Wieder mal hat die Natur die menschliche Hybris, in dem Fall das vermeintliche Alleinstellungsmerkmal des Philosophierens, also der reflektierenden Weltbetrachtung von oben, eindrucksvoll widerlegt. Nein, nicht die Vögel, Fliegen und Schmetterlinge erheben sich scheinbar zweckfrei über das bodenständige Gewusel, denn ihnen wurden die Flügel zur Verrichtung alltäglicher Notwendigkeiten gegeben, sondern die gemeine flügellose Ameise leistet sich diesen Luxus beim Löwenzahn-Fallschirmsprung – gern auch als gemeinschaftliche Freizeitaktivität.
Dem 24-jährigen Moldawier Vitali Bolucevschi gelang nun mit dem Foto ‚Talk About Stars‘ dieser Beweis, wofür er den ersten Preis im Wettbewerb der britischen Umweltorganisation Ciwem (Chartered Institution of Water and Environmental Management) gewonnen hat.
Die SZ-Wissen spekulierte heute, es sei ein Geheimnis, warum die Insekten das täten, doch wie Filmaufnahmen amerikanischer Wissenschaftler zeigen, steuern die Ameisen im Flug direkt wieder gezielt ihren Heimatbaum an und sind innerhalb von zehn Minuten dann auch schon wieder bei ihrer Heimatkolonie angekommen – so, als wäre nichts gewesen.
Sie wollten wohl einfach mal gucken, ob tatsächlich alle Lebewesen von oben aussähen wie Ameisen und somit handelt es sich hier um einen klaren Fall von tierischem Spaß an selbstreflexiver Experimenteller Philosophie ;-)
wf
Vielleicht üben die nur, weil denen in der Paarungszeit ja doch Flügel wachsen
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