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Vom Wertewandel der Arbeit

Das Arte-Kulturmagazin „Tracks“ widmet dem Thema ein Special Was können wir uns unter dem Begriff der „Arbeit“ in Zeiten ihres radikalen Wandels eigentlich noch vorstellen? Wohl kaum noch das Auslaufmodell der produktionsorientierten und zeitlich starr geregelten Erwerbstätigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltssicherung, welches durch das Scientific Management des Taylorismus  und die Effizienzlogistik des Fordismus geprägt war. Wenn stattdessen die Industrieverbundanlage 5.0 sich demnächst ihrer störanfälligsten Teile entledigt und ebendiese Menschlein nach Hause schickt, auf dass sie sich dem Marx’schen Freizeitideal hingäben um „morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben,… Weiterlesen »Vom Wertewandel der Arbeit

Kurzfilm-Alternativen zum grottigen TV-Programm

„Was aus dem Fernsehen werden mag, lässt sich nicht prophezeien; was es heute ist, hängt nicht an der Erfindung, nicht einmal an den besonderen Formen ihrer kommerziellen Verwertung, sondern am Ganzen, in welches es eingespannt ist.“ (Theodor W. Adorno, aus „Prolog zum Fernsehen“, 1953) In der Zeit von Weihnachten und Jahreswechsel ist es immer besonders übel, was uns Beitragszahlern in der Glotze an Kitsch und Abgestandenheit von der ‚Kulturindustrie‘ angeboten wird. Um das zu kritisieren, muss man gar nicht mal adornitisch sozialisiert sein, es reicht die Erkenntnis, dass Fernsehen mehr… Weiterlesen »Kurzfilm-Alternativen zum grottigen TV-Programm

Ein Literaturfest und das Geheimrezept der Bestseller-Autoren

Derzeit findet in München wieder das Literaturfest statt (10.-27. November), wobei unter dem Motto »Die Welt auf Deutsch« nichts weniger als „die Vielstimmigkeit und Welthaltigkeit der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ gezeigt werden soll.  Zumindest hat der Kurator Matthias Politycki diesen Anspruch und deshalb läßt er die 77 von ihm handverlesenen Kumpels Autoren nicht nur Munich-crossover aus ihren Werken rezitieren, sondern auch ein Bad in der Menge nehmen, mit Schülern diskutieren und sich zum allabendlichen Umtrunk in einem „Salon der lebenden Schriftsteller“ versammeln. Die Qualifikation des Auch-Lyrikers Politycki („Das Kernland der deutschen Literatur… Weiterlesen »Ein Literaturfest und das Geheimrezept der Bestseller-Autoren

Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Nachgereicht nun noch, wie in der vorangegangenen Blog-Notiz angekündigt: der zweite ARTE-Beitrag zum Thema Rationalismus als Vorbereitung für’s anstehende französische Philosophie-Abitur – nach der Einführung in Descartes‘ Denkart gibts nun eine zu Spinoza. Moderator Raphaël Enthoven hatte dazu wieder eine junge Philosophin eingeladen (er lädt fast immer junge Philosophinnen ein) und diesmal durfte die aparte Julie Henry darlegen, dass körperliche Bedürfnisse das Denken einschränken können, ja dass die Begierde unser Wesen ausmacht und unsere Handlungen verursacht. Solche Sachen behauptete nämlich auch Baruch Spinoza (1632-1677), der die Willensfreiheit des Menschen bestritt… Weiterlesen »Spinozas ganzheitlicher Pantheismus

Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht

Die Reihe „ARTE PHILOSOPHIE“ gibt ne Runde Basis-Philo-Wissen aus Ein Hauptmotiv allen Philosophierens ist seit je her das ambivalente Verhältnis von unserer phänotypisch eingeschränkten Sinneswahrnehmung zu unserer erkenntnissuchenden Vernunft – die Grundlegung aller Ontologie und Metaphysik. Als naturwissenschaftlich Vorgebildeter wissen Sie beispielsweise, was passiert, wenn man einen geraden, festen Stab schräg in eine Glasschüssel mit klarem Wasser einführt; er erscheint unserem Sehsinn ab der Wasseroberfläche geknickt, weil Licht in verschiedenen Medien unterschiedlich gebrochen (reflektiert) wird. Nun ist die phänomenologische Irritation bei diesem simplen Beispiel mit etwas Know How offenbar leicht… Weiterlesen »Descartes hat ja nach „cogito ergo sum“ noch weitergedacht

