Eigentlich mag ich ja sowohl die postnietzscheanisch-ironischen und leicht abgehobenen Gesellschaftsdiagnosen des Peter Sloterdijk als auch Axel Honneths engagierte Sozialphilosophie als individuelle Sounds in der postmodernen Verdschungelung ganz gern, aber nun versuchte sich P.S. an einem Platzhirschen-Blues mit neuem Text aus dem neoliberalen Gruselbook. Das wollte dem Erbverweser der ‚Frankfurter Schule‚ gar nicht gefallen und so tönte A.H. mit dem heiligen Ernst der ‚Kritischen Theorie‚ dagegen, ohne aber eine zeitgemäße Intonation zu finden.
Und weil das strittige Thema ausgerechnet in der beiden wenig vertrauten Tonart der Ökonomie notiert war, ergab sich daraus zwar keine weiterzudenkende gesellschaftliche Relevanz, doch immerhin taugt dieser in FAZ und DIE ZEIT ausgetragene Disput zu einer albern-vergnüglichen Allerheiligenlektüre, die ich euch hiermit en bloque serviere:
- Aufschlag Sloterdijk in der FAZ: Die Zukunft des Kapitalismus: „Die Revolution der gebenden Hand“
- Return Axel Honneth in der „Zeit“ zu Sloterdijks Thesen vom „Sozialstaat als reines Instrument des Neides der unteren Klassen“: „Fataler Tiefsinn aus Karlsruhe“
- Sloterdijk kontert in der FAZ:
Das elfte Gebot: die progressive Einkommenssteuer
- Und beim Blog-Stöbern fand ich dazu u.A. diesen Kommentar von Metalust & Subdiskurse Reloaded:
Honneth versus Sloterdijk: „Ernstlosigkeit und Verquatschtheit!“. Zur Kritik der Kritik.
Natürlich hat auch die „Süddeutsche“ ein paar Takte zur Aufführung beigesteuert, aber davon wollen wir uns heute mal nur den hübschen Schlussakkord von Johan Schloemann gönnen: „Sloterdijk insgesamt anzugreifen, das ähnelt dem Vorhaben, von einer besonders intelligenten Qualle zu verlangen, sie möge endlich klare Kante zeigen.“
wf
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