Selten wird so augenfällig wie am Beispiel Charles Darwins, wie die Entwicklung eines Menschen zu einem Großtäter der Wissenschaft, einem „Genie“, von einer optimalen Vernetzung früherer und lebenszeitiger sozialer, kultureller und genetischer Bedingungen beeinflusst wird.
Machten hauptsächlich die Gene Darwin zu dem Genie mit der „besten Idee, die irgendwer je hatte“, wie der Philosoph Daniel Dennett meint? Oder hatte Darwin, wie Janet Brown in ihrer Biografie argumentiert, einfach nur das Glück und Geschick, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein – also unter optimalen Umweltbedingungen zu leben?
Jedenfalls sprossen aus dem Darwin-Wedgwood-Clan in Generationen vor und nach Charles (bis heute) zahllose Mitglieder der englischen Wissenschafts- und Kulturelite, schon der Großvater Erasmus war zu einem ‚Pop-Star‘ seiner Zeit avanciert, als er in seinen Gedichten und seinem Hauptwerk „The Botanic Garden“ auf seinerzeit ‚gesellschaftsgefährdende‘ Art über Sexualität schrieb und dabei die Abstammungslehre seines Enkels andeutungsweise vorwegnahm.
Nun habe ich nicht vor, hier auch noch in das überall vernehmbare Darwin-Interpretations-Geplapper anlässlich seines heutigen 200. Geburtstag einzustimmen, möchte lediglich mit diesem kleinen Intro auf den Artikel „Acht Generationen Darwin“ von Richard Friebe in der „Süddeutschen“ hinweisen, in dem er die Geschichte des Familienclan amüsant portraitiert und die Spuren von Charles und Emma Darwins Genen, wenn auch stark verdünnt, bis in die Popkultur des 21. Jahrhunderts verfolgt.
wf
Und wie ist es um den „Friebe-Friebel-Clan“ bestellt? ;-)
@ Markus:
Möglicherweise ist Friebe’s End-„l“ irgendwann aus dem Namen gepurzelt, aber meines Wissens besteht zwischen uns kein näherer Verwandtschaftsgrad ;)