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Grosz-Retrospektive: Deutschland, ein Wintermärchen

Alle Schüler und Klassenlehrer jetzt mal hergucken! Bei seinem Gemälde „Deutschland, ein Wintermärchen“ hatte der Maler George Grosz 1918 nicht nur eine darstellerische Aktualisierung von Heinrich Heines gleichnamigem bösen Abgesang auf alles ‚Vaterländische‘ (von 1844) im Sinn, sondern gleichzeitig die Idee, man möge dieses „Lehrstück“ vervielfältigen und als Wandkarte an allen deutschen Schulen aufhängen. Nun war aber das Pastell mit der arschbackigen Sonne seit 1925 verschollen und erst vergangenes Jahr tauchte wenigstens diese ausführliche Aquarell-Vorstudie dazu überraschend wieder auf. Sie wird nun zusammen mit etwa 80 weiteren, teilweise noch nie öffentlich ausgestellten Zeichnungen, Aquarellen und Collagen des bitterbös-spöttischen Berliner Dada-Künstlers in einer Retrospektive des Max-Ernst-Museum in Brühl gezeigt (vom 11.9.2011 – 18.12.2011).

"Deutschland, ein Wintermärchen" von George Grosz

„Deutschland, ein Wintermärchen“ von George Grosz

Na denn, liebe Schüler und Lehrer, macht da doch mal ne Klassenfahrt hin – und wenn das nicht klappt, könnt ihr vielleicht dieses Bild als Ideen-Vorlage für die eigene kreative Wandbemalung eures Klassenzimmers hernehmen. Schließlich ging es Heine wie auch Grosz um die gesellschaftliche Doppelmoral der herrschenden Klasse in Deutschland, um die Demaskierung des kleinbürgerlichen Egoismus, um die Überwindung überkommener Werte und geistiger Unmündigkeit. Und dazu habt ihr sicher auch ein paar aktuelle Physiognomien vor Augen ;-)

wf

– auch als Crossposting in „Der Freitag“ (nebst Kommentaren)

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