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die (un)feine art zu kommunizieren

Tummeln sich in eurer Tageszeitung, eurem Umfeld, Firma oder gar Familie auch einige dieser selbsternannten alpha-Tierchen, die ständig auf die elegante Art raushängen lassen wollen, wie hip und cool sie sind? Da werden etwa Gelder transferiert, Meinungen generiert und am liebsten wird fast Alles irgendwie kommuniziert; es wird gewalkt, gebruncht und gecastet bis zur deadline.
Nun würde ich mich selber ungern in die Ecke der Deutschtümler stecken lassen und allein meine humanistische Bildung sollte mir einen gewissen Respekt vor diesen und anderen fast verschwörerisch geraunten Zauberformeln unserer medialen spin doctors abverlangen.
Aber mir graut vor dieser (Luft ein!) Eloquenz vortäuschenden sprachlichen Kontaminierung mithilfe aggressiv-transitiver Neosemantisierungen in sozialstatusrelevanten Kommunikationssituationen (Luft aus!), weil die nix mit natürlicher Veränderung, Wachstum oder gar Geistreichtum von Sprache zu tun hat, sondern sich auf dem Mist von Wichtigtuerei und Überlegenheitsdünkel entblödet.
Natürlich machen viele international gebräuchliche Fremdworte und Anglizismen Sinn und sind längst Bestandteil des „Globalischen“ (weil mit ihnen bestimmte Vorstellungskomplexe verbunden sind), aber es ist für mich nicht einzusehen, dass stimmige deutsche Bedeutungen dem modischen Hype viertelgebildeter Boulevardjournalisten und Möchtegern-Avantgardisten, Unterhaltungs- und Sportkonzernen, Tourismus- und Wellnessanimateuren oder der Bahn AG geopfert werden und vielleicht auf Nimmerwiederhören verschwinden.

Zu diesem vieldiskutierten (und ja auch amüsanten) Thema hat der undogmatische Sprachwissenschaftler Jürgen Trabant ein neues, aber schon vielgelobtes Buch geschrieben: „Was ist Sprache?“ (Verlag C.H. Beck, 324 S.), das für Manche ein prima brainstorming oder, auf gut Neologistisch, eine Denkrunde einläuten könnte.

wf

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