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Kulturphilosophie, Gegenwartsphilosophie, medienkritik, ironie, Wissenschaftsphilosophie, Aphorismen, Naturwissenschaften, Schach, Sport, Musik

Fahrrad-Abwrackprämie

Ude Stadtradeln

Da staunte der überzeugte Radel-Bayer in mir nicht schlecht, als heute in der Süddeutschen Zeitung auf Seite eins vermeldet wurde, dass Mannheim als erste deutsche Großstadt eine Abwrackprämie für Fahrräder eingeführt hatte: 50 Euro für jedes alte Zweirad, das aber bei der Rückgabe noch einigermaßen fahrtauglich sein muss. Ausgerechnet Mannheim, wo man laut Joy Fleming doch über de Brück‘ geht statt zu radeln! Denn eigentlich sind ja wir Bayern in Radelangelegenheiten seit Jahrzehnten führend, von der Erfindung der „Radlermaß“ durch den  sozialdemokratischen Radlerklub auf dem Oktoberfest von 1894 bis hin… Weiterlesen »Fahrrad-Abwrackprämie

Eine Göttin bläst sich was

Aus unserer beliebten Reihe zur ‚Experimentellen Philosophie‘: Die Schöpfungsgöttin bläst das Universum auf So also sieht Gott weiblich aus, wenn sie sich grad wieder mal mit der Schöpfung neuer Universen vergnügt. Diesmal allerdings nicht durch die Sisyphusarbeit bei der Loop-Technik der Schleifenquantengravitation, gemäß der sie den Kosmos immer neu aufblasen muss, wenn ihm wieder mal die Raumzeit-Teilchen zusammengeschrumpft sind, sondern nach dem überraschungsgefüllten Viele-Welten-Modell, hier im ineinandergeschachtelten Matrjoschka-Style: wf

Philosophischer Blick auf die News

„Es ist erstaunlich, dass auf der Welt jeden Tag grad so viel passiert wie in eine Zeitung passt.“ (Karl Valentin) Der misanthropische Münchner Komiker und Volks-Philosoph macht damit das Dilemma aller seinerzeitigen und heutigen Nachrichtenpräsentation klar: Die notwendige Reduktion des Weltgeschehens durch eine subjektive redaktionelle Auswahl, bei der die Stereotypen und Erwartungshaltungen von ‚Normalität‘ im Geschmacksempfinden ihres Kulturkreises bedient werden. Die Frage, ob das, was uns die Nachrichten täglich liefern, in Philosophie übersetzt werden kann, stellte kürzlich Scobel seinen drei Gästen Frank Hartmann, Kurt Flach und Martin Kaluza. Ihre Aufgabe… Weiterlesen »Philosophischer Blick auf die News

Vormarsch der Evangelikalen

Klingt paramilitant – ist es auch. Und so brisant, dass sich mittlerweile vermehrt auch die öffentlich-rechtlichen Medien, heute in Form einer „Kulturzeit“-Reportage,  mit dem Vormarsch der ca. 1,4 Millionen deutschen Evangelikalen auseinandersetzen. Sie verstehen sich als Missionare, aber nicht von der harmlosen Art der rein rhetorischen Glaubensverteidiger, sondern als fundamentalistische Aktivisten, die in jedem Gegenüber ein Bekehrungsopfer sehen, Abtrünnige in den „sozialen Tod“ hineinisolieren und auch vor Morddrohungen nicht zurückschrecken. Ungläubigen wird mit der „Ewigen Verdammnis“ gedroht, die Bibel gilt ihnen als irrtumsfreie Anleitung zum richtigen Leben und natürlich halten… Weiterlesen »Vormarsch der Evangelikalen

YouTube und die Knebelverträge der GEMA

Jetzt also auch YouTube.  Die GEMA versucht abzugreifen, wo und was nur geht, ohne sich um die veränderten kulturellen Realitäten in unserer Gesellschaft zu scheren. Statt sich um eine zeitgemäße Verwertungspraxis zu bemühen, werden die alten Knüppel ausgepackt und immer feste druff! Als ob wir musikalisch gesehen noch eine Operetten- oder Hitparaden-Nation wären. Eine lausige Aussicht ohne erkennbaren Horizont offenbart diese Urheberrechts- und damit verbundene Aufführungs-Diskussion. Hab ja kürzlich schon mal erwähnt, dass ich beruflich öfter mit dieser Musikverwertungsgesellschaft zu tun habe, sowohl als Veranstalter (Lizenznehmer) wie auch als Werkurheber… Weiterlesen »YouTube und die Knebelverträge der GEMA

Was bleibt vom New Journalism?

Gay Talese

In den frühen Sechziger Jahren begründete der New York Times -Journalist Gay Talese mit seinen literarischen Reportagen in den USA den anfänglich als unjournalistisch geltenden Stil des  New Journalism  und brachte damit einen Stein ins Rollen. Vor Allem seine im Esquire erschienenen Portraits von Joe DiMaggio, Dean Martin und Frank Sinatra entfachten eine ‚Kulturrevolution des journalistischen Schreibens‘, eine ‚Literatur der Wirklichkeit‘, in der die Kunst des Beobachtens und realen Teilnehmens Voraussetzung für eine Überwindung der Grenzen zwischen Journalismus und Literatur war. Dahinter stand (und steht) die konzeptionelle Idee, die fiktionale… Weiterlesen »Was bleibt vom New Journalism?

