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Startseite » Archive für 2007

2007

Silvesterfeuer der Experimentellen Philosophie

Wer im neuen Jahr keine Lust mehr hat, seinen Denkappetit aus dem Streuselkuchenangebot der fundamentalistischen Atheisten, physikalischen Monisten, neohumanistischen Eigenschaftsdualisten oder biologischen Naturalisten zu befriedigen, der kann jetzt prima auf empirisch Nachvollziehbares ausweichen: An mehreren Universitäten von Kalifornien, Arizona und Indiana wurden kürzlich von amerikanischen Nachwuchs-Philosophen „Laboratorien für experimentelle Philosophie“ eingerichtet. Die alte Frage etwa, in welchen Fall wir eine Handlung für intentional halten, wurde von dem jungen Experimental-Philosophen Joshua Knobe zuletzt mittels experimenteller Umfragen so beantwortet: „Wir wissen es nicht, bevor wir nicht entschieden haben, ob wir das Ergebnis… Weiterlesen »Silvesterfeuer der Experimentellen Philosophie

Legale Bewusstseinserweiterung durch LSD

LSD

Wer zur Bewusstseinserweiterung nicht den steinigen Weg der Philosophie, sondern die angenehme Abkürzung der Drogen wählen möchte, kann das jetzt ganz legal in Hannover, Köln und in der Schweiz tun, wo halluzinogene Drogen, auch LSD, ab sofort im Rahmen medizinischer Tests verabreicht werden. Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Programm ist allerdings, nur noch wenig Lebenszeit und mindestens eine Angststörung zu haben. Aber das trifft ja auf uns (fast) alle zu… „Es ist ein intensiver Wachbewusstseinszustand wie ein intensiver Tagtraum mit gesteigerter Wahrnehmung bezüglich Sehen und Hören“, schildert der Schweizer Psychotherapeut… Weiterlesen »Legale Bewusstseinserweiterung durch LSD

Menschliche Evolution

SchíƒÂ¤del-Evolution

Aktuelle Forschungsergebnisse aus Anthropologie und Genetik bringen Bewegung in die auch philosophisch höchst interessante Diskussion, ob und wie schnell Homo sapiens sich noch weiterentwickeln kann. Wie vor kurzem Wissenschaftler der Universität von Salt Lake City durch Analyse der Genome von Menschen unterschiedlicher Volksgruppen herausfanden, haben sich insbesondere in den letzten 5000 Jahren im menschlichen Erbgut zahlreiche Veränderungen erfolgreich durchgesetzt. Damit seien die genetischen Unterschiede zwischen den Menschen von heute und denen von vor 5000 Jahren größer, als die jener zum Neandertaler. Die Beschleunigung dieser Entwicklung hat sicher vielfältige Ursachen in… Weiterlesen »Menschliche Evolution

Heimat

Hier ein hübsches Schlusswort zu den endlosen Heimat-Diskussionen in diversen Night-Talk-Sendungen: „Heimat ist da wo der Hut hängt.“ (nach dem Temptations-Song „My Papa was a Rolling Stone“) wf

Leben lernen: eine philosophische Gebrauchsanweisung

Ne, trotz des verdächtigen Titels kommt dieses philosophische ‚Survival-Kit‘ nicht aus der Ratgeberecke der unterkomplexen Weltanschauungen leicht konsumierbarer Sinnerklärer, sondern ist ein geistreicher und gelungener Versuch, jedem philosophisch interessierten ‚Einsteiger‘, vor Allem Jugendlichen, Freude an der Selbstreflexion und erweitertem Denken zu vermitteln. Dazu unternimmt der Autor Luc Ferry, vielfach preisgekrönt und französischer Erziehungsminister von 2002-04, eine Exkursion durch die Ideen- und Wirkungsgeschichte der (europäischen) Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart, wobei er neben die historischen Rahmenbedingungen die Frage nach dem konkreten Nutzen der jeweiligen Weltanschauungen in den Mittelpunkt stellt.… Weiterlesen »Leben lernen: eine philosophische Gebrauchsanweisung

