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Kulturphilosophie, Gegenwartsphilosophie, medienkritik, ironie, Wissenschaftsphilosophie, Aphorismen, Naturwissenschaften, Schach, Sport, Musik

Erich-Fromm-Preis für Noam Chomsky

„Die Bürger demokratischer Gesellschaften sollten Kurse für geistige Selbstverteidigung besuchen, um sich gegen Manipulation und Kontrolle wehren zu können“¦ “ (Noam Chomsky) Nun hat der mittlerweile 81-jährige Linguist und Philosoph Noam Chomsky, der immer noch zu den umstrittensten und wirkmächtigsten US-Intellektuellen zählt, den Erich-Fromm-Preis erhalten, der seit 1995 jährlich von der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft an Personen verliehen wird, „die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms geleistet haben bzw. leisten“. Für mich und manch andere… Weiterlesen »Erich-Fromm-Preis für Noam Chomsky

Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Die ganze kommende Woche lang gibts auch bei 3sat unter dem Motto „Sinn des Lebens“ (vom 22.-28. März 2010) ‚philosophische Schnipsel‘ in Form von Filmen und Gesprächen – unter anderem mit Jürgen Habermas, Slavoj Zizek, Richard David Precht und mit den Literaten Durs Grünbein und Umberto Eco über die Zusammenhänge zwischen Philosophie, Literatur und Poetik. Zu verschiedenen Themen wie Wahrheit, Ethik, Glaube, Idealismus, Empirismus, Dialektik, Logik, Hermeneutik und Existenzialismus werden dazu zwischen den Hauptbeiträgen häppchenweise ca. 3-minütige Videoclips eingestreuselt, die recht amüsant gemacht sind und die ihr unabhängig von der… Weiterlesen »Philosophisches Kopfkino bei 3sat und Adorno twittert dazu

Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Wie tiefgreifend das Internet unsere Weltgesellschaft, unsere Politik, Warenwirtschaft, Informationsverbreitung, Bildungsarbeit und Kultur verändert beziehungsweise schon verändert hat, zeigt sich auch daran, dass die Diskussion darüber mittlerweile an allen Stammtischen angekommen ist. Das mag ein Zeichen für den prinzipiellen partizipatorischen Charakter dieses sowohl passiv als auch aktiv nutzbaren Mediums sein, ist aber auch ein Ausdruck der allgemeinen Verunsicherung über die Konsequenzen, die Chancen und Gefahren dieser erweiterten intersubjektiven Kommunikation in einer gemeinsamen öffentlichen Welt. Das Internet ist dabei nicht nur selber schon zu einem Meta-Mem wie die Nutzung des Feuers… Weiterlesen »Das Internet als Meta-Mem und ‚Ding an sich‘

Ernst Tugendhat, der Streiter wider philosophischen Pseudotiefsinn, ist 80 geworden

Ernst Tugendhat

Die Zeiten, in denen idealistische Denker noch mit raunendem Tiefsinn endgültige Antworten auf die Fragen nach übergeordnetem Sinn und verbindlicher Wahrheit zu geben versuchten, sind in der Gegenwartsphilosophie längst passé, auch wenn man das an manchen kontinentaleuropäischen Fakultäten offenbar nicht gern zur Kenntnis nehmen will.  Mit dem „Linguistic Turn“ setzte sich in den meisten Geisteswissenschaften die logische Analyse von Sätzen, Begriffen und Worten in ihren jeweiligen Bedeutungs- und Verständniszusammenhängen durch und veränderte dadurch auch die Sichtweisen auf die Denk- und Handlungsursachen, auf die Natur des vernunftfähigen Tieres „Mensch“, dessen Rationalität… Weiterlesen »Ernst Tugendhat, der Streiter wider philosophischen Pseudotiefsinn, ist 80 geworden

„Agora“ – Die Ermordung der Philosophin Hypatia als grosses Kino

Death of philosopher Hypatia in Alexandria. Engraving by an unknown author. First published c. 1865

Der Regisseur Alejandro Amenábar setzt in seinem preisgekrönten Film „Agora – Die Säulen des Himmels“ nicht nur der von fanatisierten Christen ermordeten antiken Philosophin Hypatia ein Denkmal, sondern schafft damit auch eine Studie über religiösen Fundamentalismus und frühe Emanzipation. Die historisch belegte Geschichte, die der Film in opulenten Bildern nachzeichnet, spielt im spätantiken ägyptischen Alexandria, das seinerzeit mit dem Museion von Alexandria und der berühmten Bibliothek  die ‚Welthauptstadt‘ der Künste und Wissenschaften war; eine weltoffene Stadt und Schmelztiegel mit Platz und Toleranz für viele Völker und noch mehr Götter –… Weiterlesen »„Agora“ – Die Ermordung der Philosophin Hypatia als grosses Kino

Musik ohne Grenzen bei „One Shot Not“

Manu Katche

Außer den nur noch sporadischen Aufzeichnungen des „Rockpalast“ gabs im deutschen TV die letzten zwei Jahrzehnte lang kaum noch eine Livemusiksendung, die diese Bezeichnung verdient hätte.  MTV- und Viva-Retortenschrott in pseudojuveniler Aufhübschung aus der kulturindustriellen Pop-Sequenzierung überbrüllten die aus dem Kontrollbedürfnis der Quotenpfurzer abgestellten Alibibeschallungsmaßnahmen, so dass nur die gelegentlichen kleinen Nachtfluchten in die  Jazz Baltica oder ähnliche Festival-Dokus ein wenig musikalisch genießbares Glotzenfutter anboten. Und das auch nur in den stilistischen Grenzen der elitären Avantgarde-Nischen, in die man die paar Jazz-Käuze nach der Geisterstunde schön unauffällig abschieben kann. Nun… Weiterlesen »Musik ohne Grenzen bei „One Shot Not“