Musikalische Feinkost zur Prime Time

Also, weil grad „Wetten, dass..?“ aus der Münchener Olympiahalle in der Glotze läuft: Das gäb wohl ein schönes Gejammer und Wegzappen am deutschen Familienlagerfeuer, wenn in einer deutschen Spiel-  oder Late-Night-Show zur besten Sendezeit statt der üblichen Pausenclowns des Dödel-Pop oder Mainstream-Rock mal richtig moderne, frische und sinnliche Musik präsentiert würde. Wer glaubt, dass auch an dieser deutschen Kulturmisere hauptsächlich das Vorbild der vermeintlich seichten US-Unterhaltungsindustrie schuld sei, mag doch mal einen genaueren Blick über den Teich und in die dortige Prime Time werfen: da sind es nicht nur Nischenprogramme… Weiterlesen »Musikalische Feinkost zur Prime Time

Mal wieder was auf die Ohren von den Jazz Pistols

Jazz Pistols

Wäre ich Twitterer, würde ich all meinen Followern zwar kurz durchtickern, dass ich heut Abend auf das Konzert einer meiner Lieblingsbands gehe, als Blogger aber kann ich noch fett Senf nebst Live-Video dazuservieren und vielleicht noch dem Einen oder der Anderen Lust drauf machen, heut Abend ins „Village“ (Habach, ca. 50 km südlich von München)  zu den famosen „Jazz Pistols“ zu fahren (oder demnächst ein anderes ihrer Konzerte zu besuchen). Denn da gibt’s was garantiert Unprovinzielles auf die Ohren, wenn Gitarrist Ivan Schäfer, Bassist Christoph Kaiser und Drummer Lui Ludwig… Weiterlesen »Mal wieder was auf die Ohren von den Jazz Pistols

Abrüstung der Ballernarren

Joachim Käppner brachte es in der heutigen „SZ“ auf den Punkt: „Wozu aber muss ein Mensch, der weder bedroht ist noch dienstlich eine Waffe benötigt, daheim eine Sammlung von Glock-Selbstladepistolen und großkalibrigen Gewehren haben? Für keinen erkennbaren Zweck, zumindest für keinen vernünftigen.“ Wenigstens nehmen die Grünen keine Rücksicht auf das Wählerpotential der 1,6 Millionen (!)  allein in Deutschland vereinsmäßig organisierten Sportschützen und die auch bei uns traditionell noch mächtige Waffenlobby und fordern  „Abrüstung und Entwaffnung“ – fragt sich nur, warum erst wieder mal eine Katastrophe passieren musste,  um Schwachsinn als… Weiterlesen »Abrüstung der Ballernarren

Die Grenzen des Antitheismus

„Gott ist tot!“ (Nietzsche) – „Nietzsche ist tot!“ (Gott) Wenn ein erwachsener Mensch, aus welchen psychischen, geistigen oder kulturellen Entwicklungsbedingungen auch immer, einen persönlichen Gott, eine religiöse Tradition, einen Fetisch, das Spaghetti-Monster, den materialistischen Naturalismus oder dergleichen als Tröster oder Sinnstifter für sich selbst annimmt und sich also vor der existenziellen Absurdität (Camus) mit Glauben rettet, dann ist das seine höchsteigene Angelegenheit, auch wenn’s aus Dummheit oder ‚Versehen‘ geschah. Er hat ein uneingeschränktes Recht zu einer entsprechenden privaten Lebensführung, solang er nicht daraus ableitet, sein Weltbild Anderen als die einzige,… Weiterlesen »Die Grenzen des Antitheismus

Vatikanische Verschwörungstheorie

Papst Benedikt

Wenn’s im Vatikan mal nicht so läuft, wie man das als hochrangiger Gläubiger dank mühselig absolvierter Gebetsstunden vom Lieben Gott erwarten könnte, muss irgendeine Teufelei, sprich infame Verschwörung, die heiligen Angelegenheiten hintertrieben haben.  Die christliche Teufelsmythologie ist die Blaupause sämtlicher Verschwörungstheorien, in denen alles Böse auf eine eindeutige,  identifizierbare Quelle zurückgeführt wird „“ ob bei den Juden (die erstmals im Johannes-Evangelium als „Kinder des Teufels“ benannt werden), bei Luther, den Hexen, Freimaurern oder zeitgenössischen Religionskritikern. Nun also sollen zwei französische, kirchenkritische Lesbierinnen daran schuld sein, dass sich über dem Vatikan… Weiterlesen »Vatikanische Verschwörungstheorie

Nackt im Netz

Die Selbstentblößung im Internet nimmt weiter zu. Geert Lovink befasst sich in seinem Aufsatzband „Zero Comments“ kritisch damit Gastbeitrag von Walter Delabar Das World Wide Web hat seine eigenen Konjunkturen, die sich nicht notwendig nach ökonomischen Regeln richten. Nachdem die Internetblase mitsamt dem Neuen Markt 2000 platzte und danach in ihre jämmerlichen Reste versackte, explodierte im Netz die Blog-Kultur mit einer Gewalt, die sich vorher wohl kaum jemand hatte vorstellen können. Blogs sind zwar als Sekundär- und Feedbackmedien der professionellen Medienportale entwickelt und sind in diesem Zusammenhang bislang diskutiert worden.… Weiterlesen »Nackt im Netz