Aktuelle Forschungsergebnisse aus Anthropologie und Genetik bringen Bewegung in die auch philosophisch höchst interessante Diskussion, ob und wie schnell Homo sapiens sich noch weiterentwickeln kann.
Wie vor kurzem Wissenschaftler der Universität von Salt Lake City durch Analyse der Genome von Menschen unterschiedlicher Volksgruppen herausfanden, haben sich insbesondere in den letzten 5000 Jahren im menschlichen Erbgut zahlreiche Veränderungen erfolgreich durchgesetzt. Damit seien die genetischen Unterschiede zwischen den Menschen von heute und denen von vor 5000 Jahren größer, als die jener zum Neandertaler.
Die Beschleunigung dieser Entwicklung hat sicher vielfältige Ursachen in den veränderten äußeren Lebensbedingungen, vermutlich aber auch in einer Verbesserung der Hirnleistungen durch komplexere Aufgabenstellungen und damit möglicherweise sogar in der Wirkungskette ‚memetische Kulturadaption – epigenetische Verankerung – genetische/ vererbbare Disposition‘.
Mit etwas Optimismus lässt sich hoffen, dass Mensch doch noch die Kurve kriegt und sich von archetypisch determinierten Verhaltensmustern zu einem vernunftbestimmten Bewusstseinswesen entwickelt und so die Geister, die er rief, kraft seines Verstandes erkennen und zur Räson bringen kann.
‚Die menschliche Evolution‘ bei 3sat
wf
Nun hat sich auch die „Süddeutsche Zeitung“ des Themas angenommen. Deren Bericht (mit mehr Hintergrund-Infos) könnt ihr unter dem Titel „Evolution auf der Überholspur“ hier nachlesen…
http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/513/148163/
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