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Kulturphilosophie, Gegenwartsphilosophie, medienkritik, ironie, Wissenschaftsphilosophie, Aphorismen, Naturwissenschaften, Schach, Sport, Musik

Des Girl from Ipanema lacht mi o

Weil sich der Sommer und die Madln bei uns aa grad recht lasziv-lächelnd-lässig brasilianisch gerieren und des Synapsen-Gschwerl sich derozweng wieder woanders rumtreibt als der guade Vorsatz,  lass ma heid grad amoi den Kollegen Jim Greeninger aufspuin: „Girl from Ipanema“ , so a impressionistisch angehauchte Bossa Nova von Antí´nio Carlos Jobim wf CD Jim Greeninger „Solo Guitar“

Piraten entern Europaparlament

Nein, der „Piratenpartei“ geht es nicht um eine Lizenz zum Diebstahl, wie das Zetern vieler Urheberrechte-Verweser und Kreativitäts-Abstauber vermuten ließe, sondern um das Grundrecht unserer computergestützten „Wissensgesellschaft“ auf kostenlosen Zugang zu allen digital publizierten Dokumenten. Wie bitte? Kreativitäts-Abstauber? So ist es, denn bei den Angeboten, die traditionelle Medien wie Frankfurter Rundschau, Die Zeit, FAZ, Süddeutsche, Tagespiegel oder andere auf ihren online-Dependancen feilbieten erhalten die Urheber, sprich Autoren,  von den (Werbe-)Einnahmen in der Regel keinen Cent, sondern werden regelrecht enteignet, indem ihre Artikel teilweise als „Mietobjekte“ an andere Webseiten verhökert werden.… Weiterlesen »Piraten entern Europaparlament

Die Wortmagierin des Dennoch

Hilde Domin

Zum 100. Geburtstag von Hilde Domin „Ein Gedicht ist ein gefrorener Augenblick, den jeder Leser für sich wieder ins Fließen, ins Hier und Jetzt bringt.“ Derart pointiert verteidigte die 2006 verstorbene Lyrikerin Hilde Domin schon 1968 in dem Essay „Wozu Lyrik?“ die Poesie gegen ihre Widerredner. Und hielt sich selbst bis zu ihrem Abschiedsband „Der Baum blüht trotzdem“, den die zarte Wortmagierin noch voll auf der Höhe ihrer Kunst 1999 im Alter von 90 Jahren veröffentlichte, an den damit selbstgestellten Anspruch: Ein Dichter muss sein Erleben und sein Leid mit… Weiterlesen »Die Wortmagierin des Dennoch

Kluges gepflegt-wilder Philo-Film-Garten

 „Erlöst die Tatsachen von der menschlichen Gleichgültigkeit.“  (Alexander Kluge) Als subversiver Verwirrstifter hat der Filmemacher und Büchner-Preisträger Alexander Kluge mit seinen Kurz-Kulturmagazinen auf hohem Abstraktionsniveau die Grenzen konventionellen Fernsehens schon öfter gesprengt. Dabei sieht er sich selbst als „kleiner Segler, eingekeilt von den mächtigen Schlachtschiffen der großen Medienkonzerne“. Doch im Unterschied zu vielen anderen ‚Öffentlichkeits-Intellektuellen‘, die mit dem Niedergang der traditionellen Medien auch um ihre darauf dümpelnden Reputations-Dampfer fürchten, nutzt Segler Kluge klug die frische Brise Internet und startete diesen Monat das Web-TV-Format dctp.tv, wohl wissend, dass Hochkultur eh nicht… Weiterlesen »Kluges gepflegt-wilder Philo-Film-Garten

Talent, Genie, oder doch Arbeit? – Neues aus der Lernforschung

A bisserl was sollt‘ man schon in den Genen haben, wenns zum „Genie“ reichen soll. Ganz ohne Talent wird keiner zum Mozart, Einstein, Kant oder Kasparov. Aber diese „Mitbringsel“ sind kaum mehr als biologische Möglichmacher und bestimmt nicht, wie manche unverbesserlichen Romantiker glauben, ein „Angehauchtsein“ aus einer höheren, gar göttlichen Sphäre. Im Blick der modernen Forschung etwa verdankte Mozart seine musikalischen Fähigkeiten im Kindesalter weniger einer angeborenen Geistesgabe als früher Förderung und seine ersten Kompositionen waren nichts Ungewöhnliches, sondern mehr oder weniger von den „Großen“ abgekupferte Übungsarbeiten. Mozart war zwar… Weiterlesen »Talent, Genie, oder doch Arbeit? – Neues aus der Lernforschung

Liebe in Zeiten des Nachtstudio

Oft lohnt ja das Durchhalten einer Nachtstudio-Diskussion allein wegen des Sinnsprücherls am Ende der Sendung.  Das hätte man sich diesmal allerdings ersparen können, da Moderator Volker Panzer einen doch eher stammtischkompatiblen Kalauer vom Mann mit dem Schweinderl, Robert Lembke, auftischte: „Liebe ist eine tolle Krankheit – es müssen immer gleich zwei ins Bett.“ Na, macht ja nix, dafür war wieder mal der bezopfte Affenforscher Volker Sommer dabei, der zu philosophischen Themen immer gut Bio-Pfeffer gibt und per se Garant für dialektische Schärfe ist. Stichwortgeber für die Sendung war natürlich  Richard… Weiterlesen »Liebe in Zeiten des Nachtstudio

