…

Trolle im Dialog

… da muss Island sein. Und schon beim Flug dorthin könnte es dir passieren, dass so ein Troll mit an Bord ist, auf der Rückreise zu seinem Heimatstein auf der Insel. Denn isländische Trolle reisen gern und oft, um sich in der Welt jener merkwürdigen Wesen umzusehen, über die es sich so trollig lästern lässt. Nicht, um sich über die Andersartigkeit dieser Wesen eitel zu erheben, denn Trolle haben im Gegensatz zu den Wesen großen Respekt vor dem Andersartigen. Eher sind die Trolle unterwegs, um herauszufinden,  warum die Wesen die… Weiterlesen »Wo Trolle philosophieren und Lieder aus der Edda singen…

Die Schwammerlrezepte des schachspielenden Zen-Buddhisten und Fluxianers John Cage

John Cage

Das Komponieren nach Pilzen(1) ist nicht ganz ungefährlich, vor allem wenn der ausführende Musiker am Ende des Stücks  das währenddessen gebackene Schwammerl als Teil der Performance aufessen muss. So hatte der Pianist David Tudor beim Zubereiten einer solchen Cage-Kompositions-Rezeptur einmal das Pech, in Ermangelung eines kompetenten Pilzberaters einen halluzinogenen Giftling zu erwischen. Tudor kam zwar nach einigen Tagen medizinischer Intensivbehandlung wieder runter, hat aber das Piano-Pilz-Pií¨ce nie wieder aufgeführt. Anderen Ideen seines Freundes John Cage nahm er sich allerdings weiterhin mit Leidenschaft an, nach Cage’s Tod führte er auch dessen… Weiterlesen »Die Schwammerlrezepte des schachspielenden Zen-Buddhisten und Fluxianers John Cage

Von Dada zu Fluxus: Jubiläums-Performances in Wiesbaden

…und ein hübscher Animationsfilm als Hommage an Mary Bauermeister Zur Zeit feiert man in mehreren Wiesbadener Museen und Kultureinrichtungen das 50-jährige Jubiläum der weltweit ersten Fluxus-Performance, die im September 1962 im Rahmen der Fluxus-Festspiele Neuester Musik im Vortragsaal des Wiebadener Museums stattfand. Als die radikal-experimentelle Kunstbewegung „Fluxus“ Anfang der 1960er Jahre durch das Kollektiv um den Litauer George Maciunas (1931- 1978) in Gang kam, verstand sie sich als Wiederaufnahme und Fortsetzung des Dada und fand ihre Ausdrucksformen in erster Linie in Musik, Aktion und Happening; meist in collageartigen Aktionsabläufen, changierend… Weiterlesen »Von Dada zu Fluxus: Jubiläums-Performances in Wiesbaden

Blick deinem Zombie ins Auge

Nach dem Hamburger Kongress „Die Untoten“ schienen sich Journaille und Kritik etwas unsicher zu sein, wo die dabei gegebene Show „Life Science & Pulp Fiction“ denn anzusiedeln sei: sollten hier Fragestellungen der bio-medizinischen Ethik verhandelt werden? War’s mehr eine effektvolle Performance der Zombie-Kultur? Gar eine Denk- und Versuchsanordnung aus den respektlosen Kreisen der Experimentellen Philosophie? Wohl von all dem etwas und darum noch mehr und anderes, denn wie die folgende kurze Reportage von Arte/ Tracks zeigt, konnte jeder Besucher dieses ‚Events‘ zu unserer schwierigen Todes-Beziehung dabei nicht nur den Untoten,… Weiterlesen »Blick deinem Zombie ins Auge

Wer bin ich und für welche Maschine?

Essay zum Projekt „Die Untoten. Life Sciences & Pulp Fiction.“ – von Oliver Müller Der Mensch gestaltet mit seiner Technik schon längst nicht mehr nur die äußere Natur, sondern auch sich selbst. Neben der biotechnologischen Manipulation des Genoms sind es zunehmend die Neurotechnologien, mit denen der Mensch tief in das eigene Selbst eingreift.Vier Entwicklungen sind hier zu nennen, die die technische Formung des Menschen in den nächsten Jahren prägen werden: (1) Durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaften (und deren bildgebenden Verfahren) wird das Gehirn und seine Funktionen immer präziser kartiert. Die… Weiterlesen »Wer bin ich und für welche Maschine?

Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Neuronen

Neuro-Cybernetics oder wie lebendige Systme lernen – Neues vom Robo sapiens Beginnt nun, nachdem der Supercomputer „Watson“ das Wissens-Kombinations-Quiz Jeopardy souverän gewonnen hat, die Ära der selbstlernenden KI-Systeme? Längst sind weltweit Millionen Industrie- und Militärroboter im Einsatz, die allerdings, vollgestopft mit mathematischen Algorithmen, als programmierte „˜Handlanger“™ kein auf sich selbst zentriertes Wirklichkeitsmodell haben, kein „Körper-Ich“ als Kern eines Selbstbewusstseins. Da dieses aber die Grundlage für autonomes Handeln, selbstständige ‚Vernetzungs-Intelligenz‘, Intuitionen und Reflexionsfähigkeit ist, konzentriert sich die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz auf neuronale Netze, in denen die Abläufe des menschlichen Gehirns… Weiterlesen »Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Erfrischungs-Tipp No I: Brunnenspiele á la Tinguely

Wohl dem, der in diesem Sommer einen Brunnen mit solch hübschem Spielzeug hat – der ist nicht nur kühlungstechnisch alle Sorgen los ;-) Tingueli-Brunnen in Basel (Wenn das Video nicht angezeigt wird, hier klicken!) Und wer sich den Brunnen live angeguckt hat, kann gleich ins Museum Tingueli rüberschlendern, wo viele des Meisters monströse Klang- und Bewegungsobjekte – teils in Sonderausstellungen – zu bewundern sind. Wer’s nicht nach Basel schafft, dem sei die Doku-Hommage über Leben und Werk des großen Ironikers Jean Tingueli von Peter K. Wehrli empfohlen: „Es bewegt sich… Weiterlesen »Erfrischungs-Tipp No I: Brunnenspiele á la Tinguely

Homo ludens und die ultimative Maschine in der Ausstellung „Codes & Clowns“

Bekanntlich ist der Mensch nur da ganz Mensch, wo er spielt und am spielerischten ist er, wenn er dabei auch noch was erfindet. Waren die Dunkelbirne und das „tragbare Loch“ Daniel Düsentriebs eher noch erfinderische Spielereien, so gipfeln die genialischen Geistesblitze des Ingenieurs und Mathematikers Claude Shannon (1916 – 2001) in spielerischen Erfindungen, die zwar auf den ersten Blick wie Spielzeuge aussehen, aber immer mit einem wissenschaftlichen Hintergrund entstanden sind – oft mit einem Augenzwinkern Richtung experimentelle Philosophie. Der US-Amerikaner, oftmals als „Einstein des Informationszeitalters“ bezeichnet, hat mit seiner Informationstheorie… Weiterlesen »Homo ludens und die ultimative Maschine in der Ausstellung „Codes & Clowns“

Der tierische Spaß philosophierender Ameisen

Wieder mal hat die Natur die menschliche Hybris, in dem Fall das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal des Philosophierens, also der reflektierenden Weltbetrachtung von oben, eindrucksvoll widerlegt. Nein, nicht die Vögel, Fliegen und Schmetterlinge erheben sich scheinbar zweckfrei über das bodenständige Gewusel, denn ihnen wurden die Flügel  zur Verrichtung alltäglicher Notwendigkeiten gegeben, sondern die gemeine flügellose Ameise leistet sich diesen Luxus beim Löwenzahn-Fallschirmsprung – gern auch als gemeinschaftliche Freizeitaktivität. Dem 24-jährigen Moldawier Vitali Bolucevschi gelang nun mit dem Foto ‚Talk About Stars‘ dieser Beweis, wofür er den ersten Preis im Wettbewerb der britischen Umweltorganisation… Weiterlesen »Der tierische Spaß philosophierender Ameisen

Mind Map „Philosophie der Lebenskunst“ (in progress)

philosophie - Concept Map

Nicht erschrecken, jetzt wird’s bunt und (auf den ersten Blick) etwas unübersichtlich. Wahrscheinlich sind „Mind Maps“ den meisten von euch ein Begriff, man kann sie gut einsetzen als Grundlage für ein Brainstorming zu einem Thema, um Übersicht durch Visualisierung von Zusammenhängen zu schaffen oder um neue Assoziationsfelder zu provozieren. Ein geeignetes didaktisches Mittel für Pädagogen, Wissenschaftler, aber auch für Philosophen und Künstler. Es gibt etliche Anbieter freier und käuflicher Software zur Erstellung von Mind- bzw. Concept-Maps (wobei man die natürlich auch mit Kreide an Tafeln oder Buntstiften auf Papier malen… Weiterlesen »Mind Map „Philosophie der Lebenskunst“ (in progress)

Des Rätsels Lösung und was zum Zündeln

ZíƒÂ¼ndholz-RíƒÂ¤tsel

Die Beteiligung an unserem „Sommer-Philo-Mathe-Rätsel“ war eher mau (zu schwierig? feriendenkfaul?) und von den 12 zugesandten Antworten waren nur 8 richtig. Die Lösung für Platons gefragtes Alter war „50 Jahre“. Lösungsweg: Weil’s ja um drei Personen geht musst du 2450 in die drei möglichen Faktoren zerlegen. Aus den resultierenden Primzahlen und deren Permuationen erhälst du diese menschenlebenmöglichen 3er-Zahlenreihen: 2·25·49 = 1·49·50 = 5·10·49 = 1·35·70 = 5·7·70 = 7·10·35 = 7·14·25 = 7·7·50 = 5·5·98 Beim Addieren (zur Olivenanzahl) stellst du fest, dass genau zwei Zahlenreihen die gleiche Lösung haben, nämlich … Weiterlesen »Des Rätsels Lösung und was zum Zündeln