Zum Inhalt springen
Startseite » Archive für 2009 » Seite 7

2009

Der Darwin-Clan

Emma Darwin

Selten wird so augenfällig wie am Beispiel Charles Darwins, wie die Entwicklung eines Menschen zu einem Großtäter der Wissenschaft, einem „Genie“,  von einer optimalen Vernetzung früherer und lebenszeitiger sozialer, kultureller und genetischer Bedingungen beeinflusst wird. Machten hauptsächlich die Gene Darwin zu dem Genie mit der „besten Idee, die irgendwer je hatte“, wie der Philosoph Daniel Dennett meint? Oder hatte Darwin, wie Janet Brown in ihrer Biografie argumentiert, einfach nur das Glück und Geschick, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein – also unter optimalen Umweltbedingungen zu leben? Jedenfalls sprossen… Weiterlesen »Der Darwin-Clan

Kulturweiter Zivildienst

Im Auswärtigen Amt werden gelegentlich auch brauchbare Ideen ausgebrütet. So bietet es nun in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut den neuen Freiwilligendienst «Kulturweit» an, bei dem sich junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik engagieren können. Neben dem Goethe-Institut bieten der Deutsche Akademische Austauschdienst, der Pädagogische Austauschdienst, das Deutsche Archäologische Institut und die Deutsche UNESCO-Kommission Einsatzstellen im Ausland für die Dauer von sechs oder zwölf Monaten an. «Kulturweit» basiert auf den Regelungen für das Freiwillige Soziale Jahr. Bewerbungen dafür sind ausschließlich online unter www.kulturweit.de möglich… Weiterlesen »Kulturweiter Zivildienst

Kulturkrisen-Mantra

„Die Krise des globalen Kapitalismus verlangt nach einer mentalen Revolution – nach einem fundamentalen Einstellungs- und Verhaltenswandel.“ Benjamin Barber Sozialphilosoph und Politikwissenschaftler, im Februar 2009 _______________________________________________ Jaja, ich weiß – aber begründet nicht gerade die Redundanz der Wiederholung von Offensichtlichem  (sic!) einen nachhaltigen Lernprozess? Manchen muss man’s halt reinprügeln… wf

Der Naturphilosoph, Ökologe und Pazifist Gusto Gräser

Gusto GríƒÂ¤ser

In diesen Tagen wird wohl an kaum einer Philosophischen Fakultät an den 130. Geburtstag des „Naturapostel“ Gusto Gräser (1879 – 1958) erinnert – mit dem akademischen Betrieb hatte er nie etwas am Hut, weil er seine anarchische Lebensphilosophie zeitlebens lieber durch politische Aktivität und sokratischen Dialog mit seinen Mitmenschen verbreitete. >Eigentlich war der aus Siebenbürgen stammende Gräser bereits ein erfolgreicher junger Maler in Berlin, bevor er nach einer „göttlichen Eingebung“ alle seine Werke verbrannte und sich östlichen Religionen und der Naturphilosophie zuwandte. Im Jahr 1900 gründete er zusammen mit seinem… Weiterlesen »Der Naturphilosoph, Ökologe und Pazifist Gusto Gräser

Ein Lobpreis der Auslese ;-)

Blogauslese 2008

Man mag sich ja nicht jede Auszeichnung in die Vitrine stellen, denn bekanntlich dient mancher Preis in erster Linie der Selbstbeweihräucherung des Stifters. Eine öffentliche Preisverleihung schafft nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern auch Dankbarkeit und oft unkritische Gefolgschaft bei den Ausgezeichneten. Auf diese Weise etwa hätte man mit dem Deutschen Fernsehpreis auch gern Marcel Reich-Ranicki alters-sozialisiert, doch das alte Kampfschwein … Unzählige Preise, von denen die meisten längst wieder verschwunden sind, wurden seit Anbeginn auch im WWW verliehen und anstelle eines seriösen Fördergedankens stand dabei ganz banal das Motiv der… Weiterlesen »Ein Lobpreis der Auslese ;-)

Es geht voran …

Utopie und Pathos der Kulturphilosophie „Die Kluft zwischen der Welt, wie sie ist, und der, wie sie sein könnte, ein wenig zu verringern.“ (wf) _______________________________ Gil Scott-Heron: „The bottle“ (1974) wf CD Gil Scott-Heron „Winter in America“

Die Pappnasen-Vermutung

Lehrer LíƒÂ¤mpel

Oxnzeams Wort zum immerwährenden Fasching Kürzlich hatten wir hier schon ein wenig spekuliert über Vermutungen, weil die ja als Entscheidungs-mitbestimmende Intentionalitäten aus unserem phänomenalen Bewusstsein und unseren evolutionär begründeten Vorsichts-Automatismen zusammenclustern und eine zentrale Rolle für unser psychisches wie physisches Überleben spielen. Vermutungen sind gerade in der Erstbegegnung mit anderen Menschen von großen Bedeutung, denn es gilt, schnell Freund oder Feind zu bestimmen, und so kramen wir denn unbewusst & unablässig in unserem Vorurteilskasterl nach Vergleichsbildern für kohärente Zuordnungen. Irgendwann, im Laufe des langsam zunehmenden Welterkennens, lernen manche von uns… Weiterlesen »Die Pappnasen-Vermutung

Dunkle Wasser …

… gelten ja gemeinhin als tiefgründig – manche sollen sogar, zumindest hier in Bayern, bodenlos sein. Ein Schelm, wer dabei eine Analogie zu diesem Blog konnotiert, basiert doch der Wechsel zu diesem neuen Layout auf dem ganz natürlichen Wunsch nach Veränderung,  nach einem neuen Anstrich für die alte Laube, wie halt jede Leidenschaft gelegentlich etwas Auffrischung braucht. Und praktische Gründe hat’s auch, weil  in dieser zweispaltigen Sidebar mehr Platz und Übersicht ist und zudem nun die ganze Bildschirmbreite genutzt wird. Ein paar Anpassungen werd ich nach dem ersten „Absetzen“ wohl… Weiterlesen »Dunkle Wasser …

Der böse Bub und die Volksheilige

Sabine Scholz – Josef Wolfgang Degen „Böser Bub, ich bet, dassd in die Höll kommst“ Man muss gar nicht mal christlicher Mystiker sein, um den Oberpfälzer Dialekt, zumindest bei genuschelter Aussprache durch krankheitsbedingte Entrückung, für Aramäisch, das Idiom des Jesus von Nazareth, zu halten. Derartig öfter gesprochen zu haben wird bis heute von einem weltweiten wundergläubigen Anhängerkreis über die „Resl von Konnersreuth“ berichtet und ebenso für wahr gehalten wie ihre angebliche 34 ]ahre lange Nahrungslosigkeit und die Stigmatisierung durch ihre an kirchlichen Feiertagen blutenden Wundmale. Zwar scheuen sich die Konnersreuther… Weiterlesen »Der böse Bub und die Volksheilige

Kein Cent für Kultur und Bildungsinhalte

„Das ist die bisher schwerste innenpolitische Entscheidung, die ich als Bundeskanzlerin zu teffen hatte.“, jammerte diese Woche die AgröKaz Merkel bei der Vorstellung des 2. Konjunkturpakets in Höhe der unvorstellbaren Summe von 50 Milliarden Euro – großteils Investitionen in postindustrielle wirtschaftliche Auslaufmodelle, womit nicht nur belastende finanzielle, sondern auch ökologische Spätfolgen für die Nach-uns-wirds-schon-aushalten-Generation festgezurrt wurden. Grünen-Chef  Kuhn sprach gar von «Voodoo-Ökonomie», weil von den vorgesehenen Steuerentlastungen nur 50 Prozent der Bevölkerung etwas hätte, die andere Hälfte gehe leer aus. Notwendig sei stattdessen eine Anhebung des Arbeitslosengels II, bei dem… Weiterlesen »Kein Cent für Kultur und Bildungsinhalte

Von der Humorlosigkeit der Frauen

Sarah Silverman

Richtig frech und politically incorrect polemisiert Reinhard Mohr in SPIEGEL online  gegen die naturbedingte Humorlosigkeit des Weibes im Allgemeinen und der deutschen Kabarettistinnen im Besonderen und konstatiert (frei nach Kant): „Ohne Selbst- und Welterfahrung, ohne Abstand zum Dasein, entsteht auch keine Fallhöhe, jener Abgrund, der das Gelächter erst hervorruft.“ Gefährlich, denn noch sind die Protagonistinnen des Schwermetallfeminismus nicht ausgezählt und wer geistige Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu Recht oder Unrecht chauvinisiert, kriegt immer noch ziemlich schnell und humorlos was auf die Mütze. Mohrs Polemik ist in Wirklichkeit gar nicht ungerecht,… Weiterlesen »Von der Humorlosigkeit der Frauen

Spekulatives über Vermutungen

Die Spekulation steht ja heutzutage nicht zu Unrecht im Ruf eines (finanztechnischen) Gaunerstücks oder wird umgangssprachlich als Abwertung für eine Behauptung verwendet, die man nicht belegen kann. Wir nennen sie auch  Vermutung oder Mutmaßung auf Grundlagen von Intuition, Gefühlen oder ungesicherten Annahmen. Der Geruch von Intrige und Mobbing haftet daran, auch von irrationaler Hoffnung, Befürchtung oder Wichtigtuerei im Stammtischgeschwätz. Davon leben auch Verschwörungstheoretiker und Heerscharen von medialen Auguren, die vor allem wie jetzt zur Jahreswende dafür bezahlt werden, eine gesellschaftliche Stimmung mit ihren Spekulationen zu manipulieren, den Bürger in eine… Weiterlesen »Spekulatives über Vermutungen