Wie die „Dreckschleudern von Hamburg“ (Originalton R. Schill) soeben lästerten, lief der Wolfsburger Sportsfreund Felix Magath bei seinem 300m-Einsatz im Olympischen Fackellauf geradewegs in eine Ketchup-beschmierte Tibet-Demonstration in der Athener Innenstadt, obwohl er doch eigentlich in Sponsoringangelegenheiten seines sauberen Arbeitgebers VW unterwegs war. Der ist nämlich Marktführer in China und nicht nur deshalb ein Freund des Olympischen Gedankens, wie sich denn auch in der großzügigen Bereitstellung von 1000 konzerneigenen Neufahrzeugen nebst Personal und Logistik für den Feuertransfer bis nach Peking offenbart.
Da kommt so ein schmuddeliger Zwischenfall etwas ungelegen, wie überhaupt die ganzen aufmüpfigen Tibeter für die gestriegelte Olympia-Show ungelegen kommen und erst recht die zahllosen Regimegegner, die man bei der Gelegenheit mal schnell von den Strassen und aus den Medien putzt.
VW hat immerhin schon historische Erfahrung in Diensten eines totalitären Regimes, das den medienhypigen Fackellauf zur mythischen Stilisierung seiner 1936er-Olympiade ja extra erfand.
Ob Herr Magath bei derartigen Konnotationen einen Imageschaden auch für sich befürchtet, ob sie ihm einfach nur lästig sind und er in gewohnt weltmännischem Gestus darüber erhaben hinwegsieht, wissen wir nicht, weil er sich auf diesbezügliche Fragen der Journalisten von „NDR-Panorama“ als ‚unpässlich‘ verdrückte…
wf
Soeben tickerte 3sat-Kulturzeit die Meldung durch, dass VW-Audi die geplante Präsentation ihres neuen Geländewagens am Himalaya während des Fackellaufs durch Tibet abgesagt hat: man wolle nicht noch mehr „Öl ins Feuer gießen“…