Zum Inhalt springen
Startseite » Video » Seite 7

Video

Experimentalphilosophie, Musikvideos

Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Wahrscheinlich hätte Sir Karl Popper einige Freude daran, dass sich mit der Beschleunigung des intellektuellen Meinungsaustausches durch das Internet eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung einer ‚Offenen Gesellschaft‚ entwickelt. Auch in der Causa Guttenberg hat das Web einen wichtigen Beitrag geleistet, als „das Licht des Internet in seine Hütte fiel“ (Theo Koll). Zwar nicht als Hauptursache für seinen Fall (die hat sich der Lügenbaron schon selber gebastelt), aber doch als ‚Transparentizer‘ und Katalysator. Nun ist das endlose Nachtarocken meine Sache nicht und aus künftiger historischer Perspektive mag sich Manches anders… Weiterlesen »Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Das humanistische Bildungsideal des Lernens & Studierens als Grundlage zur Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und als geistige Basis einer autonomen Lebensführung ist längst auf der Schlachtbank des neoliberalen Utilitarismus geopfert worden – den Götzen einer unregulierten Marktwirtschaft passt es nicht, wenn ihre Lakaien zu Autoren ihres eigenen Lebens werden. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin, der in seiner aktiven Zeit als deutscher Kulturstaatsminister (2001/02) selbst relativ hilflos im Netz der politischen Sachzwänge zappelte, plädiert schon lang für eine „Reform der Reform“  und eine Rückbesinnung auf die Qualitäten der europäischen Universitätstradition einer umfassenden Weltbildung,… Weiterlesen »Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Arabische Impressionen

Wandlungsprozesse finden ständig und überall in der belebten und unbelebten Natur statt, lange im Verborgenen, unserer nur grob auflösenden Zeitwahrnehmung entzogen, bis eine erste Schaumkrone vom nahenden Sturm kündet, die rostende Dachrinne zu tröpfeln beginnt, eine für ewig geschworene Liebe in Achtlosigkeit oder Gezeter entgleitet. Auch die Geschichte von Kulturen und Gesellschaften lässt sich nicht an bestimmten Jahreszahlen von Kriegen, technisch-wissenschaftlichen Innovationen und scheinbar plötzlichen Revolutionen bemessen, es gab immer eine Vor-Gärung im undurchsichtigen Fass der kollektiven Meme, bis ein zu groß gewordener Druck den Deckel absprengt. Was sich derzeit… Weiterlesen »Arabische Impressionen

Just for Funk

„Mr. Funky Trombone“ Fred Wesley trifft Sly Johnson zur Session bei One Shot Not Wer’s noch nicht gehört hat, wie man mit einer „funky“ Trombone, also einer schmutzig intonierten und nach der „schweren Eins“ off-beat gespielten Posaune die Leute zum Grooven bringen kann, darf jetzt mal seinem inneren Zappelphilipp freien Lauf lassen – nicht mal die Mauern von Jericho konnten da seinerzeit stillhalten. Der Funk eignet sich wegen seines repetitiven Charakters und der einfachen Harmonik prima zum Jammen, ohne große Verabredungen geht’s spielerisch zur Sache, und so machen’s auch die… Weiterlesen »Just for Funk

In der Höhle des Musikantenstadl

Wenn Heimat da wär, wo für den Schunkelfreund des „Gfui“ is, dann könnte man den „Musikantenstadl“ und ähnliche volkstümliche Verwahranstalten als solche fensterlosen, aber lagerfeuergemütlichen Orte des reflexionsfreien Dahindämmerns ansehen. Böse Zungen behaupten, die bairische CSU habe diese Form des Wegsperrens nur erfunden, um ihr Wahlvolk vor dem gleißenden Licht der Erkenntnis zu schützen und mit dumpfbackigen Vorstellungen von „Heimat“, „Gfui“ und „Volksmusik“ einzulullen, von denen man in diesen Höhlen nur unscharfe Schatten sehen könne. Nun bin ich kein ausgewiesener Freund des öffentlich-rechtlichen deutschen Kabaretts, denn das ist mit dem Rückzug… Weiterlesen »In der Höhle des Musikantenstadl

Der „Echo Jazz“ für’s Tingvall Trio

 Die „Jazzpolizei“ mags kaum goutieren, wenn die jungen Eleven ihrer Kunst vom rechten Pfad abweichen und sich mit den melodiös-harmonischen Wohlfühl-Ingredienzen des Pop einem breiteren Publikum zuwenden. Das freut aber den Bundesverband Musikindustrie, dessen angeschlossene Plattenfirmen ja immer weniger physikalische Tonträger absetzen, und im Bemühen um den Käufernachwuchs hat man letztes Jahr einen „Echo Jazz“ an den Deutschen Musikpreis angehängt und mit angemessenem Medienrummel erstmals verliehen. Getroffen hats das Tingvall Trio  des in Hamburg lebenden schwedischen Pianisten Martin Tingvall  (u.a. auch Komponist für Udo Lindenberg) für das Album „Vattensaga“. Und… Weiterlesen »Der „Echo Jazz“ für’s Tingvall Trio

