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Neujahrsrätsel 2018: Der Wiener Kreis im Hotel

3 Buchexemplare „Der allerletzte Tag der Menschheit“ von Hosea Ratschiller & Stefanie Sargnagel zu gewinnen

Die Schauplätze und Zeiten, in denen sich die Geschichten unserer Logikrätsel abspielen, sind ja jedesmal andere, und die heutige Story führt uns in das Wien der Zwischenkriegszeit. In die Zeit, als der rechte Mief schon durch die Kanäle und Baisl waberte und die Hitlerbewegung sich auch dort formierte; als die Österreichische Psyche ihrer glorreichen K&K-Vergangenheit nachtrauerte und  Karl Kraus „Die letzten Tage der Menschheit“ schrieb. Und es gehörte zur kulturellen Dialektik jener Voruntergangszeit, dass noch einmal kurz eine Aufbruchsstimmung in Wissenschaft, Künsten und Philosophie in der kosmopolitischen Stadt aufflackerte, bevor dieser Geist mitsamt seiner Werke verbannt und verbrannt wurde wie überall in deutschen Landen.

Zu diesen Aufbruchsbewegungen zählte auch der „Wiener Kreis“, eine Gruppe von Naturwissenschaftlern, Philosophen und Wissenschaftstheoretikern, die sich ab 1922 unter der Leitung von Moritz Schlick regelmäßig in Wien trafen. Zentrales Anliegen der Gruppe war das Bemühen um eine wissenschaftliche Weltauffassung, die als Logischer Empirismus bekannt wurde. Der Kreis erreichte schnell internationale Geltung, bis seine Arbeit durch Faschismus und Nationalsozialismus unterbrochen und über den Atlantik vertrieben wurde.

Zu einem dieser Wiener Treffen hatten sich einmal ganze 41 Teilnehmer, darunte viele Auswärtige, angekündigt, so dass Schlick sich genötigt sah, für dieses Diskussionswochenende ein Hotel zu buchen. Um Ruh vor Anfeindungen zu haben, wählte er ein kleines Etablissement außerhalb der Stadt am Rande des Wiener Waldes. Das hatte zwar nur 12 Zimmer, doch der Hotelier, ein alter Bekannnter von Schlick, versprach, sie alle dort unterzubringen.

Als alle Teilnehmer dort nach und nach eingetroffen waren und im Foyer auf ihre Zimmerzuweisung warteten, erklärte ihnen der Hotelmanager:

„Ihr seid genau 41 Wissenschaftler und Philosophen und genauso viele Betten habe ich in den insgesamt zwölf Zimmern meines Hotels für Euch bereit gestellt. Es gibt Zimmer mit drei, vier und fünf Betten. Davon sind mehr Dreibett- als Vierbettzimmer, und von den Vierbett- gibt es mehr als Fünfbettzimmer. Ja ja, ich weiß, das ist etwas unkommod, aber ich biete Euch dafür einen Rabatt von 50% auf die Übernachtungsrechnung – vorausgesetzt, Ihr könnt eine kleine Denkaufgabe lösen.“
Die Gäste horchten auf, denn auch zu jener Zeit zählten Geistesgrößen nicht unbedingt zu den Finanzgrößen, und die eingesparten Schillinge fänden sicherlich gute Verwendung als Investition in das eine oder andere Achterl zusätzlich, um ihre wissenschaftlichen Untersuchungen  zu beflügeln.
„Nur her mit dem Rätsel!“, rief also Schlick und der Hotelier, der ebenfalls ein großer Freund logischer Spielereien war, sprach: „Ihr müsst nur herausfinden, wie die 41 Betten auf die 12 Zimmer aufgeteilt sind.“
Die klugen Köpfe steckten ebendiese kurz zusammen und schon nach ein paar Minuten war die Lösung gefunden. Der Rabatt und damit die zusätzlichen Achterl Wein waren gesichert.

Hier also die Rätselfrage auch für Euch: Wie viele Dreibett-, Vierbett- und Fünfbettzimmer gibt es jeweils?

(Hinweis: Es gibt mehrere Lösungswege. Den des Rumtüftelns, dann einen eleganten, mehr auf Logik basierenden mit einfacher Mathematik (der sich leicht im Kopf berechnen lässt),  und einen mit eher anspruchsvollerem mathematischen Mehrfachgleichungsansatz (Stift + Zettel nötig) – letzterer war eine Aufgabe von der 49. Mathematikolympiade für die 8. Jahrgangsstufe aus dem Jahr 2010)

Wer meint, die richtige Lösung ausgetüftelt zu haben und was gewinnen möchte, kann sie uns wieder per email zusenden (bitte nicht hier in den Kommentaren posten!). Und gebt bitte auf der Lösungs-Mail eure postalische Adresse mit an für eine mögliche Gewinn-Zustellung, falls unsere Losfee euch aus dem Zettelpackerl zieht.

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2018.

Unter allen richtigen Zusendungen verlosen wir diesmal 3 Buch-Exemplare einer lustvoll-satirischen Revue zum aktuellen Zustand des Wesens „Österreich“, in der die Abgründe unserer Gesellschaft aufgespürt werden: „Der allerletzte Tag der Menschheit“ von dem preisgekrönten Duo Hosea Ratschiller („Salzburger Stier“) und Stefanie Sargnagel (Bachmann-Publikumspreis) – freundlicherweise vom Wiener Holzbaum Verlag zur Verfügung gestellt.

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