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Dichter

Isländische Lyrik von Ragnar Helgi Ólafsson

„Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können“ – empfohlen von Björn Eriksson in unseren Buchtipps für untern Baum Die Frage nach den Ursachen, die dazu führten, dass im Land der Dichter und Denker in breiter Masse das Interesse und die Freude an Gedichten verloren ging, wird wohl nie geklärt werden. Verhält es sich doch so, dass ein Gedicht mit wenig Worten einen Kosmos öffnet, aus essentiellen Fragen geboren, und in passende Worte gegossen. Zu Gehör gebracht als Rhythmus und Melodie. Das Ansinnen, ausgerechnet einen Gedichtband für… Weiterlesen »Isländische Lyrik von Ragnar Helgi Ólafsson

Kleiner Kragenplatzer hinsichtlich der Akademisierung der Poesie

Ein verärgerter Essay über die selbstgefälligen und sich-selbst-bedienenden ‚Elitefraktionen‘ in der deutschen Lyriklandschaft – von Michael Zoch In der zeitgenössichen deutschen Lyrik sind zwei Hauptströmungen auszumachen, die sich, gelinde augedrückt, unvereinbar gegenüberstehen. Auf der einen Seite Social Beat im weiteren Sinne in der Nachfolge und Tradition von Bukowski, weitestgehend Epigonentum, von einigen wenigen löblichen Ausnahmen abgesehen, authentisch immerhin zuweilen oder zumindest um Authentizität bemüht, letztenendes aber im Wiederkäuen der immer gleichen Thematiken steckengeblieben. Auf der anderen Seite die Elitesprechfraktion, herrührend bzw. herniedergekommen aus der poststrukturalistisch-medientheoretischen Sprachneujustierungsphilosophie, studierte Poetologen mit der… Weiterlesen »Kleiner Kragenplatzer hinsichtlich der Akademisierung der Poesie

Gegenwartslyrik in allen Facetten

der gelbe akrobat

In der Anthologie „Der gelbe Akrobat“ präsentieren Michael Braun und Michael Buselmeier 100 Gedichte mit poetologisch reflektierten Kommentaren So schlecht kann heutzutage die Zeit für Gedichte in der öffentlichen Wahrnehmung gar nicht sein, wenn sogar Bundespräsident Horst Köhler anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von „lyrikline.org„, dem Internetprojekt für Gedicht-Originalrezitationen, im Oktober 2009 medienwirksam die Bedeutung der Poesie würdigte: „Warum sind für viele Menschen Gedichte so wichtig „“ und vorgelesene Gedichte erst recht? Weil Gedichte die dichteste, anspruchsvollste und subjektivste Art sind, Sprache zu gestalten, die Welt ins Wort zu fassen, die… Weiterlesen »Gegenwartslyrik in allen Facetten

Wer verlegt denn heut noch Gedichte?

Fixpoetry Lesehefte

Die Suche nach interessanter Lyrik gehört heutzutage zu den Kontingenzerfahrungen des real existierenden Poesiefreundes, denn wenn er „Gedichte“ mit der Option „Seiten auf Deutsch“ googelt, spuckt der digital umhergeisternde Suchroboter über fünf Millionen Treffer aus „“ doppelt so viele wie etwa unter „Lotto“. Besorgten noch in der Guten-Alten-Zeit der Deutungsmonopole die Türsteher des feinen Feuilletons oder elitär-hermetische Anthologie-Clans die (natürlich oft ungerechte) Vorsortierung der Dichterhimmel-Anwärter fürs literarisch (ein)gebildete Lesevolk und schöngeistige Buchverlage, kann heute auf dem öffentlichen Krümelacker der Worte jeder Spatz sein Verslein tschilpen und darauf hoffen, für eine… Weiterlesen »Wer verlegt denn heut noch Gedichte?

Herbstlese – Kurzrezensionen Teil II (Lyrik)

Nun also nach den fünf Prosa-Kurzrezis „Sommerlektüre“ ein paar Takte zu sechs ausgewählten Lyrikbänden, die miteinander verbindet, dass sie sich mit gesellschaftlichen Stimmungen und individuellen ‚Geworfenheiten‘ um die Jahrtausendwende beschäftigen. Da man gute Lyrik ja immer wieder und wieder lesen kann, um all ihre ‚verdichteten‘ Feinheiten und Facetten zu entdecken, dürfte das schon mal den Herbst durch reichen ;-) Mircea Dinescu – „Ein Maulkorb fürs Gras“ Vielleicht errinnern sich noch manche daran, dass es Mircea Dinescu war, der den Sturz des rumänischen Diktators CeauÅŸescu im Dezember 89 als erster im… Weiterlesen »Herbstlese – Kurzrezensionen Teil II (Lyrik)

Die Wortmagierin des Dennoch

Hilde Domin

Zum 100. Geburtstag von Hilde Domin „Ein Gedicht ist ein gefrorener Augenblick, den jeder Leser für sich wieder ins Fließen, ins Hier und Jetzt bringt.“ Derart pointiert verteidigte die 2006 verstorbene Lyrikerin Hilde Domin schon 1968 in dem Essay „Wozu Lyrik?“ die Poesie gegen ihre Widerredner. Und hielt sich selbst bis zu ihrem Abschiedsband „Der Baum blüht trotzdem“, den die zarte Wortmagierin noch voll auf der Höhe ihrer Kunst 1999 im Alter von 90 Jahren veröffentlichte, an den damit selbstgestellten Anspruch: Ein Dichter muss sein Erleben und sein Leid mit… Weiterlesen »Die Wortmagierin des Dennoch