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Utopien

Gesellschaft, Philosophie, Humanismus, Bildung

Weihnachts-Buchtipp: die Marx-Bio von Jürgen Neffe

neffe - marx-biographie

Für unsere allvorweihnachtlichen „Buchtipps für untern Baum“ hat uns Christoph Maier seine Empfehlung zugesandt: „Marx. Der Unvollendete“ von Jürgen Neffe. Passt sowohl zum Ausklang des diesjährigen Marx-Jahres wie auch zur aktuellen Debatte über wachsende Ungleichheit und die Verheerungen des weltweiten Finanzkapitalismus. Wer ebenfalls noch einen Weihnachts-Buchtipp für unsere Leser*innen im Köcher hat, kann uns den gern in Form einer Kurz-Rezi per e-mail zusenden. wf Ein Meilenstein in der Geschichte des abendländischen Denkens Ganz verschwunden war er ja nie, auch in meinen Kreisen, im Lehrerkollegium und im streitbaren Teil meiner Verwandtschaft, huschten… Weiterlesen »Weihnachts-Buchtipp: die Marx-Bio von Jürgen Neffe

Die Renaissance der Heimat

dorfladen

Wie viel Heimat braucht der Mensch? Wie viel kann er ertragen? Und wo ist sie überhaupt, diese Heimat? Der Heimat entkommt man nicht. Und schon gar nicht in diesen Zeiten, da eine inflationäre, nervensägenartige Beschwörung von „Heimat“ aus allen Kanälen, aus Feuilletons, Buchhandlungen, Talkshows und Polit-Stammtischen dräut. Da trauen sich nicht nur die Untoten einer völkisch-rassistischen Blut-und-Boden-Ideologie, die Heimat-Tümler und Ewiggestrigen ans Licht – der Begriff „Heimat“ scheint sich aus seiner Verleimung mit dem Gefühlsschwulst früherer Jahre gelöst zu haben und neue Bedeutung zu gewinnen als raunend formulierter Sehnsuchtsort der Globalisierungsflüchter… Weiterlesen »Die Renaissance der Heimat

Bedingungsloses Grundeinkommen und das Radfahrerprinzip

Wenn demnächst per Volksabstimmung in der Schweiz über die mögliche Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens entschieden wird, geht das nicht nur die Schweizer was an. Sollte diese alte Idee die Chance auf einen landesweiten Praxistest bekommen, wird mindestens die halbe Welt genau hingucken, was dann passiert, denn „egal, ob man das Grundeinkommen begrüßt oder verteufelt, wer auch immer nach einer radikalen und innovativen Alternative zum Neoliberalismus strebt, muss sich mit diesem Konzept auseinandersetzen“, wie der belgische Philosoph und Gründer des Basic Income Earth Network, Philippe Van Parijs, postuliert. Auch bei uns… Weiterlesen »Bedingungsloses Grundeinkommen und das Radfahrerprinzip

Sind wir zur Gewalt verurteilt?

Jan Luyken - Hexenverbrennung

Der Evolutionsbiologe Franz Wuketits sucht nach den Wurzeln von Mord, Krieg und Terror Die Schicksalsfrage der Menschheit scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden. Sigmund Freud   Schon Freud gab nichts auf die Erzählungen vom Edlen Wilden, von einer guten alten Zeit oder von noch immer existierenden Naturvölkern, in der die Menschen gewaltfrei miteinander auskamen, wo es keinen Neid, Hass und Totschlag gab. Ab etwa Mitte des 20. Jahrhunderts mussten… Weiterlesen »Sind wir zur Gewalt verurteilt?

Zum ewigen Frieden dauerts noch

Immanuel Kant

Auch in seinem dreihundertsten Geburtsjahr ist Kants Schrift „Zum ewigen Frieden“ aktuell.   Uralte, kinderklugnaive und somit wohl zu schwierige Preisfrage: Warum dürfen im Theater dieser Welt so viele Idioten in Hauptrollen mitspielen? Wo es doch in allen Bibliotheken in allen Kulturkreisen dieser Welt genügend Worte zu finden gäbe, die beim Nachdenken über Ver-Antwortung in wichtigen Rollen hilfreich sein könnten. Beispielsweise der in viele Sprachen übersetzte philosophische Entwurf „Zum ewigen Frieden“ von Immanuel Kant, der in einer so klaren Sprache verfasst ist, dass auch die Politiker seiner und aller späterer… Weiterlesen »Zum ewigen Frieden dauerts noch

Die Kleinstadt, der Revoluzzer und die Medien

Erinnert ihr euch noch an den bundesweiten Medienhype, den vor ein paar Wochen die Kandidatur eines etwas unorthodox auftretenden und ‚verwegen‘ aussehenden jungen Mannes zur Bürgermeisterwahl im oberbairischen Lech-Städtchen Schongau auslöste? Nun ist das, einige Leserinnen wissen’s ja, seit Jugendtagen meine Heimatstadt, und so wurde ich von meinem auswärtigen Bekanntenkreis in jener Zeit auch öfter mal so Sachen gefragt wie Oops, was geht denn da bei euch ab? Spinnts ihr jetzt, ihr Schongauer? Ja, das Geschehen mag von außen betrachtet als ziemlich schräge Nummer dahergekommen sein, auch manchen Schongauern schien… Weiterlesen »Die Kleinstadt, der Revoluzzer und die Medien

Das „Anthropozän-Projekt“ – mit Musike von Gary Burton

Das AnthropozíƒÂ¤n-Projekt Illustration: Benedikt Rugar

„Wir müssen uns vorstellen, was die Welt über uns erzählen wird, wenn wir nicht mehr da sind.“ Claire Colebrook Die Erdzeitalter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, sie werden immer kürzer. Nicht lang her, so vor knapp 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit, waren wir ins Holozän gerutscht und nun  soll schon das  Anthropozän begonnen haben? Diesen Begriff schlug 2002 der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen für die „Menschenzeit“ vor, in der Homo Sapiens durch seine Machenschaften auf diesem Planeten dessen Bio- und Geosphäre so massiv veränderte als… Weiterlesen »Das „Anthropozän-Projekt“ – mit Musike von Gary Burton

Precht besetzt Hüther als Staffage für seinen Sermon

Selten kommt es vor, dass zwischen einem Philosophen und einem Hirnforscher solche Eintracht herrscht wie in der gestrigen Erstausgabe von „Precht“, dem ZDF-Nachfolger des „Philosophischen Quartetts“, wozu der namensgebende Bestseller-Autor den ebenfalls populärwissenschaftlich umtriebigen Neurobiologen Gerald Hüther eingeladen hatte. Zu einem Thema, das rechtzeitig zu Schuljahresbeginn als Provokation aufgetakelt daher kam: „Skandal Schule „“ Macht Lernen dumm?“ Wer nun aber ‚Philosophie‘ in der Sendung erwartet hatte, wird wohl zumindest in den ersten 44 (von 45) Minuten enttäuscht gewesen sein, es gab ja nicht einmal sowas wie eine Diskussion, da beide… Weiterlesen »Precht besetzt Hüther als Staffage für seinen Sermon

Kann empathisches Bewusstsein die Welt retten?

rifkin

Der „wandelnde Thinktank“ Jeremy Rifkin setzt auf dezentralisierte, aber vernetzte Formen der Zusammenarbeit und weltweite Solidarität im Problemlösen Der US-amerikanische Soziologe und Neoliberalen-Schreck lebt nicht schlecht vom Verkauf seiner sozialromantischen Utopien, die in sich in zig Abwandlungen seit Rousseau auf die bei vielen ‚Intellektuellen‘ so gern gehörte Melodie stützen, man müsse und könne das herkömmliche Denken und die falschen Vorstellungen verändern, mit denen wir Kinder erziehen, Geschäfte machen und Staaten regieren. Schon in seinen vorangegangenen 17 Büchern (am wirkmächtigsten wohl Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft von 1995) und… Weiterlesen »Kann empathisches Bewusstsein die Welt retten?

Einen Robot für die Rente

Hätten Sie was dagegen, wenn ein Roboter für ihre Rente schuftet? Und Sie sich in selbstbestimmten und gesellschaftlich nützlichen kulturellen und sozialen Arbeiten ‚verwirklichen‘ könnten, ohne auf den schnöden Mammon gucken zu müssen? Viele Beobachter mit einem Blick-von-oben auf unsere gegenwärtige technologische und gesellschaftliche Entwicklung glauben, dass wir bald die Schwelle überschreiten, nach der software-gesteuerte Maschinen menschliche Denkleistungen und Verhaltensweisen so gut emulieren und optimieren können, dass sie in Vielem besser werden als wir, ihre früheren Herren, die die Geister riefen. Und zwar werden die Robots nicht nur, wie wir es… Weiterlesen »Einen Robot für die Rente

Adorno-Ausstellung in Berlin

Das Stöbern im Theodor W. Adorno Archiv, einer Einrichtung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, fördert aufgrund der ungeheuren schriftlichen Hinterlassenschaft immer wieder neue Facetten des Soziologen und Philosophen zu Tage. Einige davon werden nun in einer kleinen Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste gezeigt, überwiegend unpublizierte Dokumente, Bilder und Briefe aus dem Archiv, die einige bisher kaum bekannte Aspekte von Adornos öffentlicher Wirksamkeit neu beleuchten sollen. Darunter befindet sich auch ein Schreiben Adornos an Wilfried Malsch, in dem er seinen Frontalangriff auf die Hölderlin-Deutung von Martin Heidegger (in… Weiterlesen »Adorno-Ausstellung in Berlin

Verringert die Evolution das menschliche Gewaltpotential?

Der Evolutionsbiologe Steven Pinker glaubt, dass die Menschheit dazulernt und Gewalt als Option für Konfliktlösungen eine immer geringere Rolle spielt Möchte man angesichts der jüngeren Geschichte der Menschheit mit ihren Weltkriegen, Tyrannenherrschaften, Völkermorden und Terrorakten wirklich an die (schöne) These glauben, die Gewalttätigkeit unter humanoiden Artgenossen sei im Lauf der kulturellen Evolution zurückgegangen? Dafür versucht der Evolutionsbiologe Steven Pinker, Professor für Psychologie an der Harvard University und regelmäßiger Autor der „New York Times“,  in seinem neuen Buch „Gewalt – Eine neue Geschichte der Menscheit“ (S. Fischer Verlag) Belege zu liefern.… Weiterlesen »Verringert die Evolution das menschliche Gewaltpotential?