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Die Weltmusik des Trommel-Zauberers Trilok Gurtu

Mmh, wieder mal ne gute Gelegenheit, einen weiteren Großen der zeitgenössischen Musikszene hier vorzustellen: der indische Komponist, Percussionist, Drummer und Scat-Vocalist Trilok Gurtu gastierte am 11.12.2010 mit seiner neuen Formation im Münchner Prinzregententheater.

trilok gurtuWenn einer jahrzehntelang durch die mannigfaltigen Stile vieler unterschiedlicher Musikkulturen gewandert ist, hängt man ihm im Feuilleton gern das Papperl „Weltmusiker“ an; stimmt zwar hinsichtlich Gurtus Erfahrungen und musikalischer Adaptionen, aber weil sich heute jeder irisch-böhmische Zupfgeigenhansel als „Weltmusiker“ bezeichnet, verflacht dieses Etikett das musikalische Phänomen von Gurtus kompositorischer und spielerischer Originalität – Gurtu ist eben mehr als ein musikalischer Ethno-Stilmixer aus Folklore-Elementen, sondern durch seine häufige Zusammenarbeit mit Spitzenorchestern und Top-Jazzern auch mit den Traditionen der europäischen Klassik und des amerikanischen Jazz bestens vertraut – und hat aus all dem mit seinem eigenen Kopf seinen eigenen Sound kreiert.

 

Es ist halt ‚universal‘, was Gurtu macht, und er sagt in einem Interview selber dazu: „Ich wurde in Indien geboren. Meine Wurzeln liegen dort. Weil ich immer virtuos gespielt habe rutschte ich in die Schublade Jazz. Die Kategorie Weltmusik gab es noch nicht, als ich anfing. Aber indische Musik beruht ja auch auf Improvisation. Und die Musik aus Bollywood ist sehr groovy. Fast wie die afrobrasilianische Musik. Dieses Repertoire benutze ich, um meine Gedanken und Gefühle zu übersetzen. Aber ich könnte auch ebensogut ein Chinese sein. Meine Musik ist überall meine Musik, und ich bin, wie meine Musik klingt.“

Das folgende Stückerl könnte man wohl, wenn man denn Wert auf irgendeine Art von rhetorischer Schubladen-Huberei legt, am ehesten als „indisch-orientalischen Funk mit einem Schuss Jean-Luc Ponty“ bezeichnen.
Der blaue Wassereimer am Percussion-Set ist übrigens normalerweise keine Deko, sondern wird von Gurtu (bei anderen Stücken) als ziemlich ’spacig‘ klingendes Metallband-Tauchbecken verwendet…

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wf

6 Gedanken zu „Die Weltmusik des Trommel-Zauberers Trilok Gurtu“

  1. Ah, sorry. MUC ist die internationale Abk. für München. Hab nun dort in den Jazz-Programmen („Unterfahrt“ etc.) nach JLP-Konzerten gestöbert, auch im Web, aber konkret geplant ist nichts. Über die Agentur „jazz-booking“ kann JLP für Herbst gebucht werden, vielleicht machts noch jemand, ansonsten versuch ich, ihn im Rahmen unserer Reihe „Jazz am Lech“ nach Schongau zu holen, falls er erschwinglich und grad in Süddeutschland auf Tour ist. Sollte sich so oder so was ergeben, würd ichs auch hier posten und dabei JLP auch ausführlicher vorstellen. Schau mer mal…

  2. MUC ist doch die Abkürzung für den Flughafen München, und auch wenn man dort am Hauptbahnhof schon in den Flughafen einsteigen kann (laut berufenem Mund), darf man das unterscheiden. München hat mehr zu bieten als MUC.

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