„Liebe bedeutet nicht nur, sich gegenseitig narzisstisch anzuschauen, sondern vor allem die Antagonismen der Weltwahrnehmung in einer gemeinsam entwickelten Perspektive zu überwinden.“ (arte-Dokumentation)
Sowas Schönes schaffen die Spiegelneuronen, die die Grenzen zwischen den Menschen (ihren ‚Ichs‘) mit Hilfe der ‚Gehirnwäsche‘ des Oxytozins und der daraus entstehenden Empathie auflösen können.
Zunehmend stimmen die Hirnforscher mit den Paläoanthropologen überein, dass wir eine soziale Spezies sind und unser Gehirn das Organ dafür ist. Für die dazu nötigen ständigen Anpassungsprozesse ist dabei das ‚Verlernen‘, also die Auflösung von überholten neuronalen Repräsentationen, genauso wichtig wie das lebenslange Neulernen.
Die Erforschung der Sozialisationsprozesse des Menschen findet deshalb auch in den Neurowissenschaften zunehmend Beachtung, weil diese Aspekte der Dynamik unseres Gehirns noch kaum verstanden werden.
Mit der Empathie entwickelte sich auch die Fähigkeit zur Kooperation, wie sie sich schon in hominider Urzeit etwa im Gemeinschaftstanz (nebst Oxytozinausschüttung) manifestierte, als der Rhythmus die Individuen zu einer kooperativen Gruppe zusammenfasste.
Auch wenn in dieser arte-Dokumentation über „Ursprung und Entwicklung des Bewusstseins“ nicht alles ganz neu ist, gelingt es den beteiligten Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen recht gut, ein populärwissenschaftlich-umfassendes Bild des aktuellen Forschungsstands zu vermitteln.
Und scheuen sich auch nicht vor etwaigen letztlich daraus resultierenden ethischen Fragestellungen, wie es denn z.B. wäre, wenn wir dereinst unser Gehirn vom Körper losgelöst in einer Nährlösung dümpeln und mit Designerdrogen vollgepumpt „Gott sehen“ lassen könnten…
Wiederholungen:
24.11.2008 um 05:00
02.12.2008 um 01:40
06.12.2008 um 09:40
11.12.2008 um 05:00
Faszination Bewusstsein
wf
„Sowas Schönes schaffen die Spiegelneuronen, die die Grenzen zwischen den Menschen (ihren „˜Ichs“™) mit Hilfe der „˜Gehirnwäsche“™ des Oxytozins und der daraus entstehenden Empathie auflösen können.“
Das hätte auch der Hagestolz Kant nicht besser formulieren können. ;-)
„Und scheuen sich auch nicht vor etwaigen letztlich daraus resultierenden ethischen Fragestellungen, wie es denn z.B. wäre, wenn wir dereinst unser Gehirn vom Körper losgelöst in einer Nährlösung dümpeln und mit Designerdrogen vollgepumpt „Gott sehen“ lassen könnten“¦“
Das ist mir jetzt wieder zu einfach. Gott können wir zwar nicht sehen, aber die Liebe auch nicht.
Da Kant leider nicht den heutigen naturwissenschaftlichen (Zwischen-)Stand hatte, musste das ja mal in seinem Karma-Sinn formuliert werden ;-)
Im Übrigen gilt gemäß päpstlicher Enzyklika für Gott und die Liebe die Blindheitsgleichung:
Gott = Caritas = Liebe und also per definitionem ‚Gott macht blind‘
Und ich dachte immer, daß der „liebe Gott“ Blinde wieder sehend macht. ;-)
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