Eine „Zumutung Demokratie“ war diese so betitelte polit-philosophische Gesprächsrunde des ZDF-nachtstudio gestern Nacht wirklich nicht – höchstens die Tatsache, dass es sich um eine Wiederholung vom 12. Oktober (also aus dem ‚Prä-Obamarikon‘) handelte.
Ziemlich harmlos diskutierte Volker Panzer mit seinen Gästen Klaus Harpprecht, Miriam Meckel, Christoph Möllers und Frank A. Meyer über angebliche Demokratieverdrossenheit und überging dabei konsensbeflissen Frau Meckels eigene Kritikaufforderung: „Alles ist heutzutage Mitte. Wir brauchen Positionen und klare Differenzen.“
Erwähnung findet dieses TV-Gespräch hier nur wegen eines notablen Zitates des Schweizer Publizisten und Philo-Talkers Frank A. Meyer, der sein kultiviertes Verständnis von Partizipatorischer Demokratie mit Blick auf eine ‚Offene Gesellschaft‘ hübsch formulierte:
„Die Avantgarde? Das ist die Elite, zu der jeder Citoyen gehört, der sich über sein privates Interesse hinaus im Gemeinwesen engagiert.“
Sendung in der Mediathek
(WH am kommenden Sonntag, 17.00h in „Phoenix“)
wf
Demnach fehlt es an vielen Orten an einer solchen Avantgarde des Citoyen. Oder soll man den omnipräsenten Bourgois unserer Zeit, der sein privates Interesse mit dem Gemeininteresse gleichsetzt, etwa als einen der partizipatorischen Demokratie in einer offenen Gesellschaft würdigen Avantgardisten bezeichnen?