Es gab seit Darwin wohl keinen Evolutionsbiologen, der so vorausweisend dachte und dabei natürlich beim „Establishment“ bis heute so umstritten ist, wie den Briten Richard Dawkins. Schon 1976 gelang ihm mit dem Bestseller „Das egoistische Gen“ eine Provokation gegen eine religiös verbrämte Auffassung der ‚Menschlichen Evolution‘ als Blueprint eines moralisch wirkenden Schöpferplans. Nicht wie seinerzeit bei Nietzsche auf Pathos und Ahnung gestützt, sondern auf empirische Belege der beginnenden Neuro- und Genwissenschaften.
Nun, dreissig Jahre später und rechtzeitig zum Erscheinen seines neuen Buches „Der Gotteswahn“ gewährt er dem „SPIEGEL“ in einem Interview Zugang zu seinem antireligiösen, aber undogmatischen Weltbild und seiner Hoffnung auf einen aufgeklärten Menschen als einzige Spezies mit der Chance, sich mit dem genetischen Anteil seines Schicksals konstruktiv auseinanderzusetzen.
Ein Gott der Angst – Interview als PDF
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Dank des gestrigen faschistoiden Geschwätzes von Kardinal Meisner hinsichtlich „entarteter Kunst“ ist Dawkins aktueller denn je und sein Buch „Der Gotteswahn“ hat wohl gute Chancen auf Platz 1 der Sachbuch-Bestsellerliste