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Zum Tod von Stéphane Hessel

Sein gelebtes Leben verlieh ihm die glaubwürdige Autorität, dass  Millionen ihm zuhörten, ihn lasen und seine kleine, globalisierungskritische Streitschrift „Empört Euch!“ vor zwei Jahren zu einem überraschenden weltweiten Bestseller machten. Denn der 1917 in Berlin geborene französische Autor und Diplomat  Stéphane Hessel hatte das Konzentrationslager Buchenwald überlebt, in der Résistance gekämpft und nach dem Krieg an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mitgearbeitet, so dass nicht das geringste Geschmäckle eines zeitgeistanbiedernden Wutschwätzertums an seinem Protestaufruf haftete.

Stephane Hessel

Stephane Hessel

Wenn Hessel zur politischen Eigenverantwortlichkeit aufrief, ging es ihm dabei auch um eine existenzialistische Grundhaltung des engagierten Citoyen, um die essenzielle Eigenschaft des Menschen, durch selbstermächtigte Handlungen seinen Lebens-Sinn selbst zu entwickeln und sich den nicht in einer Haltung der Indifferenz von ‚undurchschaubaren Mächten‘ aufoktruieren zu lassen.

Damit traf er vor allem den Nerv der damals gerade aufkeimenden Occupy-Bewegung, die sein „Empört Euch!“ zum Mantra gegen die kapitalistische Finanzwirtschaft erhob – auch wenn es (bisher) für die große weltumspannende Revolution nicht reichte…

Vor zwei Jahren sendete das TV-Kulturmagazin „TTT“ ein kurzes, aber aufschlussreiches Portrait über Stéphane Hessel, der gestern Nacht mit 95 Jahren in Paris gestorben ist.

wf

Ein Gedanke zu „Zum Tod von Stéphane Hessel“

  1. TV-Tipp: Heute Abend, 4.3., wird um 22.25h in 3sat / „Vis-a-Vis“ das ausführliche Gespräch von Frank A. Meyer mit Stephane Hessel aus dem Jahr 2011 wiederholt.
    Wer da keine Zeit hat, es aber trotzdem sehn will, kann das auch hier tun:

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