Wenn sich wissenschaftliches Halbwissen mit politischem Populismus, religiöser Demagogie oder Esoterik paart, besteht immer die Gefahr einer verzerrten Wahrnehmung und irrealer Schlussfolgerungen bei komplexen Themen.
Das ist das weite Interpretationsfeld der Sonderausstellung „Journal of Science“ im Stadtmuseum München, die noch bis 21. September zu sehen ist. Wie unglaubhaft die Wirklichkeit und wie real das Absurde oft scheint, zeigt der Fotograph Martin Fengel in diesem neuen Bildzyklus rätselhafter Objekte und sorgt für nachhaltige Irritation unserer Wahrnehmung.
Aus dem Ausstellung-Info:
„Im Kontext der Wissenschaften wächst der Fotografie die Aufgabe eines beweiskräftigen Arguments zu. Sie soll einen spezifischen Sachverhalt bezeugen und steht für die Objektivität der wissenschaftlichen Behauptung bzw. Erkenntnis.
Der Evidenz-Charakter der Fotografie, ihre dokumentarische Treue und der Authentizitätsanspruch spielen auch eine Rolle in Martin Fengels „Journal of Science“. Hier wird die Welt des Faktischen mit einem Augenzwinkern zur Disposition gestellt. Die Aufnahmen repräsentieren kein verlässliches Zeugnis. Ebenso bleibt das Dargestellte ungeachtet der Sachlichkeit und Transparenz eher nebulös, rätselhaft und unverständlich.“
Wer Interesse, aber keine Zeit zum Besuch hat, kann auch den zugehörigen umfangreichen Katalog zur Ausstellung beim Stadtmuseum beziehen.
wf