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2010

Das musikalische Chamäleon Herbie Hancock ist auch mit 70 noch innovativ

Eine Karriere als klassischer Klaviervirtuose schien für Herbie Hancock vorgezeichnet, nachdem er schon 1952 als 11-jähriges Jungtalent das 5. Klavierkonzert von Mozart zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra zur Begeisterung vieler renommierter Kritiker aufgeführt hatte. Doch während seiner High School-Zeit packte ihn der Jazz und da vor Allem die Aufnahmen von Oscar Peterson, dessen Stücke er intensiv studierte und nachspielte. Er fand die Analyse dieser harmonischen Strukturen, rhythmischen Muster und Instrumentierungsweisen so spannend, dass er anschließend nicht nur Musikkomposition, sondern auch gleich noch Elektrotechnik (!) studierte – wohl voraussehend, dass… Weiterlesen »Das musikalische Chamäleon Herbie Hancock ist auch mit 70 noch innovativ

Mit den „Denkern des Abendlandes“ philosophieren

So, nun haben wir also mit knisternder Vorfreude unsere Schwedenfackeln für die Outdoor-Philosophie vorbereitet, aber manchmal mag einem just nach dem Entzünden gar kein brauchbares Thema einfallen, trotz tausender Funkenmonaden in der Glut und Millionen Spiralgalaxien am Firmament. Ah, keine Sorge, philosophieren kann man eigentlich über Alles, wenn auch nur scheibchenweise, wie die immer wieder gescheiterten Versuche mancher Paradigmatiker zeigen, die glaubten, dieses „Alles“, das Sein und das Nichts, in einem totalitären umfassenden Konzept darstellen zu können und damit das „Ende der Philosophie“ erreicht sehen wollten. Allerdings ist es hilfreich… Weiterlesen »Mit den „Denkern des Abendlandes“ philosophieren

Lesetipps zum Schlechtwetter-Ostern

Hier ein paar ausgewählte Artikel aus der ‚Nachbarschaft‘ als Denk- und Schmunzel-Futter für die österliche Reflexion über die ‚kulturelle Drift‘: Interview mit dem Medienphilosophen Norbert Bolz Über bürgerliche Individualität im Netz, nichtstaatliche Konkurrenz um Informationsmonopole, Computer als soziale Agenten und den Politik-Begriff in sozialen Netzwerken. Gefühlte 99 Jahre Nena Bob Dylan, Johnny Cash, Paul Weller: Man kann doch auch als Popstar in Würde altern. Warum macht das eigentlich in Deutschland keiner? „Ich dachte, Helene wäre so fertig wie ich“ Die umstrittene Nachwuchsautorin Helene Hegemann schrieb bei ihm ab, jetzt ist… Weiterlesen »Lesetipps zum Schlechtwetter-Ostern

Outdoor-Philosophie am Schwedenfeuer

schwedenfackel

So langsam wird’s Zeit, dass ihr beim Waldbauern eures Vertrauens ein paar Schwedenfeuer zurecht schneiden lasst für die bevorstehende Saison der Outdoor-Philosophie. Denn nicht jeder Denker verfügt selber über die praktischen Fertigkeiten beim Umgang mit der Kettensäge, um die Luftansaugstutzen für eine funktionierende Schwedenfackel verletzungsfrei und einigermaßen gerade ins Holz zu schlitzen. Offene Lagerfeuer bedürfen heutzutage ja einer feuerpolizeilichen Genehmigungsprozedur, als ob man plane, dabei Hexen zu verbrennen (was zumindest bei uns in Bayern nur noch in erzdiözesanen Hinterhöfen vorkommt), aber so ein mobiles Schwedenfeuer gilt im Privatbereich lediglich als… Weiterlesen »Outdoor-Philosophie am Schwedenfeuer

Print-Journalismus kann überleben

„Viel mehr Leute interessieren sich für Tweets über Paris Hilton als über eine tiefschürfende Analyse der afghanischen Wahlsituation.“ (Ben Hammersley) Na, das is ja nix Neues, aber ansonsten bringt der Multimediajournalist Ben Hammersley, der Chief Editor von Wired UK, einige interessante Aspekte in die laufende Diskussion zum Medienwandel im Journalismus. Der ehemalige Guardian-, Times- und BBC-Profi  spricht im DCTP-Interview über nicht angenommene intellektuelle Herausforderungen sowohl bei Print- wie auch Online-Medien, über die Zukunft des hochwertigen, aber teuren investigativen Journalismus und über die mangelnde Einbindung von Werbeprofis bei gewinnorientierten Internetangeboten. Er… Weiterlesen »Print-Journalismus kann überleben

Erich-Fromm-Preis für Noam Chomsky

„Die Bürger demokratischer Gesellschaften sollten Kurse für geistige Selbstverteidigung besuchen, um sich gegen Manipulation und Kontrolle wehren zu können“¦ “ (Noam Chomsky) Nun hat der mittlerweile 81-jährige Linguist und Philosoph Noam Chomsky, der immer noch zu den umstrittensten und wirkmächtigsten US-Intellektuellen zählt, den Erich-Fromm-Preis erhalten, der seit 1995 jährlich von der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft an Personen verliehen wird, „die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms geleistet haben bzw. leisten“. Für mich und manch andere… Weiterlesen »Erich-Fromm-Preis für Noam Chomsky

Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Die ganze kommende Woche lang gibts auch bei 3sat unter dem Motto „Sinn des Lebens“ (vom 22.-28. März 2010) ‚philosophische Schnipsel‘ in Form von Filmen und Gesprächen – unter anderem mit Jürgen Habermas, Slavoj Zizek, Richard David Precht und mit den Literaten Durs Grünbein und Umberto Eco über die Zusammenhänge zwischen Philosophie, Literatur und Poetik. Zu verschiedenen Themen wie Wahrheit, Ethik, Glaube, Idealismus, Empirismus, Dialektik, Logik, Hermeneutik und Existenzialismus werden dazu zwischen den Hauptbeiträgen häppchenweise ca. 3-minütige Videoclips eingestreuselt, die recht amüsant gemacht sind und die ihr unabhängig von der… Weiterlesen »Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Wie tiefgreifend das Internet unsere Weltgesellschaft, unsere Politik, Warenwirtschaft, Informationsverbreitung, Bildungsarbeit und Kultur verändert beziehungsweise schon verändert hat, zeigt sich auch daran, dass die Diskussion darüber mittlerweile an allen Stammtischen angekommen ist. Das mag ein Zeichen für den prinzipiellen partizipatorischen Charakter dieses sowohl passiv als auch aktiv nutzbaren Mediums sein, ist aber auch ein Ausdruck der allgemeinen Verunsicherung über die Konsequenzen, die Chancen und Gefahren dieser erweiterten intersubjektiven Kommunikation in einer gemeinsamen öffentlichen Welt. Das Internet ist dabei nicht nur selber schon zu einem Meta-Mem wie die Nutzung des Feuers… Weiterlesen »Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Ernst Tugendhat, der Streiter wider philosophischen Pseudotiefsinn, ist 80 geworden

Ernst Tugendhat

Die Zeiten, in denen idealistische Denker noch mit raunendem Tiefsinn endgültige Antworten auf die Fragen nach übergeordnetem Sinn und verbindlicher Wahrheit zu geben versuchten, sind in der Gegenwartsphilosophie längst passé, auch wenn man das an manchen kontinentaleuropäischen Fakultäten offenbar nicht gern zur Kenntnis nehmen will.  Mit dem „Linguistic Turn“ setzte sich in den meisten Geisteswissenschaften die logische Analyse von Sätzen, Begriffen und Worten in ihren jeweiligen Bedeutungs- und Verständniszusammenhängen durch und veränderte dadurch auch die Sichtweisen auf die Denk- und Handlungsursachen, auf die Natur des vernunftfähigen Tieres „Mensch“, dessen Rationalität… Weiterlesen »Ernst Tugendhat, der Streiter wider philosophischen Pseudotiefsinn, ist 80 geworden

„Agora“ – Die Ermordung der Philosophin Hypatia als grosses Kino

Death of philosopher Hypatia in Alexandria. Engraving by an unknown author. First published c. 1865

Der Regisseur Alejandro Amenábar setzt in seinem preisgekrönten Film „Agora – Die Säulen des Himmels“ nicht nur der von fanatisierten Christen ermordeten antiken Philosophin Hypatia ein Denkmal, sondern schafft damit auch eine Studie über religiösen Fundamentalismus und frühe Emanzipation. Die historisch belegte Geschichte, die der Film in opulenten Bildern nachzeichnet, spielt im spätantiken ägyptischen Alexandria, das seinerzeit mit dem Museion von Alexandria und der berühmten Bibliothek  die ‚Welthauptstadt‘ der Künste und Wissenschaften war; eine weltoffene Stadt und Schmelztiegel mit Platz und Toleranz für viele Völker und noch mehr Götter –… Weiterlesen »„Agora“ – Die Ermordung der Philosophin Hypatia als grosses Kino

Musik ohne Grenzen bei „One Shot Not“

Manu Katche

Außer den nur noch sporadischen Aufzeichnungen des „Rockpalast“ gabs im deutschen TV die letzten zwei Jahrzehnte lang kaum noch eine Livemusiksendung, die diese Bezeichnung verdient hätte.  MTV- und Viva-Retortenschrott in pseudojuveniler Aufhübschung aus der kulturindustriellen Pop-Sequenzierung überbrüllten die aus dem Kontrollbedürfnis der Quotenpfurzer abgestellten Alibibeschallungsmaßnahmen, so dass nur die gelegentlichen kleinen Nachtfluchten in die  Jazz Baltica oder ähnliche Festival-Dokus ein wenig musikalisch genießbares Glotzenfutter anboten. Und das auch nur in den stilistischen Grenzen der elitären Avantgarde-Nischen, in die man die paar Jazz-Käuze nach der Geisterstunde schön unauffällig abschieben kann. Nun… Weiterlesen »Musik ohne Grenzen bei „One Shot Not“

Cut up – amüsante Filmhäppchen mit Hintersinn

Der Kultur- und Info-Kanal ARTE ist wohl nicht ganz so quotengierig wie andere TV-Sender und man traut sich dort auch immer wieder mal, mit frechen Versuchsanordnungen zu experimentieren. Wie mit dem neuen Magazin „Cut Up“ – ein amüsant-geistreicher Stilmix aus filmischen Kurzformaten, die als spielerisch-ironische Streifzüge durch unseren Alltag schlendern und dabei gesellschaftlich relevante Themen wie Geld, Familie, Liebe oder Erfolg aufspießen. In diesen dreiviertelstündigen Doku-Revues werden Arbeiten von Nachwuchstalenten mit denen etablierter Filmemacher zu einer thematischen Collage kombiniert, so dass die Beiträge nicht nur für sich genommen, sondern auch… Weiterlesen »Cut up – amüsante Filmhäppchen mit Hintersinn