Wer im neuen Jahr keine Lust mehr hat, seinen Denkappetit aus dem Streuselkuchenangebot der fundamentalistischen Atheisten, physikalischen Monisten, neohumanistischen Eigenschaftsdualisten oder biologischen Naturalisten zu befriedigen, der kann jetzt prima auf empirisch Nachvollziehbares ausweichen: An mehreren Universitäten von Kalifornien, Arizona und Indiana wurden kürzlich von amerikanischen Nachwuchs-Philosophen „Laboratorien für experimentelle Philosophie“ eingerichtet. Die alte Frage etwa, in welchen Fall wir eine Handlung für intentional halten, wurde von dem jungen Experimental-Philosophen Joshua Knobe zuletzt mittels experimenteller Umfragen so beantwortet: „Wir wissen es nicht, bevor wir nicht entschieden haben, ob wir das Ergebnis für gut oder schlecht halten.“
Hier ihre Eigendefinition zu Theorie und Praxis der ‚Experimentellen Philosophie‘:
„Experimental philosophy is a new philosophical movement that aims to return philosophy to questions about the way human beings actually think and feel. Instead of simply pondering abstract questions from the armchair, experimental philosophers go out and run systematic experiments on the intuitions of ordinary people. So far, research in experimental philosophy has helped to address questions involving free will, consciousness, morality, and many other central philosophical issues.“
Damit jedem klar wird, was gemeint ist, haben sie auch gleich ein witzig-tiefgründiges Video dazu produziert:
„Experimental Philosophy Anthem“ – Musik: Alina Simone
wf
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Ach so, mit dem Abfackeln des Sessels ist die akademische Philosophietradition gemeint, jetzt sagt mir das Video was (hab mich mal auf dem US-Blog „Experimental Philosophy“ umgeschaut, ganz schön frech und interessant)