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Startseite » Archive für Juni 2011

Juni 2011

Die Eventisierung der Literatur beim Bachmann-Preis

Bachmannpreis

Er gilt spätestens seit der blutigen Rasiermesser-Schlitzerei von Rainald Goetz als das Event der literarischen SadoMaso-Szene im deutschsprachigen Raum. Nun geht der seit 1977 in Klagenfurt allsommerlich betriebene Ingeborg-Bachmann-Preis als medienwirksame Castingshow für Nachwuchsautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die 35. Runde, diesmal aber gleich richtig als Mega-Event mit fettem Rahmenprogramm, das schon eine Woche vor dem eigentlichen Bewerb mit Veranstaltungen wie Literatur after work (29.+30.6), dem 1.open-air Literaturfestival (1.+2.7.), einem ReadersCorner, einer Street-Art-Show und Exlibris-Ausstellung sowie etlichen Lesungen und allabendlichen Konzerten zahlreiches zahlungskräftiges Publikum ins Städtchen locken… Weiterlesen »Die Eventisierung der Literatur beim Bachmann-Preis

Blick deinem Zombie ins Auge

Nach dem Hamburger Kongress „Die Untoten“ schienen sich Journaille und Kritik etwas unsicher zu sein, wo die dabei gegebene Show „Life Science & Pulp Fiction“ denn anzusiedeln sei: sollten hier Fragestellungen der bio-medizinischen Ethik verhandelt werden? War’s mehr eine effektvolle Performance der Zombie-Kultur? Gar eine Denk- und Versuchsanordnung aus den respektlosen Kreisen der Experimentellen Philosophie? Wohl von all dem etwas und darum noch mehr und anderes, denn wie die folgende kurze Reportage von Arte/ Tracks zeigt, konnte jeder Besucher dieses ‚Events‘ zu unserer schwierigen Todes-Beziehung dabei nicht nur den Untoten,… Weiterlesen »Blick deinem Zombie ins Auge

Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Nachgereicht nun noch, wie in der vorangegangenen Blog-Notiz angekündigt: der zweite ARTE-Beitrag zum Thema Rationalismus als Vorbereitung für’s anstehende französische Philosophie-Abitur – nach der Einführung in Descartes‘ Denkart gibts nun eine zu Spinoza. Moderator Raphaël Enthoven hatte dazu wieder eine junge Philosophin eingeladen (er lädt fast immer junge Philosophinnen ein) und diesmal durfte die aparte Julie Henry darlegen, dass körperliche Bedürfnisse das Denken einschränken können, ja dass die Begierde unser Wesen ausmacht und unsere Handlungen verursacht. Solche Sachen behauptete nämlich auch Baruch Spinoza (1632-1677), der die Willensfreiheit des Menschen bestritt… Weiterlesen »Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht

Die Reihe „ARTE PHILOSOPHIE“ gibt ne Runde Basis-Philo-Wissen aus Ein Hauptmotiv allen Philosophierens ist seit je her das ambivalente Verhältnis von unserer phänotypisch eingeschränkten Sinneswahrnehmung zu unserer erkenntnissuchenden Vernunft – die Grundlegung aller Ontologie und Metaphysik. Als naturwissenschaftlich Vorgebildeter wissen Sie beispielsweise, was passiert, wenn man einen geraden, festen Stab schräg in eine Glasschüssel mit klarem Wasser einführt; er erscheint unserem Sehsinn ab der Wasseroberfläche geknickt, weil Licht in verschiedenen Medien unterschiedlich gebrochen (reflektiert) wird. Nun ist die phänomenologische Irritation bei diesem simplen Beispiel mit etwas Know How offenbar leicht… Weiterlesen »Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht