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Journalismus

Weltfremdes Journalistengeschwätz

 „Die Internet-Kultur, auch die Piraten und Blogger müssen lernen, dass die herrlichen Zeiten, in denen im Internet alles umsonst war, vorbei sind.“ (Jakob Augstein) So hanebüchen weltfremd und reaktionär outete sich der Journalist und Verleger(sohn) Jakob Augstein im 3sat-Interview als geistiger Sideman des Medienmoguls Rupert Murdoch, der bekanntlich die Internetseiten seiner Medien jetzt für alle Suchmaschinen wie Google und ähnliche News-Aggregatoren sperren und Nachrichten im Netz nur noch gegen Bezahlung zugänglich machen will. Denn die Nachrichten vom Weltgeschehen gehören nicht allen, sondern denen mit dem Wissen davon, und Wissen ist… Weiterlesen »Weltfremdes Journalistengeschwätz

Hombach entziffert ‚Signale der Wirklichkeit‘

Auch Bodo Hombach (ehemaliger Bundesminister für besondere Aufgaben und Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe) hat die Transformation der Medien mittlerweile erkannt und sagt nun Dinge wie „Ein neues Zeitalter hat mit dem Internet begonnen. Es bedeutet einen zivilisatorischen Paradigmenwechsel“ oder „Dieses neue Gesamtmedium ist nicht nur Transportmittel und Abbild der vorhandenen Realität, es schafft sich seine eigene“. Er spricht in diesem ursprünglich für die Münchner Medientage verfassten Beitrag von den (untergehenden) medialen Supermächten, die sich mittlerweile in einem asymmetrischen Kampf gegen die kleinen und flinken Konkurrenten um die Claims und Ressourcen der… Weiterlesen »Hombach entziffert ‚Signale der Wirklichkeit‘

Journalisten-Vorurteile gegen die Philosophie des Geistes

Metzinger Ego-Tunnel

Es ist ein überholtes Vorurteil, eine mittlerweile einfach falsche Behauptung, der Gegenwartsphilosophie zu unterstellen, sie habe „die Naturalistische Wende im Menschenbild durch die Neurowissenschaften verpasst“. Im Gegenteil: die Diskussion zu den Erweiterungen der Selbst- und Welterkenntnis hat sich in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Interaktionen zwischen den Neurowissenschaften, der Philosophie und anderen Fachbereichen entwickelt – vor allem zwischen Neurowissenschaften und der Kognitionswissenschaft, der Psychologie und insbesondere der Philosophie des Geistes, die beispielsweise im Bereich der Selbstbestimmungstheorie der Motivation auf Erkenntnisse der Neurowissenschaften zurückgreift. Das Interesse der Philosophen an der Funktionsweise… Weiterlesen »Journalisten-Vorurteile gegen die Philosophie des Geistes

Der Daten-Tsunami flutet das Social Web

Jeder weiß zwar, dass die Staatverschuldung der BRD pro Sekunde (!) um ca. 4500 Euro steigt, kriegt dann aber doch einen gehörigen Schrecken beim Anblick der rasenden Schuldenuhr. Ähnlich führt erst die sinnlich wahrnehmbare Visualisierung der exponentiell wachsende Datenflut im Social Web zu einer nachhaltigen Vorstellung davon, wie winzig und in Wirklichkeit so gut wie irrelevant jeder einzelne Beitrag, auch jeder Versuch einer Reflexion, als Tröpfchen in diesem nimmerendenden Info-Tsunami mitschwappt. Dazu hat Gary Hayes in personalizemedia nun eine ständig aktualisierte Echtzeit-Statistik entwickelt, die das Wachstum der verschiedenen Social-Media-Segmente während… Weiterlesen »Der Daten-Tsunami flutet das Social Web

Unseriöse Literaturkritik

‚Was hat der Mann wohl dafür bekommen?‘ mag sich mancher verwundert fragen, wenn er eine lobhudelnde Rezension zu einem Buch, das er selbst schon als grottenschlechtes Machwerk enttarnt hat, in seinem als glaubwürdig geachteten Lieblings-Feuilleton liest. Natürlich traut man dem ‚gemeinen Literaturkritiker‘ zu, dass er sich von Verlagen, ja vielleicht sogar von manchen eitlen Autoren selbst, für ein wenig Schönschreibe schmieren lässt, ohne achtbare Kritik schließlich kein Verkauf und kein Ansehen, aber wie so oft ist auch diese Verschwörungs-Vermutung ziemlich haltlos, von Teilen der Reise-, Esoterik- und Wellness-Verlagsbranche mal abgesehen… Weiterlesen »Unseriöse Literaturkritik

„Die Zeit“ und die „intellektuelle Finsternis“

Bei den brisanten Themen Urheber- und Verwertungsrechte, Creative Commons und Open Access geht es nicht nur um wirtschaftliche, juristische und technologische Interessen, sondern auch um kulturphilosophische Fragen und politische Weichenstellungen für die künftige Verbreitung von Wissenschaft und Kunst (nicht nur) im Internet und um nicht weniger als die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung einer offenen, kreativen Gesellschaft im „Informationszeitalter“. Der Londoner / Wiener Medienkünstler und Journalist Armin Medosch hat die aktuellen Entwicklungen und den Stand der hochkomplexen Diskussion in dem folgenden scharfzüngigen Essay für „The Next Layer“ zusammengefasst und diese durchdachte Arbeit hier… Weiterlesen »„Die Zeit“ und die „intellektuelle Finsternis“