Gier macht einsam – im Kurzfilm „Balance“

Wie lange kooperieren die Menschen mit anderen? Wann gerät die soziale Balance in Gefahr? Fünf Typen stehen auf einer frei schwebenden Plattform, die sie zunächst durch geschickt aufeinander abgestimmte Gewichtsverlagerungen im Gleichgewicht halten. Als einer eine geheimnisvolle Truhe aus dem ‚Nichts‘ angelt und auf die Plattform zieht, werden in den anderen Besitzgier, Egoismus und Neid wach. Das Gleichgewicht gerät immer mehr in Gefahr und droht zu kippen. Dieser vielfach ausgezeichnete Animationsfilm der Zwillingsbrüder Christoph und Wolfgang Lauenstein entstand an der Kunsthochschule Kassel und ist längst zum Kultfilm avanciert. Der knapp… Weiterlesen »Gier macht einsam – im Kurzfilm „Balance“

Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Möglicherweise haben ja Sie, lieber Blogleser, eh schon einen Literaturpreis. Schließlich werden jährlich in Deutschland, in Frankreich, Italien oder Spanien jeweils etwa 1000 derartige Ehrungen von Autorenclubs, Literaturmagazinen, Schreibinstituten und Automobil-Zulieferbetrieben unterm schreibenden Volk verteilt, auf dass der Preisverleiher eine günstige Presse habe und sich anlässlich eines dabei auszurichtenden Festbanketts seiner Teilhabe an der Kulturelite vergewissern darf. Ein wenig hatten Sie natürlich auch dazu beigetragen, vielleicht sogar mit viel Herzblut ein respektables Werk verfasst und irgendwie zur Drucklegung gebracht (ist ja heut nicht mehr so teuer), und dafür mindestens eine… Weiterlesen »Wie man einen fetten Literaturpreis gewinnt

Faszination Bewusstsein

„Liebe bedeutet nicht nur, sich gegenseitig narzisstisch anzuschauen, sondern vor allem die Antagonismen der Weltwahrnehmung in einer gemeinsam entwickelten Perspektive zu überwinden.“ (arte-Dokumentation) Sowas Schönes schaffen die Spiegelneuronen, die die Grenzen zwischen den Menschen (ihren ‚Ichs‘)  mit Hilfe der ‚Gehirnwäsche‘ des Oxytozins und der daraus entstehenden Empathie auflösen können. Zunehmend stimmen die Hirnforscher mit den Paläoanthropologen überein, dass wir eine soziale Spezies sind und unser Gehirn das Organ dafür ist. Für die dazu nötigen ständigen Anpassungsprozesse ist dabei das ‚Verlernen‘, also die Auflösung von überholten neuronalen Repräsentationen, genauso wichtig wie… Weiterlesen »Faszination Bewusstsein

Kein Reibach mit Alzheimer

Niemand wird ernstlich erwarten, dass sich die Pharmaindustrie aus ethischen Erwägungen um das gesundheitliche Wohl der Menschheit kümmert. Aber wenn materielle Interessen die Entwicklung von kostengünstigen Therapien, auf die keine exklusiven Neupatente erteilt werden, verhindern, darf das nicht einfach der Entscheidungsfindung von Konzernmanagern überlassen werden. Die WDR-Dokumentation „Das Rätsel Alzheimer“ stellt wissenschaftliche Untersuchungen aus den USA, Kanada und Deutschland vor, die ein neues Licht auf die Entstehung der Alzheimerkrankheit und mögliche Therapien werfen. Sie berichtet aber andererseits auch über Versuche, vielversprechende Forschungsansätze aus Profitgründen zurückzuhalten. So untersuchte etwa Pat McGeer… Weiterlesen »Kein Reibach mit Alzheimer