Cut up – amüsante Filmhäppchen mit Hintersinn

Der Kultur- und Info-Kanal ARTE ist wohl nicht ganz so quotengierig wie andere TV-Sender und man traut sich dort auch immer wieder mal, mit frechen Versuchsanordnungen zu experimentieren. Wie mit dem neuen Magazin „Cut Up“ – ein amüsant-geistreicher Stilmix aus filmischen Kurzformaten, die als spielerisch-ironische Streifzüge durch unseren Alltag schlendern und dabei gesellschaftlich relevante Themen wie Geld, Familie, Liebe oder Erfolg aufspießen. In diesen dreiviertelstündigen Doku-Revues werden Arbeiten von Nachwuchstalenten mit denen etablierter Filmemacher zu einer thematischen Collage kombiniert, so dass die Beiträge nicht nur für sich genommen, sondern auch… Weiterlesen »Cut up – amüsante Filmhäppchen mit Hintersinn

Flaschenpost von Adorno

minima moralia

Was Adorno bereits vor über einem halben Jahrhundert über die schmierigen Mechanismen im System der Kulturindustrie und den schnell hochgepäppelten Autorenruhm in seinen „Minima Moralia“ geschrieben hat, bezeichnete er selber als „Flaschenpost für unbekannte Finder in einer unbestimmten Zukunft“.  Er befürchtete einen „Verfall, auch im Sinne intellektueller Abklärung“ bei den von der Kulturindustrie Gehätschelten ebenso wie bei den kritiklos Konsumierenden, für die es „kein richtiges Leben im falschen geben kann“. Und der Mitbegründer der Kritischen Theorie hätte sich wohl kaum gewundert,  dass heutzutage das von Medienkonzernen gesteuerte Groß-Feuilleton die Aufgabe… Weiterlesen »Flaschenpost von Adorno

Kein geklauter Lovesong für die Army

Die richtig harten und smarten US-Jungs tummeln sich bekanntlich beim American Football. Bester Ort also für die Army zur Rekrutierung ihres Nachwuchses, und als ideale Gelegenheit angesichts des steigenden Bedarfs für den afghanischen Himmel erschien den US-Luftwaffenaquisiteuren die Übertragung des diesjährigen Finalspiels des NFL Super Bowl, bei dem die Air Force einen „mitreißenden Punksong, der das Verliebtsein feiert“ als  Werbespot zeigte. Weil der aber auf einem Gitarrenriff von den White Stripes basierte und man die vorher nicht gefragt hatte, fühlte sich das Duo Meg & Jack White hintergangen und protestierte… Weiterlesen »Kein geklauter Lovesong für die Army

Zur Diskussion ums Urheberrecht und die Kulturflatrate

Die Diskussion um die Zukunft von Kultur und Kreativität im Internetzeitalter, um eine Reformierung des Urheberrechts und die umstrittene ‚Kulturflatrate‘ geht nicht nur die Schöpfer und Verwerter von Werken was an, sondern stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Mittlerweile ist es nicht mehr so einfach, den im Netz und den anderen Medien verstreuten Pros und Contras für diesen oder jenen Vorschlag der divergierenden Interessensgruppen zu folgen, aber zu etwas Übersicht kann vielleicht ein aktueller Gastbeitrag zur Kulturflatrate in netzpolitik.org verhelfen. Dort stellt der Kultursoziologe und Flatrate-Befürworter Volker Grassmuck den kürzlich veröffentlichten „10… Weiterlesen »Zur Diskussion ums Urheberrecht und die Kulturflatrate

Im Klaustall der Literatur: Auch ein Axolotl nährt sich von Plagiaten

axolotl roadkill

Gern hört und erzählt man die Geschichten von den kreativen Wunderkindern, die uns als Genies mit ihren scheinbar originären Schöpfungen beglücken, die der Menschheit das Schöne, Wahre & Gute, den Fortschritt in Wissenschaft und Künsten bescheren, als kämen sie als auserwählte Königskinder auf einem Strahl des Hegelschen Weltgeists dahergeritten. Soeben wieder mal geschehen mit der Jungautorin Helene Hegemann, deren 200-seitiger Roman „Axolotl Roadkill“ in den letzten Wochen von vielen Feuilletons sensationsgeil vorschnell zur literarischen Sensation, zum Szene-Kultbuch hochgejazzt wurde, die nun aber nach ‚investigativen Enthüllungen‘ dummerweise als  ‚Fall Hegemann‘ die… Weiterlesen »Im Klaustall der Literatur: Auch ein Axolotl nährt sich von Plagiaten

Der Systemgedanke ist keine billige Ausflucht

Bürokratische Maschinen entmündigen uns Von Dirk Kaesler Es war die markante Überschrift, die sowohl meine Aufmerksamkeit als auch meinen spontanen Widerspruch weckte: „Der Systemgedanke als billige Ausflucht“. In einer Rezension des neuen Buches von Peter Koslowski, „Ethik der Banken. Folgerungen aus der Finanzkrise“, wurde referiert, dass es darin um die grundsätzliche Frage gehe, ob die Finanzkrise eine „Systemkrise“ oder eine „Handlungskrise“ sei. In seinem Buch vertritt der Philosoph Koslowski von der Fakultät für Philosophie der Freien Universität Amsterdam die Meinung, dass sich „die Beteiligten“ „“ wer auch immer das ist… Weiterlesen »Der Systemgedanke ist keine billige Ausflucht