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Literaturpreise

Hilft der Leipziger Buchpreis der Lyrik-Szene?

Als der schwedische Lyriker Tomas Tranströmer, der vergangene Woche im Alter von 83 Jahren starb, für sein schmales Å’uvre 2011 den Literaturnobelpreis erhielt, war das gar nicht mal soo sensationell, denn die Kunst der ‚kleinen Form‘ galt dem schwedischen Kommittee schon lang als preiswürdig, unabhängig von Massengeschmack und Marktkonformität. Schon vorher wurden Autor:innen wie Nelly Sachs, Jaroslav Seifert, WisÅ‚awa Szymborska und einige mehr explizit für ihr lyrisches Werk ausgezeichnet, und etliche andere Poeten, wie etwa Bob Dylan, regelmäßig als Preiskandidaten gehandelt. In unserer nationalen Literaturlandschaft tat man sich dagegen bisher schwer… Weiterlesen »Hilft der Leipziger Buchpreis der Lyrik-Szene?

Die Eventisierung der Literatur beim Bachmann-Preis

Bachmannpreis

Er gilt spätestens seit der blutigen Rasiermesser-Schlitzerei von Rainald Goetz als das Event der literarischen SadoMaso-Szene im deutschsprachigen Raum. Nun geht der seit 1977 in Klagenfurt allsommerlich betriebene Ingeborg-Bachmann-Preis als medienwirksame Castingshow für Nachwuchsautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in die 35. Runde, diesmal aber gleich richtig als Mega-Event mit fettem Rahmenprogramm, das schon eine Woche vor dem eigentlichen Bewerb mit Veranstaltungen wie Literatur after work (29.+30.6), dem 1.open-air Literaturfestival (1.+2.7.), einem ReadersCorner, einer Street-Art-Show und Exlibris-Ausstellung sowie etlichen Lesungen und allabendlichen Konzerten zahlreiches zahlungskräftiges Publikum ins Städtchen locken… Weiterlesen »Die Eventisierung der Literatur beim Bachmann-Preis

Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Möglicherweise haben ja Sie, lieber Blogleser, eh schon einen Literaturpreis. Schließlich werden jährlich in Deutschland, in Frankreich, Italien oder Spanien jeweils etwa 1000 derartige Ehrungen von Autorenclubs, Literaturmagazinen, Schreibinstituten und Automobil-Zulieferbetrieben unterm schreibenden Volk verteilt, auf dass der Preisverleiher eine günstige Presse habe und sich anlässlich eines dabei auszurichtenden Festbanketts seiner Teilhabe an der Kulturelite vergewissern darf. Ein wenig hatten Sie natürlich auch dazu beigetragen, vielleicht sogar mit viel Herzblut ein respektables Werk verfasst und irgendwie zur Drucklegung gebracht (ist ja heut nicht mehr so teuer), und dafür mindestens eine… Weiterlesen »Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Die Vermessung der Literatur in Klagenfurt

Bachmannpreis

In Klagenfurt ereignet sich dieser Tage wieder der alljährliche „Bewerb“ um den Ingeborg-Bachmann-Preis, der sich trotz der scheinbar altbackenen Inszenierung (selbstlesender Autor am Tisch mit Wasserglas) jedes Jahr höherer Einschaltquoten erfreut und dem wichtighubernden Geraune der literarischen Feuilletons einen Jahreshöhepunkt beschert. Kathrin Passig, 2006 selber Bachmannpreis-Gewinnerin, kennt den Laden und die Szene ganz gut und hat sich in einem Essay als Vorwort zu Angela Leinens Gebrauchsanweisung „Wie man den Bachmannpreis gewinnt“ darüber lustig ein paar Gedanken gemacht und resümiert: „Diese fehleranfällige, alberne, tapfere, manchmal fruchtbare und regelmäßig scheiternde Auseinandersetzung mit… Weiterlesen »Die Vermessung der Literatur in Klagenfurt

Kein Skandal, aber Monaden beim Bachmann-Preis

Literaturtage

Ach was waren das für herrlich blutige Zeiten, damals 1983, als sich der noch unbekannte Rainald Goetz beim Lesen live die Stirn aufschlitzte. Zwar bekam er dafür keinen Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, konnte aber immerhin mediale Big Points für seinen Karriereanschub sammeln und hält im Nachglanz dieser Aufmerksamkeit nun als „Klage“-Blogger eitlen Vanity-Fair-Hof in der adabeienden Literatur-Schickeria. Aber wie schon in den Vorjahren ging es bei den diesjährigen Klagenfurter Literaturtagen gesitteter zu, als man es von einer ‚Intellektuellen Avantgarde‘ erwarten würde – nicht etwa nur hinsichtlich fehlender Schlitztechniken, sondern insbesondere mangels… Weiterlesen »Kein Skandal, aber Monaden beim Bachmann-Preis