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2011

Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Wahrscheinlich hätte Sir Karl Popper einige Freude daran, dass sich mit der Beschleunigung des intellektuellen Meinungsaustausches durch das Internet eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung einer ‚Offenen Gesellschaft‚ entwickelt. Auch in der Causa Guttenberg hat das Web einen wichtigen Beitrag geleistet, als „das Licht des Internet in seine Hütte fiel“ (Theo Koll). Zwar nicht als Hauptursache für seinen Fall (die hat sich der Lügenbaron schon selber gebastelt), aber doch als ‚Transparentizer‘ und Katalysator. Nun ist das endlose Nachtarocken meine Sache nicht und aus künftiger historischer Perspektive mag sich Manches anders… Weiterlesen »Causa Guttenberg: Internet gewinnt gegen „Bild“

Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Das humanistische Bildungsideal des Lernens & Studierens als Grundlage zur Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und als geistige Basis einer autonomen Lebensführung ist längst auf der Schlachtbank des neoliberalen Utilitarismus geopfert worden – den Götzen einer unregulierten Marktwirtschaft passt es nicht, wenn ihre Lakaien zu Autoren ihres eigenen Lebens werden. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin, der in seiner aktiven Zeit als deutscher Kulturstaatsminister (2001/02) selbst relativ hilflos im Netz der politischen Sachzwänge zappelte, plädiert schon lang für eine „Reform der Reform“  und eine Rückbesinnung auf die Qualitäten der europäischen Universitätstradition einer umfassenden Weltbildung,… Weiterlesen »Philosophische Kritik am europäischen Bildungs(un)wesen

Guttis Beliebtheit steigt

…  und er hat seinen Abstand auf der Scala der meistkarikierten Politiker vor Angie & Co. diese Woche weiter vergrößert. Ihm zu Ehren hat nun der toonpool seine Guttenberg Cartoon-Gallerie eröffnet, deren Besuch wir an so einem Sauwetter-Sonntag wärmstens empfehlen wollen… © by Marian Kamensky/ toonpool ____________________________________________________ © by Erl/ toonpool

2010er-Blogauslese des Wissenschafts-Café

Blogauslese 2010

Einmal im Jahr macht sich das Team des Wissenschafts-Café zusammen mit einer unabhängigen Fach-Jury an die aufwändige Arbeit, aus einem Wust von mehreren hundert nominierten Wissenschafts-Artikeln jene fünfzehn herauszudestillieren, die sich dann als „best of“ des vergangenen Jahres mit dem Papperl der „Blogauslese“ schmücken dürfen. Nun wurde die Auswahl wieder getroffen und ihr findet hier die Preisträger, zudem aber auch die Liste der ursprünglichen Vorschläge. Darauf soll extra hingewiesen sein, weil naturgemäß viele hochwertige Beiträge keinen Platz mehr in der Endauswahl fanden, aber dennoch sehr empfehlenswert sind. Wer sich die… Weiterlesen »2010er-Blogauslese des Wissenschafts-Café

Arabische Impressionen

Wandlungsprozesse finden ständig und überall in der belebten und unbelebten Natur statt, lange im Verborgenen, unserer nur grob auflösenden Zeitwahrnehmung entzogen, bis eine erste Schaumkrone vom nahenden Sturm kündet, die rostende Dachrinne zu tröpfeln beginnt, eine für ewig geschworene Liebe in Achtlosigkeit oder Gezeter entgleitet. Auch die Geschichte von Kulturen und Gesellschaften lässt sich nicht an bestimmten Jahreszahlen von Kriegen, technisch-wissenschaftlichen Innovationen und scheinbar plötzlichen Revolutionen bemessen, es gab immer eine Vor-Gärung im undurchsichtigen Fass der kollektiven Meme, bis ein zu groß gewordener Druck den Deckel absprengt. Was sich derzeit… Weiterlesen »Arabische Impressionen

Just for Funk

„Mr. Funky Trombone“ Fred Wesley trifft Sly Johnson zur Session bei One Shot Not Wer’s noch nicht gehört hat, wie man mit einer „funky“ Trombone, also einer schmutzig intonierten und nach der „schweren Eins“ off-beat gespielten Posaune die Leute zum Grooven bringen kann, darf jetzt mal seinem inneren Zappelphilipp freien Lauf lassen – nicht mal die Mauern von Jericho konnten da seinerzeit stillhalten. Der Funk eignet sich wegen seines repetitiven Charakters und der einfachen Harmonik prima zum Jammen, ohne große Verabredungen geht’s spielerisch zur Sache, und so machen’s auch die… Weiterlesen »Just for Funk

