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Warum nicht mal Musik machen beim Eurovision Song Contest?

Kaum zu glauben, aber es gibt auch was Positives vom diesjährigen Eurovision Song Contest zu berichten: die Einschaltquoten in Deutschland waren rückläufig. Das lag vielleicht weniger an einer Proteststimmung gegen das Aserbaidschanische Regime als an der wachsenden Einsicht eines kritischer gewordenen Publikums, dass derartiger Kitsch-as-Kitsch-can kein fröhlicher Beitrag zur europäischen Völkerverständigung ist, sondern nur dem Stopfen einer zunehmend abgehalfterten Popkulturindustrie, den Eitelkeiten einiger Medien-Cliquen und dem tribalistischen Selbstbeweihräucherungsbedürfnis so manch tumber Nationaldünkler dient.
Kein Grund also, euch hier zu Demonstrationszwecken mit einer Klangprobe von jenem Zirkusgedudel zu belästigen; da bleiben wir lieber dem Prinzip Hoffnung der ‚Ästhetischen Aufklärung‘ verpflichtet und genehmigen uns ein Stückerl Musike, das mit der Verschnulzung der Welt garantiert nix am Hut hat.
Könnte man beim ESC ja theoretisch auch machen und gerade die Schweden, die nächstes Jahr dieses ABBA-Memorial wieder mal bei sich zu Hause haben, hätten da musikalisch Einiges zu bieten, so als Miterfinder des Nordic Jazz und als ständig sprudelnder Quell der europäischen Avantgarde-Indie-Rock-Szene. Aber weil von denen leider auch meist eher verzichtbare Texte in die Mikros geträllert werden, könnte das schwedische Auswahlkomitee ja vielleicht ihren weltweit gefürchteten gefeierten Gitarrenwikinger Ulf Wakenius fragen, ob er nicht mit seiner koreanischen Vocal-Partnerin Youn Sun Nah so was zum Besten (genauer: sowas vom Besten) geben wolle:

 

Übrigens hätten dieses Jahr auch die Aserbaidschanis themselves richtig gute Musik auf die Bühne bringen können, aber das hab ich ja schon mal erwähnt:

Der Sound von Aserbaidschan – zu gut für den Eurovison Song Contest

wf

4 Gedanken zu „Warum nicht mal Musik machen beim Eurovision Song Contest?“

  1. Schmarrn! Beim ESC haben weniger zugschaut, weils diesmal um den eher mittelmäßigen deutschen Kandidaten Roman Lob vorab keinen solchen Hype gab wie ihrerzeit um die freche Lena. Und die hat auch 2011 noch gut Leute gezogen (Finale in Deutschland). Deine „Ästhetische Aufklärung“ ist zwar ein netter Versuch, aber auf die Masse gerichtet wohl eher verlorene Liebesmüh. Soll dich aber nicht dran hindern, hier auch in Zukunft „abseitigen“ Sound reinzustellen. Mir taugts.

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