Philosophischer Blick auf die News

„Es ist erstaunlich, dass auf der Welt jeden Tag grad so viel passiert wie in eine Zeitung passt.“ (Karl Valentin) Der misanthropische Münchner Komiker und Volks-Philosoph macht damit das Dilemma aller seinerzeitigen und heutigen Nachrichtenpräsentation klar: Die notwendige Reduktion des Weltgeschehens durch eine subjektive redaktionelle Auswahl, bei der die Stereotypen und Erwartungshaltungen von ‚Normalität‘ im Geschmacksempfinden ihres Kulturkreises bedient werden. Die Frage, ob das, was uns die Nachrichten täglich liefern, in Philosophie übersetzt werden kann, stellte kürzlich Scobel seinen drei Gästen Frank Hartmann, Kurt Flach und Martin Kaluza. Ihre Aufgabe… Weiterlesen »Philosophischer Blick auf die News

Was bleibt vom New Journalism?

Gay Talese

In den frühen Sechziger Jahren begründete der New York Times -Journalist Gay Talese mit seinen literarischen Reportagen in den USA den anfänglich als unjournalistisch geltenden Stil des  New Journalism  und brachte damit einen Stein ins Rollen. Vor Allem seine im Esquire erschienenen Portraits von Joe DiMaggio, Dean Martin und Frank Sinatra entfachten eine ‚Kulturrevolution des journalistischen Schreibens‘, eine ‚Literatur der Wirklichkeit‘, in der die Kunst des Beobachtens und realen Teilnehmens Voraussetzung für eine Überwindung der Grenzen zwischen Journalismus und Literatur war. Dahinter stand (und steht) die konzeptionelle Idee, die fiktionale… Weiterlesen »Was bleibt vom New Journalism?

Vatikanische Verschwörungstheorie

Papst Benedikt

Wenn’s im Vatikan mal nicht so läuft, wie man das als hochrangiger Gläubiger dank mühselig absolvierter Gebetsstunden vom Lieben Gott erwarten könnte, muss irgendeine Teufelei, sprich infame Verschwörung, die heiligen Angelegenheiten hintertrieben haben.  Die christliche Teufelsmythologie ist die Blaupause sämtlicher Verschwörungstheorien, in denen alles Böse auf eine eindeutige,  identifizierbare Quelle zurückgeführt wird „“ ob bei den Juden (die erstmals im Johannes-Evangelium als „Kinder des Teufels“ benannt werden), bei Luther, den Hexen, Freimaurern oder zeitgenössischen Religionskritikern. Nun also sollen zwei französische, kirchenkritische Lesbierinnen daran schuld sein, dass sich über dem Vatikan… Weiterlesen »Vatikanische Verschwörungstheorie

Ein Lobpreis der Auslese ;-)

Blogauslese 2008

Man mag sich ja nicht jede Auszeichnung in die Vitrine stellen, denn bekanntlich dient mancher Preis in erster Linie der Selbstbeweihräucherung des Stifters. Eine öffentliche Preisverleihung schafft nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern auch Dankbarkeit und oft unkritische Gefolgschaft bei den Ausgezeichneten. Auf diese Weise etwa hätte man mit dem Deutschen Fernsehpreis auch gern Marcel Reich-Ranicki alters-sozialisiert, doch das alte Kampfschwein … Unzählige Preise, von denen die meisten längst wieder verschwunden sind, wurden seit Anbeginn auch im WWW verliehen und anstelle eines seriösen Fördergedankens stand dabei ganz banal das Motiv der… Weiterlesen »Ein Lobpreis der Auslese ;-)

Colin Goldner gegen Gottkönig und Esoterik-Gurus

Colin Goldner

Der Mann lebt gefährlich. Seit der Veröffentlichung seines Buches „Dalai Lama „“ Fall eines Gottkönigs“ ist Colin Goldner einer endlosen Kette an Beschimpfungen, Schmähungen und Bedrohungen seitens der Pro-Tibet-Szene ausgesetzt, in mehreren Fällen ermittelt die Staatsanwaltschaft, u.A. gegen die Versender von Fäkalienpaketen und  halb verwester Hühner. Anlässlich einer überarbeiteten Neuauflage des Buches und eines kommenden Vortrags am Freitag, 31. Oktober, im Linzer VHS-Wissensturm führten die „Oberösterreichischen Nachrichten“ ein Interview mit dem klinischen Psychologen und enfant terrible der zeitgenössischen Aufklärung. Darin unterstreicht Goldner die provokanten Thesen seines Buchs, etwa dass im… Weiterlesen »Colin Goldner gegen Gottkönig und Esoterik-Gurus

Fähnleinträger der Gegenaufklärung

Ethik

Der theologisch angefütterte Kulturjournalist und Buchautor Alexander Kissler („Der deutsche Papst“) wäre hier eigentlich keiner Erwähnung wert, hätte er sich nicht über seine restaurativen Kreise hinaus mittlerweile öffentliche Aufmerksamkeit in TV-Diskussionen und auch des öfteren als Feuilletonist in der von mir sonst so geschätzten „Süddeutschen Zeitung“ erschlichen verschafft.. Tritt er dort meistens mit angezogener Handbremse auf, so bot ihm nun das Katholische Magazin „Die Tagespost“ ein Forum für einen Eigenwerbe-Essay mit den Grundthesen seines neu erschienenen Buchs „Der aufgeklärte Gott“, in dem Kissler den Naturalismus in der Philosophie als Selbstkasteiung… Weiterlesen »Fähnleinträger der Gegenaufklärung