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Der tierische Spaß philosophierender Ameisen

Wieder mal hat die Natur die menschliche Hybris, in dem Fall das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal des Philosophierens, also der reflektierenden Weltbetrachtung von oben, eindrucksvoll widerlegt. Nein, nicht die Vögel, Fliegen und Schmetterlinge erheben sich scheinbar zweckfrei über das bodenständige Gewusel, denn ihnen wurden die Flügel  zur Verrichtung alltäglicher Notwendigkeiten gegeben, sondern die gemeine flügellose Ameise leistet sich diesen Luxus beim Löwenzahn-Fallschirmsprung – gern auch als gemeinschaftliche Freizeitaktivität. Dem 24-jährigen Moldawier Vitali Bolucevschi gelang nun mit dem Foto ‚Talk About Stars‘ dieser Beweis, wofür er den ersten Preis im Wettbewerb der britischen Umweltorganisation… Weiterlesen »Der tierische Spaß philosophierender Ameisen

Mind Map „Philosophie der Lebenskunst“ (in progress)

philosophie - Concept Map

Nicht erschrecken, jetzt wird’s bunt und (auf den ersten Blick) etwas unübersichtlich. Wahrscheinlich sind „Mind Maps“ den meisten von euch ein Begriff, man kann sie gut einsetzen als Grundlage für ein Brainstorming zu einem Thema, um Übersicht durch Visualisierung von Zusammenhängen zu schaffen oder um neue Assoziationsfelder zu provozieren. Ein geeignetes didaktisches Mittel für Pädagogen, Wissenschaftler, aber auch für Philosophen und Künstler. Es gibt etliche Anbieter freier und käuflicher Software zur Erstellung von Mind- bzw. Concept-Maps (wobei man die natürlich auch mit Kreide an Tafeln oder Buntstiften auf Papier malen… Weiterlesen »Mind Map „Philosophie der Lebenskunst“ (in progress)

Herbstlese – Kurzrezensionen Teil II (Lyrik)

Nun also nach den fünf Prosa-Kurzrezis „Sommerlektüre“ ein paar Takte zu sechs ausgewählten Lyrikbänden, die miteinander verbindet, dass sie sich mit gesellschaftlichen Stimmungen und individuellen ‚Geworfenheiten‘ um die Jahrtausendwende beschäftigen. Da man gute Lyrik ja immer wieder und wieder lesen kann, um all ihre ‚verdichteten‘ Feinheiten und Facetten zu entdecken, dürfte das schon mal den Herbst durch reichen ;-) Mircea Dinescu – „Ein Maulkorb fürs Gras“ Vielleicht errinnern sich noch manche daran, dass es Mircea Dinescu war, der den Sturz des rumänischen Diktators CeauÅŸescu im Dezember 89 als erster im… Weiterlesen »Herbstlese – Kurzrezensionen Teil II (Lyrik)

Politik – Religion – Gewalt

Die großen Religionen im Ramadan 2009: auseinander oder miteinander – Eine kritische Reflexion von Anant Kumar __ Prolog: ZULEIMA. Die Erde ist ein großes Golgatha, Wo zwar die Liebe siegt, doch auch verblutet (1) Die Moscheen am Gangesufer (2) Während der Ramadan-Tage denke ich wie die meisten Europäer mehr an die Muslime. Abgesehen davon, dass, im Gegensatz zu Mohammeds Schülern, weder meine Ahnen noch die unzähligen Götter meines Landes im Abendland jemals etwas zu suchen hatten. Andererseits sind jedoch am Ufer des heiligen Ganges Tausende Moscheen genauso beheimatet wie die… Weiterlesen »Politik – Religion – Gewalt

Die Kassandrarufe des „Wilden Denkers“

Wissen wir denn überhaupt was wir wirklich wollen? Der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Žižek spekulierte gestern in einem Interview bei 3sat-Kulturzeit: „Unser Problem besteht nicht darin, dass unsere Sehnsüchte befriedigt werden. Unser Problem ist: Woher wissen wir, was wir ersehnen? Menschliche Sehnsucht ist nichts Spontanes. Unsere Sehnsüchte sind künstlich. Man muss uns überhaupt erst beibringen, wie wir begehren sollen.“ Er meinte damit, dass die kapitalistischen Spielregeln der Spaßgesellschaft unsere Bedürfnisse erst wecken,  uns durch oberflächliche Vergnügungen versklaven und uns so von ‚uns selbst‘ entfremden. Wir seien Marionetten eines Systems,… Weiterlesen »Die Kassandrarufe des „Wilden Denkers“

Des Rätsels Lösung und was zum Zündeln

ZíƒÂ¼ndholz-RíƒÂ¤tsel

Die Beteiligung an unserem „Sommer-Philo-Mathe-Rätsel“ war eher mau (zu schwierig? feriendenkfaul?) und von den 12 zugesandten Antworten waren nur 8 richtig. Die Lösung für Platons gefragtes Alter war „50 Jahre“. Lösungsweg: Weil’s ja um drei Personen geht musst du 2450 in die drei möglichen Faktoren zerlegen. Aus den resultierenden Primzahlen und deren Permuationen erhälst du diese menschenlebenmöglichen 3er-Zahlenreihen: 2·25·49 = 1·49·50 = 5·10·49 = 1·35·70 = 5·7·70 = 7·10·35 = 7·14·25 = 7·7·50 = 5·5·98 Beim Addieren (zur Olivenanzahl) stellst du fest, dass genau zwei Zahlenreihen die gleiche Lösung haben, nämlich … Weiterlesen »Des Rätsels Lösung und was zum Zündeln