Zurück vor den Urknall

Urknall

„Die ersten Philosophen waren Astronomen.“ (Ludwig Feuerbach) „Zurück vor den Urknall“ heißt das auch in Fachkreisen aufsehenerregende Buch des jungen deutschen Physikers Martin Bojowald (Pennsylvania State University), dem es durch die Weiterentwicklung der Schleifen-Quanten-Gravitationstheorie  gelungen ist, ein Fenster in die Zeit vor dem Urknall aufzustoßen. Demnach soll es ein früheres Universum gegeben haben, das in sich zusammenfiel, aber nicht zu einem unendlich kleinen Punkt, sondern zu einer Minimalgröße. Die endliche Dichte des Urknall-Universums beschreibt Bojowald als eine Billion Sonnenmassen konzentriert auf die Größe eines Protons – bildlich gesprochen eine Art… Weiterlesen »Zurück vor den Urknall

Zur sozialen Funktion der Musik

Lang bevor die Mädels & Jungs in den Höhlen Knochenpfeiferl schnitzten und sich damit was bliesen, war das gemeinsame Singen ohne Instrumente der soziale Kitt am Lagerfeuer oder auf der weiten Wanderung – ein Transzendieren des Ich aus seiner einsamen Geworfenheit in die metaphysische Geborgenheit der common vibrations einer peer-group und Sehnsucht nach der Utopie vom friedlich-fröhlichem Zusammenleben, so wie’s die Burschen von Naturally 7  hier mit einem spontanen G’stanzl bei einer modernen Höhlenwanderung demonstrieren: (N7 Live in the subway, cold parisian folks get slowly but surely turned on by… Weiterlesen »Zur sozialen Funktion der Musik

„Die Zeit“ und die „intellektuelle Finsternis“

Bei den brisanten Themen Urheber- und Verwertungsrechte, Creative Commons und Open Access geht es nicht nur um wirtschaftliche, juristische und technologische Interessen, sondern auch um kulturphilosophische Fragen und politische Weichenstellungen für die künftige Verbreitung von Wissenschaft und Kunst (nicht nur) im Internet und um nicht weniger als die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung einer offenen, kreativen Gesellschaft im „Informationszeitalter“. Der Londoner / Wiener Medienkünstler und Journalist Armin Medosch hat die aktuellen Entwicklungen und den Stand der hochkomplexen Diskussion in dem folgenden scharfzüngigen Essay für „The Next Layer“ zusammengefasst und diese durchdachte Arbeit hier… Weiterlesen »„Die Zeit“ und die „intellektuelle Finsternis“

Dodo für Bischof Mixa – eine Stilkritik

Dodo des Monats

Gelegentlich weise ich hier auf den „Dodo des Monats“ hin, der von den deutschen „Brights“ regelmäßig an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen wird, die sich mit restriktiven und geistig flügellahmen, also dem Aussterben nahen Redens- und Verhaltensweisen gegen die Entwicklung einer offenen Gesellschaft und eines reflektierten evolutionären Humanismus aufmandeln bzw. aufweiberln. Bin diesmal auch mit der Wahl des Augsburger „Hasspredigers“ Mixa zum Preisträger einverstanden und sympathisiere mit dem Ziel der Brights, einer naturalistisch aufgeklärten Weltsicht im öffentlichen Raum mehr Geltung zu verschaffen – grad deshalb finde ich es etwas schade,… Weiterlesen »Dodo für Bischof Mixa – eine Stilkritik

Der Soundtrack für Schachfreaks

Erstaunlich hohe Einschaltquoten erzielt das BBC Symphony Orchestra jedesmal, wenn es im hauseigenen Radiosender das Stückerl  4’33“ von John Cage (1912-1992) live spielt. Immerhin zählt es zu den Schlüsselwerken der Neuen Musik und Cage gilt nicht nur als einer der weltweit einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, sondern auch als Impulsgeber für intellektuelle Abstraktionen in der Philosophie und der Kunst. Mit dem surrealistischen Konzeptkünstler Marcel Duchamp verband den Musiker eine lebenslange Freundschaft, die nicht nur auf der gemeinsamen Leidenschaft zur Provokation, sondern auch auf ihrem Faible für nächtelange Schach-Sessions basierte. Duchamp… Weiterlesen »Der Soundtrack für Schachfreaks

„Pro Reli“ klar gescheitert

Wie die ARD soeben in den Hauptnachrichten meldete, ist der Volksentscheid zur Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion/Ethik in Berlin gescheitert. Bei dem Volksentscheid der Initiative „Pro Reli“ wurde darüber abgestimmt, ob Religion neben Ethik den Status eines Wahlpflichtfachs erhält. Derzeit ist Ethik ein Pflichtfach, Religion ein freiwilliges Zusatzangebot. Die Mehrheit der Abstimmenden habe gegen die Initiative „Pro Reli“ gestimmt. Immerhin ein kleiner Erfolg für den Geist der Aufklärung, dass  Ethik als Pflichtfach wenigstens in  Berlin eine Grundlage zur Wertediskussion für Oberschüler aller Weltanschauungen garantiert und dass dieser Schritt zur klareren Trennung… Weiterlesen »„Pro Reli“ klar gescheitert