das gewicht der worte

Manche Worte, die länger in einem rumliegen, können mit der Zeit ein ganz schönes Gewicht bekommen. Grad die vermeintlich kleinen Teile, auf die man ja immer wieder beisst, wenn die Seele kein ausreichend anderes Futter hat. Manchmal entpuppen sich Worte, die man eigentlich schon versenkt geglaubt hatte, als giftige Nachtmahre, die keine Ruhe geben, manchmal als Streichler, die Illusionen von Nähe und Offenheit längst vergangener Tage wieder wachrufen. Doch das ist das Gefährliche an dem „beiläufigen“ Liegenlassen von Worten: Du, Sprecher, Schreiber, weißt nicht, was du damit bei anderen anrichtest…… Weiterlesen »das gewicht der worte

Vom Punk zur Peinlichkeit

nina hagen

An der geistigen Gesundheit der Esoterik-Tante Nina Hagen darf ja schon länger gezweifelt werden. Kürzlich sorgte sie in der Maischberger-Sendung zum Thema Ufos für einen peinlichen Eklat, den das „Alien-Wesen“ Joachim Bublath mit der einzig vernünftigen Reaktion, nämlich dem Verlassen der Sendung quittierte. Hagens absurdes Geschwafel wurde im deutschen „Brights-Blog“ fälschlicherweise als ‚gekonnte Gegenaufklärung‘ bezeichnet – falsch deshalb, weil auch ‚Gegenaufklärung‘ ein Mindestmaß an bewusstem Denken voraussetzt. Für richtig halte ich es allerdings, dass die Ausfälle der abgedrehten Ex-Punkerin mit dem „Dodo des Monats“ geehrt wurden, wobei man allerdings die… Weiterlesen »Vom Punk zur Peinlichkeit

transzendentes bewusstsein

Zum letzten Blogeintrag über das ‚freundliche Universum‘ scheint mir ein hermeneutischer Hinweis nötig, da er neben der möglichen ironischen Lesart einen durchaus ernst gemeinten Gedanken zur Ontologie des Bewusstseins enthält. Nicht zufällig habe ich hinter dem Super-Novae-Foto mit der „Susy-Theorie“ einen der vielen naturwissenschaftlichen Ansätze zur Welterklärung, zu einer ToE („Theorie of Everything“) gelinkt. Der dahinterstehene, allgemein zum heutigen ‚Maß aller Dinge‘ erklärte genealogische Reduktionismus, dem sich auch viele zeitgenössiche Philosophen unterwerfen (man denke nur an die absurde Zersplitterung der philosophischen Fakultäten in fachwissenschaftliche Spezialgebiete), führt m.E. zu einer Art… Weiterlesen »transzendentes bewusstsein

Freundliches Universum

Universum

Wie kann man dem Universum Bewusstsein absprechen, da doch wir als dessen bio-physikalische, quantenmechanische ‚Kinder‘ ein ebensolches entwickelt haben, das uns sogar in die Lage versetzt, ein derart anmaßendes Urteil zu fällen? Nein nein, das Universum ist seinem Leben, also auch uns, ganz ohne Gott und Pathos per se und a priori freundlich gesonnen. wf

Ludwig Hohls Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung

Ludwig Hohl - die Notizen

Weil grad die richtige Lesezeit losgeht und man ja nie genug guten Stoff auf’m Nachtkastl haben kann, möcht ich euch heute einen außergewöhnlichen, trotz Petrarca-Preis einer breiten Leserschaft kaum bekannten, dafür von Kennern schon fast als ‚Klassiker‘ geschätzten Schweizer Autor vorstellen. Ludwig Hohl gehört nach wie vor zu meinen Favoriten, wenn ich ’n Kick im Schreib- oder Lese- oder Unruhe-Kopf suche. Sein Hauptwerk „Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung“ liegt bei mir immer im Nachtkästchen – für den Fall kopfmäßiger Leere bei gleichzeitiger Lust auf’n Schuß Boshaftigkeit… Hohl hat… Weiterlesen »Ludwig Hohls Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung