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Interviews

Einen Robot für die Rente

Hätten Sie was dagegen, wenn ein Roboter für ihre Rente schuftet? Und Sie sich in selbstbestimmten und gesellschaftlich nützlichen kulturellen und sozialen Arbeiten ‚verwirklichen‘ könnten, ohne auf den schnöden Mammon gucken zu müssen? Viele Beobachter mit einem Blick-von-oben auf unsere gegenwärtige technologische und gesellschaftliche Entwicklung glauben, dass wir bald die Schwelle überschreiten, nach der software-gesteuerte Maschinen menschliche Denkleistungen und Verhaltensweisen so gut emulieren und optimieren können, dass sie in Vielem besser werden als wir, ihre früheren Herren, die die Geister riefen. Und zwar werden die Robots nicht nur, wie wir es… Weiterlesen »Einen Robot für die Rente

Vom bairischen Grantler zum Begriffsanalytiker

Gerhard Polt

Kleine Laudatio zu Gerhard Polts Siebziger Der bairische Grant ist als humoristischer Exportartikel in die nicht-bajuwarische Unterhaltungswelt nur bedingt geeignet, auch wenn böse Zungen behaupten, der Grant sei nur eine Erfindung der Tourismusindustrie. Stimmt natürlich nicht, denn der Grant gehört seit jeher zum kulturellen Habitus des Bayern und speist sich einerseits aus einem naturgegebenen Querdenken in Fragen der sozialen Rollenverteilung und andererseits aus einer leicht depressiven, aber warmherzigen Melancholie, die von wahren Bayern-Verstehern mit Recht auch als  „Blues des Südens“ bezeichnet wird. Wenn ein bairischer Grantler aber über sein angestammtes… Weiterlesen »Vom bairischen Grantler zum Begriffsanalytiker

Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Neuronen

Neuro-Cybernetics oder wie lebendige Systme lernen – Neues vom Robo sapiens Beginnt nun, nachdem der Supercomputer „Watson“ das Wissens-Kombinations-Quiz Jeopardy souverän gewonnen hat, die Ära der selbstlernenden KI-Systeme? Längst sind weltweit Millionen Industrie- und Militärroboter im Einsatz, die allerdings, vollgestopft mit mathematischen Algorithmen, als programmierte „˜Handlanger“™ kein auf sich selbst zentriertes Wirklichkeitsmodell haben, kein „Körper-Ich“ als Kern eines Selbstbewusstseins. Da dieses aber die Grundlage für autonomes Handeln, selbstständige ‚Vernetzungs-Intelligenz‘, Intuitionen und Reflexionsfähigkeit ist, konzentriert sich die aktuelle Erforschung der Künstlichen Intelligenz auf neuronale Netze, in denen die Abläufe des menschlichen Gehirns… Weiterlesen »Evolutionäre Robotik, Embodyment und Emergenz

Michel Serres – Denken wider das anthropozentrische Weltbild

„Die Welt hat sich so radikal verändert, dass die politischen Institutionen dagegen wirken wie Dinosaurier. Und ich will nicht mit Dinosauriern spielen. Die wahren Dinge geschehen außerhalb dessen, was die Politik darstellt.“ (Michel Serres) Diese Kritik an der Irrationalität der Politik, die veränderte Realitäten zu spät oder gar nicht zur Kenntnis nimmt und so Ketten von Fehlentscheidungen produziert, äußerte der französische Philosoph Michel Serres, Professor an der Pariser Sorbonne und im kalifornischen Stanford, kürzlich in einem SZ-Interview anlässlich seines 80. Geburtstags (leider noch nicht online verfügbar). Gleichzeitig erneuerte er seinen… Weiterlesen »Michel Serres – Denken wider das anthropozentrische Weltbild

Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?

Ist es segensreicher Fortschritt, wissenschaftliche Hybris oder die Gier nach Ruhm & Geld, wenn Forscher „Gott“ spielen wollen wie der umstrittene Biochemiker Craig Venter mit seinen (kürzlich gelungenen) Genom-Experimenten zur Erschaffung primitiven künstlichen und fortpflanzungsfähigen Lebens? Zumindest scheint durch die Möglichkeit zur synthetischen Lebenszüchtung das evolutionäre Prinzip der Selbstorganisation alles Lebendigen entzaubert. Über die ethischen, sozialen und wissenschaftlichen Konsequenzen von mensch-designter Schöpfung nach 3,6 Milliarden Jahren natürlicher Evolution sprach 3sat-Kulturzeit mit dem Medizinethiker Giovanni Maio: Interview hier anklicken! Craig Venter, der Extrem-Genetiker (Süddeutsche Zeitung vom 21.05.2010) Der US-Genetiker Craig Venter… Weiterlesen »Der Venter-Code: Darf der Mensch, was er kann?

Das Einhorn und die Drogen des Fortschritts

Josef H. Reichholf

Manche Leute glauben ja, man wolle ihnen mit der Geschichte vom Einhorn einen Bären aufbinden.  Aber in letzter Zeit wurden wieder vermehrt Einhörner gesichtet und Ihr habt nur noch keins gesehen, weil die sich nur Jungfrauen zeigen, die am Rande eines Einhornwalds sitzen; dann legen sie ihren Kopf in den Schoß der Jungfrau und schlafen ein. Alles Quatsch, Sage und mythischer Religionsersatz? Nicht ganz, denn schon die alten Ägypter versuchten, Einhörner zu züchten, nein, nicht aus Bären, sondern indem sie die beiden sehr engstehenden Hörner der ostafrikanischen Oryx-Antilope nach der… Weiterlesen »Das Einhorn und die Drogen des Fortschritts

Von Idioten und Arschlöchern

Zu den unverzichtbaren Gewürzen eines jeden philosophischen Süppchens gehört seit jeher das Sich-Aufregen über all die Idioten und Arschlöcher, die Banausen und Kleinbürger, die als dialektischer Kontrapunkt zum Feingeistigen die Kreativität des Denkers und Künstlers herausfordern und beflügeln. In welche Höhen das tragen kann,  zeigte an diesem Wochenende in gewohnt whiskeygeschwängertem Erkenntniszustand der Chef der Metal-Hardrocker von Motörhead, Lemmy Kilmister, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Noch ganz im Widerstandsgeist des Punk (die Band wurde 1975 gegründet) bringt der heute  62-jährige, der sogar mal von einem deutschen Gesinnungsgenossen in… Weiterlesen »Von Idioten und Arschlöchern

„Ein Gott der Angst“

Das egoistische Gen

Es gab seit Darwin wohl keinen Evolutionsbiologen, der so vorausweisend dachte und dabei natürlich beim „Establishment“ bis heute so umstritten ist, wie den Briten Richard Dawkins. Schon 1976 gelang ihm mit dem Bestseller „Das egoistische Gen“ eine Provokation gegen eine religiös verbrämte Auffassung der ‚Menschlichen Evolution‘ als Blueprint eines moralisch wirkenden Schöpferplans. Nicht wie seinerzeit bei Nietzsche auf Pathos und Ahnung gestützt, sondern auf empirische Belege der beginnenden Neuro- und Genwissenschaften. Nun, dreissig Jahre später und rechtzeitig zum Erscheinen seines neuen Buches „Der Gotteswahn“ gewährt er dem „SPIEGEL“ in einem… Weiterlesen »„Ein Gott der Angst“