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Michel Serres – Denken wider das anthropozentrische Weltbild

„Die Welt hat sich so radikal verändert, dass die politischen Institutionen dagegen wirken wie Dinosaurier. Und ich will nicht mit Dinosauriern spielen. Die wahren Dinge geschehen außerhalb dessen, was die Politik darstellt.“

(Michel Serres)

Michel Serres

Diese Kritik an der Irrationalität der Politik, die veränderte Realitäten zu spät oder gar nicht zur Kenntnis nimmt und so Ketten von Fehlentscheidungen produziert, äußerte der französische Philosoph Michel Serres, Professor an der Pariser Sorbonne und im kalifornischen Stanford, kürzlich in einem SZ-Interview anlässlich seines 80. Geburtstags (leider noch nicht online verfügbar).
Gleichzeitig erneuerte er seinen Vorschlag aus dem schon vor 20 Jahren erschienenen Buch „Der Naturvertrag“, dass die Naturelemente den Status einer juristischen Person erhalten sollten. Dann könnte beispielsweise das Meer bei einer Ölpest wie im Golf von Mexiko selbst den Konzern BP zu verklagen, um seine (nichtmenschlichen) Interessen zu wahren.
Auch wenn sich viele Menschen über derartige Ideen lustig machen würden, zeige die Machtlosigkeit, mit der selbst US-Präsident Barack Obama auf die Öl-Katastrophe reagiert habe, dass man gerade in ökologischen Fragen neu denken müsse.

Ich hatte vor diesem SZ-Interview von Michel Serres, der in Deutschland offenbar kaum rezipiert wird, nur mal ’nebenbei‘ im Zusammenhang mit der Kommunikationstheorie gehört, aber noch keine Zeile von ihm gelesen; immerhin stieß ich beim Mich-Schlaumachen nun auf ein ausführlicheres und in kulturphilosophischer Hinsicht ziemlich interessantes Gespräch, das Frank Hartmann und Bernhard Rieder schon 2001 mit Serres für „Telepolis“ führten:

Der Pirat des Wissens ist ein guter Pirat

Ein Gespräch mit Michel Serres über die Effekte der neuen Technologien auf unser Denken, moderne Piraten und darüber, was Brot, Wein und Lammkoteletts mit der Genomforschung zu tun haben

wf

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