Manche Worte, die länger in einem rumliegen, können mit der Zeit ein ganz schönes Gewicht bekommen. Grad die vermeintlich kleinen Teile, auf die man ja immer wieder beisst, wenn die Seele kein ausreichend anderes Futter hat. Manchmal entpuppen sich Worte, die man eigentlich schon versenkt geglaubt hatte, als giftige Nachtmahre, die keine Ruhe geben, manchmal als Streichler, die Illusionen von Nähe und Offenheit längst vergangener Tage wieder wachrufen.
Doch das ist das Gefährliche an dem „beiläufigen“ Liegenlassen von Worten: Du, Sprecher, Schreiber, weißt nicht, was du damit bei anderen anrichtest…
wf
„Beim Nachtmahr handelt sich gewöhnlich um ein weiblich vorgestelltes Wesen, das schlafende Menschen und Haustiere anfällt, selten auch Sachen. Es dringt durch Schlüssel- oder Astlöcher ein. Der Anfall ist mit Angstzuständen und Atemnot verbunden. In vielen Geschichten hat die Mahr einen deutlich erotischen Charakter. Es wird von Ehen zwischen Mensch und Mahr berichtet. Sie gehört zusammen mit dem Werwolf zu den Einzelgängerwesen, die ihre Gestalt verändern können. Mahre bringen Krankheiten und in manchen Gegenden sind die Grenzen zu Hexen, Wesen, die Müttern die Muttermilch stehlen, Wiedergängern und Gespenstern fließend. Das Motiv ist vorchristlich und international.“
(aus der „Wikipedia“)
‚Wort‘ hat ja per se diese Mehrfachsemantik als ‚Sinn‘ und in der theistischen Auslegung gar des stoischen „logos“ („Am Anfang war das Wort…“)