Lösung des Obstkisten-Rätsels

Zum Neujahrsrätsel um „Ockhams Obstkisten“ trudelten diesmal etwas weniger richtige Lösungen ein als beim letzten Sommer-Ferienrätsel, was wohl weniger am Schwierigkeitsgrad lag als daran, dass das Rätsel offenbar nicht auf dem Radar einer der vielen Gewinnspiel-Communities aufgetaucht ist (die man immer an den fast zeitgleich zugesandten wortgleichen Lösungsvorschlägen erkennt). Hier erstmal die Auflösung: Ockham greift zuerst in die als „Äpfel & Birnen“ ausgeschriebene Kiste. Falls er einen Apfel herausholt, ist das wegen der Falschetikettierung logischerweise die Kiste mit ausschließlich Äpfeln. Da die „Birnen“-Kiste ja auch falsch beschriftet ist, können die… Weiterlesen »Lösung des Obstkisten-Rätsels

In der Höhle des Musikantenstadl

Wenn Heimat da wär, wo für den Schunkelfreund des „Gfui“ is, dann könnte man den „Musikantenstadl“ und ähnliche volkstümliche Verwahranstalten als solche fensterlosen, aber lagerfeuergemütlichen Orte des reflexionsfreien Dahindämmerns ansehen. Böse Zungen behaupten, die bairische CSU habe diese Form des Wegsperrens nur erfunden, um ihr Wahlvolk vor dem gleißenden Licht der Erkenntnis zu schützen und mit dumpfbackigen Vorstellungen von „Heimat“, „Gfui“ und „Volksmusik“ einzulullen, von denen man in diesen Höhlen nur unscharfe Schatten sehen könne. Nun bin ich kein ausgewiesener Freund des öffentlich-rechtlichen deutschen Kabaretts, denn das ist mit dem Rückzug… Weiterlesen »In der Höhle des Musikantenstadl

Her mit euren Boshaftigkeiten

Die neue Blog-Rubrik „Texterl zum Tage“, in der täglich kurze Aphos als Denk-Kitzler abwechseln, soll nicht nur von den bisherigen Schnipsel-AutorInnen gefüttert werden; wer in seinen Kladden ebenfalls eigene literarisch-philosophische Boshaftigkeiten gesammelt hat, kann die ruhig mal zusenden. Sollten allerdings schon so ein Dutzend taugliche oder mehr sein, damit sie auch als kleine Einzelsammlung veröffentlicht werden können und wir je nach Tageslaune entsprechende Auswahl haben. Und wenn eure Texterl vielleicht doch nicht drankommen, is au ned schlimm, weil im Falle einer Nichtverwendung jedenfalls eure Anonymität gewahrt bleibt ;-) Sollten im… Weiterlesen »Her mit euren Boshaftigkeiten

Schlicht sind Säufer nie

Ken Bruen - jack taylor

Mit „Jack Taylor fährt zur Hölle“ setzt Ken Bruen die Reihe seiner ‚hard-boiled novels‘ fort Ken Bruens Krimireihe um den versoffen-abgewrackten Ex-Polizisten und Privatdetektiv Jack Taylor ist auf mittlerweile acht Bände angewachsen und hat in Irland und Großbritannien längst Kultstatus. Nun erschien mit „Jack Taylor fährt zur Hölle“ die dritte Folge im Züricher Atrium-Verlag, wie die ersten beiden „Jack Taylor fliegt raus“ und „Jack Taylor liegt falsch“ von Harry Rowohlt ins Deutsche übertragen. Wieder ist der Plot dieser hard-boiled novel in der irischen Kleinstadt Galway angesiedelt, in der auch der… Weiterlesen »Schlicht sind Säufer nie

Der „Echo Jazz“ für’s Tingvall Trio

 Die „Jazzpolizei“ mags kaum goutieren, wenn die jungen Eleven ihrer Kunst vom rechten Pfad abweichen und sich mit den melodiös-harmonischen Wohlfühl-Ingredienzen des Pop einem breiteren Publikum zuwenden. Das freut aber den Bundesverband Musikindustrie, dessen angeschlossene Plattenfirmen ja immer weniger physikalische Tonträger absetzen, und im Bemühen um den Käufernachwuchs hat man letztes Jahr einen „Echo Jazz“ an den Deutschen Musikpreis angehängt und mit angemessenem Medienrummel erstmals verliehen. Getroffen hats das Tingvall Trio  des in Hamburg lebenden schwedischen Pianisten Martin Tingvall  (u.a. auch Komponist für Udo Lindenberg) für das Album „Vattensaga“. Und… Weiterlesen »Der „Echo Jazz“ für’s Tingvall Trio