Die Weltmusik des Trommel-Zauberers Trilok Gurtu

Mmh, wieder mal ne gute Gelegenheit, einen weiteren Großen der zeitgenössischen Musikszene hier vorzustellen: der indische Komponist, Percussionist, Drummer und Scat-Vocalist Trilok Gurtu gastierte am 11.12.2010 mit seiner neuen Formation im Münchner Prinzregententheater. Wenn einer jahrzehntelang durch die mannigfaltigen Stile vieler unterschiedlicher Musikkulturen gewandert ist, hängt man ihm im Feuilleton gern das Papperl „Weltmusiker“ an; stimmt zwar hinsichtlich Gurtus Erfahrungen und musikalischer Adaptionen, aber weil sich heute jeder irisch-böhmische Zupfgeigenhansel als „Weltmusiker“ bezeichnet, verflacht dieses Etikett das musikalische Phänomen von Gurtus kompositorischer und spielerischer Originalität – Gurtu ist eben mehr als… Weiterlesen »Die Weltmusik des Trommel-Zauberers Trilok Gurtu

„Wege zum Glück“ bei Scobel

Nachgereicht: Wie im Kommentar zum letzten Artikel angekündigt, brachte 3sat/Scobel nun ebenfalls eine Sendung zum Thema „Glück“. Das dabei angeschnittene Spektrum der Filmbeiträge und Diskussionen reichte von der steigenden Anzahl an Depressionserkrankungen in der ‚Leistungsgesellschaft‘ über die Staatsphilosophie des „Bruttosozialglücks“ in Bhutan bis zur „Positiven Psychologie“ und anderen Glücksstrategien. Nichts Neues im Wesentlichen, aber wie bei Scobel üblich leicht verständlich präsentiert, ohne dem TV-Diktat zur Trivialität allzuviel Tribut zu zollen. Angenehm weil unprätentiös auch seine Studio- und Interviewpartner Andrea Abele-Brehm (Sozialpsychologin), Michael Hampe (Philosophieprofessor) und Bruno Frey („Glücksökonom“). Von den… Weiterlesen »„Wege zum Glück“ bei Scobel

Die Ökonomie des Glücks

 „Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr. Und wenn der Narr oder das Schwein anderer Ansicht sind, dann deshalb, weil sie nur die eine Seite der Angelegenheit kennen. Die andere Partei hingegen kennt beide Seiten.“ John Stuart Mill In den USA ist das „Streben nach Glück“ (persuit of happiness) sogar in der Verfassung verankert, allerdings nur als der Anspruch, sich Richtung Glück auf die Socken zu machen und nicht als Garantie für dessen Erreichen. So einfach ist’s… Weiterlesen »Die Ökonomie des Glücks

Pat Metheny’s vorweihnachtlicher Night Groove

Pat Metheny

Gerade rauscht der „Night Groove“, bei dem kommerzielle Veranstalter mit einem Häuflein aus der dritten Liga gecasteter Unterhaltungsbands durch die Lande ziehen und den Herdentrieb des Kneipen-Wandervolks für ihre kassenklingelnden Zwecke wohl zu nutzen wissen, auch durch unser eher beschauliches Städtchen, in dem heut passenderweise auch gleich die Weihnachtsbeleuchtung angeknipst wurde. Nun sollte man ja eigentlich nicht herablassend über panem et circenses daherziehen, zumal in der heutigen Zeit das joviale Massenbesäufnis als angemessene Reaktion auf die allgemeine geistige und politische Lage erscheinen mag, doch mein eigener emotionaler Zugang zu derartigen… Weiterlesen »Pat Metheny’s vorweihnachtlicher Night Groove

Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Möglicherweise haben ja Sie, lieber Blogleser, eh schon einen Literaturpreis. Schließlich werden jährlich in Deutschland, in Frankreich, Italien oder Spanien jeweils etwa 1000 derartige Ehrungen von Autorenclubs, Literaturmagazinen, Schreibinstituten und Automobil-Zulieferbetrieben unterm schreibenden Volk verteilt, auf dass der Preisverleiher eine günstige Presse habe und sich anlässlich eines dabei auszurichtenden Festbanketts seiner Teilhabe an der Kulturelite vergewissern darf. Ein wenig hatten Sie natürlich auch dazu beigetragen, vielleicht sogar mit viel Herzblut ein respektables Werk verfasst und irgendwie zur Drucklegung gebracht (ist ja heut nicht mehr so teuer), und dafür mindestens eine… Weiterlesen »Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Philo-Clip: Karl Popper

In dieser neuen Reihe „Philo-Clips“ möchte ich euch in loser Folge und leicht verständlichen „Häppchen“ Leben, Denken und Werk einiger Philosophen vorstellen, die meiner Meinung nach auch für das zeitgenössische Nachdenken über unsere Gesellschaft, über Politik, Kultur und Wissenschaft wichtige Beiträge erarbeitet haben. Die Clips sollen natürlich auch Lust-auf-mehr machen, wofür die dunkle Jahreszeit sich ja besonders eignet… Anfangen möchte ich mit Karl Popper (1902-1994), weil zum einen seine an der lebenspraktischen und politischen Vernunft orientierte Denkart („Nichts ist sicher“) auch ohne akademisches Vorwissen gut zugänglich ist und weil ich… Weiterlesen »Philo-Clip: Karl Popper