Lockere Sommerlektüre – Kurzrezensionen Teil I (Prosa)

Marai Glut

Genau wie der Körper verlangt bei manchen der Geist im Sommer eher nach leichterer Kost, die aber dennoch vitaminreich und nahrhaft sein soll. Deshalb hier nun fünf ausgewählte Lesetipps als Kurzrezis von meiner Prosa-Sommerlektüre aus den letzten Jahren, in den nächsten Tagen gibts dann fein Senf zu einiger Lyrik. Paul Auster – „Mond über Manhattan“ Der Plot ist im Manhattan der 60er Jahre angelegt. Der verwaiste Held der Geschichte, M.S. Fogg, kommt zu Beginn seiner Studienzeit nach New York. Als er seine scheinbar letzte familiäre Bezugsperson, seinen Onkel Victor, durch… Weiterlesen »Lockere Sommerlektüre – Kurzrezensionen Teil I (Prosa)

Die Sprache weiblicher Kurven

 „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes.“ (Zaha Hadid) Vielleicht könnte man dieses Credo der aus dem Irak stammenden Architekturprofessorin Zaha Hadid  auch als Lösungsansatz für unsere architektonischen Schulprobleme heranziehen – wenn nur die Dame mit ihren kühnen Designideen mittlerweile nicht so rar und teuer wäre; immerhin hat die bisher einzige weibliche Pritzker-Preisträgerin  schon mit einigen Gebäuden wie etwa einem Feuerwehrhaus in Weil am Rhein und dem Wissenschaftsmuseum »phæno« in Wolfsburg ihre Vorstellung von moderner Architektur… Weiterlesen »Die Sprache weiblicher Kurven

Wir irren stündlich (in idiosynkratischen Kontingenzen)

Wer seine Gesinnung öffentlich zur Schau trägt, hat schnell ein paar Spötter im Rücken. Dabei will er doch nur zeigen, wie sehr er sich einer Idee verbunden fühlt, etwa wenn der blaßgesichtige Hänfling im California-Surfing-T-Shirt zur Grillparty kommt oder der beschlipste Banker in der Mittagspause im Dritte-Welt-Café gegenüber den Che Guevara neckisch unter dem lässig geöffneten Jacket hervorblinzeln lässt. Die Symbole eines erträumten oder versäumten Lebens sind freilich auch ergiebige Geldquellen für diverse Textil-Siebdrucker und Logo-Rechteinhaber und vor dem Diskurshintergrund über die Unverkäuflichkeit immateriell-digitaler Werte in der Kostenlos-Mentalität des Internet… Weiterlesen »Wir irren stündlich (in idiosynkratischen Kontingenzen)

Platonisches Alter: das Sommer-Philo-Mathe-Rätsel

Diogenes in der Tonne

Gegen die sommerliche Trägheit im Denken sollte man sich zwischendurch mal eine kleine logische Erfrischung gönnen.  Deshalb gibt’s an dieser Stelle heut mal was zum rätseln (und gewinnen), mit dem Hintergedanken, dass ihr euch auch mal mit alternativen Lebensformen in der Antike vertraut macht ;-) Als der junge Aristoteles eines Tages an Diogenes‘ Tonne vorbeischlenderte, rief dieser den Knaben herbei und stichelte: „Na du kleines Logik-Genie, wollen wir doch mal sehn, wie’s mit deinen Rechenkünsten ausschaut. Traust dich?“ „Nur her damit!“ rief Aristoteles begeistert. „Sie her,“ sprach der Ältere und… Weiterlesen »Platonisches Alter: das Sommer-Philo-Mathe-Rätsel

Kulturelle Bildung in der Schule

„Imagination ist more important than knowledge.“ (Albert Einstein) Für das kommende Schuljahr hat sich die Kulturstiftung der Länder mit ihrer Jugendinitiative KINDER ZUM OLYMP! vorgenommen,  ihr Leitmotiv „Kultur ist nicht  Luxus, sondern Notwendigkeit“ besser als bisher im Bewusstsein von Bildungspolitikern, Pädagogen, Eltern und natürlich den „betroffenen“ Schülern zu verankern – vom schönen Slogan zur Einsicht. Einer der Arbeitsschwerpunkte ist dabei ein jährlicher bundesweiter  Wettbewerb für Schulen, bei dem Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten sollen, sich künstlerisch auszudrücken und  Kultur für sich zu entdecken. Dabei können Schüler und Lehrer in Kooperationsprojekten… Weiterlesen »Kulturelle Bildung in der Schule

Überdosis Eleganz

Hôtel des Étrangers: Gedichte

„Hôtel des Étrangers“ – neue Gedichte von Joachim Sartorius Viele gute Gedichte zu kennen, solche sogar mit editorischem Enthusiasmus und literarischer Kompetenz ans Licht der Öffentlichkeit zu heben, kann für einen Lyriker mitunter auch hilfreich sein, um selber Brauchbares zustande zu bringen. Immerhin hat sich Joachim Sartorius schon als Herausgeber der deutschen Werkausgaben von Malcolm Lowry und William C. Williams sowie mehrerer Poesie-Anthologien verdient gemacht und ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Spache und Dichtung„. Gelernt hat Sartorius die Rechts- und Politikwissenschaften, war im deutschen diplomatischen Dienst, persönlicher Referent von… Weiterlesen »Überdosis Eleganz